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Hallo Benno,
Trikes sind wunderschön anzuschauen, und Seitenwagengespanne wuchtige "Dinger" im positiven Sinne gemeint, jeder der so etwas sein Eigen nennt, kann stolz darauf sein!
Aber, und jetzt kommt das einzigste "Aber", dieses Gefühl vom "Fliegen", eben durch das Hineinlegen des Motorrades in die Kurven, das ist weg!
Und jetzt kommt das, was Du so schön mit "Bäume aus dem Wald holen" bezeichnest, jetzt müßte das Moped kleiner werden, weil man Älter wird, aber da macht einem das Fahren von großen Bikes erst einmal besonders Spaß.
Noch kann man es, aber was ist denn in fünf Jahren?
Dann gibt es doch nur eine Lösung, ein Zwitter muß gefunden werden, der ein Trike ist, wenn die Situation es erfordert, und der ein Motorrad ist, wenn die Straße in leichten Schwüngen sich durch die Landschaft zieht.
Nicht nur ein System wie hier könnte ich mir vorstellen, sondern auch ein Trike mit Neigeautomatik, ähnlich dem Piaggio-Roller, nur daß die Achse mit den zwei Reifen eben hinten ist, man also selber vom Auge her ein Motorradfeeling hat.
Aber kommen wir mal zu speziell diesem System zurück, der größte Vorteil ist hier zugleich der größte Nachteil: Dieses System wird fast "unsichtbar", ein nicht GW-Besitzer sieht dieses System nicht! Gleichzeitig ist aber die Spurbreite nicht sehr hoch, wodurch ein Motorrad mit diesem System selbst in leichten Spurrillen eine starke Schräglage bekommt. Diese Schräglage ist absolut unkritisch, was das Umkippen angeht, aber beim "Starten" aus einer Schräglage heraus, ist die Gefahr eines Sturzes im Moment des Einziehens der Stützräder gegeben. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sonden habe ich aus US-Foren, in denen Besitzer von solchen Systemen über ihre Erfahrungen mit solchen Systemen berichteten.
Aber, das ist ja auch nicht der Punkt, das Losfahren an einer Ampel ist in meinen Augen ja nicht der Kraftakt, sondern das Rangieren und evtl. noch das Anhalten, wenn man es öfters hintereinander machen muß. Wenn beim Rangieren irgendwo ein wenig Split oder Sand liegt, spielt, mir zumindestens, mein Kopf einen Streich! Das, was normalerweise ganz Easy geht, verspannt sich dann mein Körper total und es wird ein Kraftakt daraus.
Technisch gesehen ist dieses System nicht ganz glücklich gelöst, es wird eine Plungerkolbenpumpe für mittlere Drücke, so um 25 - 40 bar genommen, Vorteil: einfache Kunststoffleitungen möglich, keine Ventile nötig, da Pumpe Reversierbar ist und bei Ruhe selbstsperrend wirkt. Nachteil ist eben, keine hohen Kräfte, trotz "dicker" Zylinder.
In diesem Fall ist man hergegangen und betätigt einen Kniehebel durch den Zylinder. Dadurch bekommt man zwar die benötigte Kraft, hat aber keinerlei "Federweg". Deshalb befestigt man den Aufhängepunkt an der Befestigung des Bremssattels. Problem gelöst! Nein!!!
Dadurch bewegt sich beim Federn immer der obere Befestigungspunkt, während bei eingezogenem Fahrwerk das Hilfsrad fest in der kleinen Mulde im Koffer liegen muß, sonst schleift es in der Kurve. Deshalb die lange Feder auf der Kolbenstange, die dieses Ein- und Ausfedern des Hinterrades ausgleichen muß. D.h.: Die ganze Kniehebelmechanik liegt nicht nur im Dreckbereich der Hinterrades, nicht von Außen zugänglich, sondern bewegt sich die ganze Zeit während des normalen Fahrens unnütz!!!
Also hoher Verschleiß der offenen, nicht ohne weiteres zugänglichen Mechanik durch Staub und Feuchtigkeit.
Ich würde das Problem mit zwar der selben "Schwinge" und auch dem gleichen Aufhängungspunkt lösen, aber einen schmalen Hydraulikhochdruckzylinder vor dem jetzigen Federbein und mit einem hydraulischen "Bullenei" eine Federung während der Fahrt mit Stützrädern zulassen.
Fertig!!! Während der normalen Fahrt ohne Stützräder keinerlei Bewegung in diesem System und alle Teile die keinem Staub oder Schmutz ausgesetzt werden sollten, sind eingezogen.
Die Steuerung scheint mir nicht sicher genug, ich kann den Systemstart vorwählen, obwohl ich noch sehr schnell bin, und nur zwei Lämpchen zeigen mir den Systemzustand recht unvollkommen an.
Meiner Meinung nach dürfte ein "Vorwahl" überhaupt nicht existieren, denn dann bockt mir das System das Moped auf, in dem Moment, wo ich die Geschwindigkeit von 15 Meilen pro Stunde unterschreite. Erstens sind ca. 20 km/h noch sehr schnell und dabei kann ich aber auch noch gerade in einer Kurve sein. Böse Falle!!!
Meines Erachtens müßte jeder Einschaltversuch des Systems oberhalb von 10 km/h sofort elektronisch ignoriert werden und akustisch über einen Piezzo-Summer akustisch "verurteilt" werden. Nach dem Systemstart sollte es nur Händisch möglich sein das Fahrwerk auszufahren. Beide Endstellungen könnte man mit Initiatoren überwachen, dann wäre auch der "Zustand" dazwischen, als Fahren der Schwinge in die andere Position gleichzeitig definiert und könnte ebenfalls über den Piezzo-Summer akustisch zusätzlich angezeigt werden, so daß kein "Überraschendes Ereignis" eintreten würde.
Andersherum darf das Fahrgestell auf gar keinen Fall automatisch einfahren wenn die Geschwindigkeit höher wird, sondern nur auf "Händischen Befehl", damit sichergestellt ist, daß der Fahrer das auch zu diesem Zeitpunkt will und darauf vorbereitet ist!
Das ist jetzt hier bitte schön keine Bauanleitung, sondern ein paar "lose" Gedanken zu dem Thema, respektive zu diesem System.
Gruß
Michael
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