Hallo.
Ich bin mir ganz sicher dass Ihr alle das "Überhitzungs-Problem" habt unter ganz bestimmten Voraussetzungen.
Diese wären :
-Gefahrene Geschwindigkeit knapp über 40 km/h.
-Hinter irgendwas her wo absolut keinen Wind gibt.
-Also kaum Fahrtwind.
-Und das über mehrere km....
Wenn ich meine SC68 übers Stilfser scheuche oder den Pordoi hoch, erreicht die nicht mal Halbzeit in Temperatur Anzeige.
Es ist wie Christian geschrieben hat.
Ab 40 km/h laufen die Lüfter nicht mehr. Weil Gegenläufig. Meine Kühlerlamellen sind ebenfalls Blitzblank.

Ergänzend sei noch erwähnt, dass hier ein Mitfahrer in sein 18er/SC47-Trike etwas mehr als einen halben Liter Wasser nachgießen mußte, weil sie - die Wing - ziemlich Hitze bekam…

Da liegt aber sicher woanders das Problem

Kurze Erkenntnis: ist das Kühlsystem in gutem Zustand, funktioniert es tadellos.

Einer der essentiellen Mitspieler bei Temperatur/Kühlmittelverlust ist aber der Verschlussdeckel des Kühlers - öffnet der bei zu geringem Druck, so kann das Kühlmittel an den heißen Stellen im Motor bereits Dampfblasen bilden - der Druck steigt weiter und es kommt durch den Deckel dazu, dass zuviel Kühlmittel in den Ausgleichsbehälter kommt, von wo es nach Abkühlung wieder durch den im Motor dann entstandenen Unterdruck durch das Rückschlagventil im Deckel wieder zurück gesaugt wird.
Das geht sehr lange gut bis zu dem Zeitpunkt, an dem mal so richtig Leistung abgerufen wird (Bergfahrt) und/oder die Kühlleistung nicht mehr die beste ist (langsame Fahrt, verdreckte Kühler, altes Kühlmittel, zu hoher Wasseranteil im Kühlmittel, weil eben nach Verlust von Flüssigkeit Wasser nachgefüllt wurde)
Jetzt kommt dann schon so viel in den Ausgleichsbehälter, dass dieser übergeht (weil im Kühlsystem eben zu wenig Druck herrscht und das Wasser an mehr und mehr Stellen im Motor Dampfblasen bildet). Gleichzeitig überhitzt der Motor, da der Dampf keine Wärme ableitet... Eine Katze, die sich in den Schwan beisst...
Kühlt der Motor jetzt ab, dann ist nicht mehr genug Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter um wieder genug in den Motor vollständig zu befüllen - und so nach und nach wird es immer weniger, bis es denn mal zu wenig ist.

Daher:

- Kühler sauber halten
- Kühlerverschluss Deckel alle paar Jahre tauschen
- Kühlmittel längstens nach 5 Jahren tauschen
- nie Wasser nachfüllen - die richtige Konzentration des Frostschutzes ist vor allem auch im Sommer wichtig, weil dieser nicht nur den Gefrierpunkt herabsetzt, sondern auch den Siedepunkt erhöht.
- wurde aus einer Not heraus Wasser nachgefüllt, möglichst bald die Kühlflüssigkeit komplett tauschen

Und wer auf Nummer sicher gehen will:

Wasserfreies Kühlmittel einfüllen. Ist nicht unbedingt billig, hat aber den großen Vorteil,sich bei Wärme kaum auszudehnen ( daher bleibt das Kühlsystem fast drucklos und ein defekter Verschlussdeckel macht nichts mehr, da das Kühlmittel einen Siedepunkt von 180°C hat, ausserdem ist das eine der besten Möglichkeiten, geplatzte oder abgegangene Schläuche zu vermeiden ( kein Druck, kein Platsch... )
Kommt aus der Oldtimerszene, ich verwende es bislang nur in der Pan, funktioniert dort bestens, werde es beim Wechsel aber auch in alle anderen Moppeds geben.

Hallo.
Ich bleibe bei meiner Aussage von Post #229.
Da Mangel von Bergen mit Busverkehr vor meiner Haustüre kann ich das sehr schlecht täglich wiederholen.
Aber unter genau diesen Voraussetzungen wird sicher jede Goldwing etwas wärmer im Kühlsystem.

Alles kein Problem...

Also grundsätzlich finde ich den Ansatz von Honda ja gut.
Bei Geschwindigkeiten von unter 40km/h wird die Hitze vom Fahrer weg nach vorne gepustet. Weil bei unter 40km/h gibt es kaum Fahrtwind für den Fahrer und ihn dann noch mit der heißen Luft vom Motor zu umblasen - das ist irgendwie wie garen im eigenen Saft. Also Luft weg vom Fahrer. Eigentlich ein guter Ansatz.
Wir sind uns alle darüber einig das Honda Millionen in die Entwicklung von neuen Modellen steckt und das dort keine Idioten arbeiten. Auch wird das mit Sicherheit ausgiebig getestet worden sein.

Dennoch kommt es bei einigen - nicht bei allen - zu diesem Problem. Wäre es ein Konstruktionsfehler dann müssten es alle haben und da hätte es mit Sicherheit einen Rückruf gegeben. Insofern gehe ich davon aus, das es immer eine Kombination von mehreren Umständen ist; bei dem eine gewisse Art von Schaden (verdreckte Lamellen, Kühldeckel, Kühlmittel etc. pp.) die Hauptrolle spielt. Dieser "Schaden" gepaart mit Leistungsforderung, heißem Wetter etc. bringt dann das Fass zum überlaufen.

Meine Theorie.

Ab Modell 2006 sollte das Problem
Dank geänderter Luftführung erledigt sein.
Die längs eingebauten Kühler sehe ich auch etwas skeptisch.
Direkten Fahrtwind bekommen die doch auch nicht oder werden die in der Hauptsache von Innen nach Außen Durchströmt ?

Die Luftführung geht schon immer von innen nach außen und ist sehr wirkungsvoll - man muss die Hand auch seit hinaus stecken um die abgeführte sehr warme Luft zu erreichen - funktioniert bei intakter Kühlung wie gesagt auch schon immer.

naja - das ist ein Regelkreis - natürlich gibt es da Veränderungen.

hier ist es nur so das Diese nicht sichtbar werden, weil die Temperaturanzeige nicht genau genug anzeigt.

Das erkennst Du leicht.
Alle Modelle ab 2006 haben Chromkappen links und rechts auf der Nase.
Die Modelle davor Lufteinlässe an selber Stelle. Von den größeren Kühlern habe ich auch mal gehört, aber wenn das 2006 gewesen sein sollte, hätte Claus Georg Petrie es sicher bei der Vorstellung des Modell 2006 im " Goldwing Magazin " erwähnt.
Ich denke das wäre ihm nicht entgangen.

@Marcus.

Ich denke, diese offenen Nüstern hatten nichts mit der Motorkühlung zu tun. Dahinter war der Luftzuführungskanal aus Plaste für die aufklappbaren Lüftungsdüsen im Cockpit neben den Windschild-Verrieglern. Die aufklappbaren Lüftungsdüsen sind bei den Nachfolgemodellem nicht mehr vorhanden, daher entfiel die "offene" Blende, die Lüftungdüsen und der Luftzuführungsschacht.

Ich hatte diese offenen Dinger an meiner SC47 (ohne thermische Probleme) durch geschlossene Deckel ersetzt, die Luftjealousien wurde entfernt, dort baute ich Lufthermometer, Voltmeter und Ziggi-Anzünder hin.