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Beitragssammler


Themenstarter

Hallo miteinander, ich bin seit ein paar Tagen Besitzer einer K4 von 1979. Leider läuft das Moped nicht so wirklich. Das heißt beim Gas aufziehen hat man den Eindruck der Motor läuft nur auf drei Zylindern. Sowohl vom Klang wie auch vom Output her. Aber ab und an legt er bei Vollgas und Drehzahlen ab 6000 auf einmal doch wieder los. Hab also erst mal die Unterdruck-Schieber raus gemacht und gereinigt. Auf ne verbogene Choke-Klappen-Verbindungsstange war ich auch noch gestoßen, wodurch die linken Vergaser immer mit Viertel-Choke liefen. Nachdem ich alles soweit zusammen hatte, Vergaser synchronisiert, lief das Teil erst mal tadellos, saubere Gasannahme, gleichmäßiger Motorlauf und volle Beschleunigung. Aber leider nur nen guten Tag. Nun ist alles wieder so wie davor. Je länger man fährt und je heißer alles wird, umso schlechter wirds.
Der eingebaute Vergaser ist ein Keihin 771A. Gehört der da überhaupt rein? Der Vorbesitzer hat mir noch nen 769A mitgegeben, der aber kaum noch zu gebrauchen ist. Was da ansonsten alles rum gemacht wurde im Laufe der Jahrzehnte weiß der Geier. Wie lange müssen die Federn der Unterdruckschieber eigentlich bei diesem Vergaser sein, da es ja da ja scheinbar unterschiedlichste Ausführungen gibt? Die beim 769A sind 60mm lang.
Hatte schon gehofft ich könnte mir den Vergaserausbau mit Totalzerlegung erst mal sparen, scheint aber leider nicht so zu sein. Bin um jeden Tipp dankbar!
Grüße, Andreas

#1  29.06.15, 11:49:33

Bigge

(Mitglied mit Biete)



Moin Andreas,

der Vergaser 771A gehört zumindest schon mal drauf ( Canada Modell ).
Über den Vergaser wurde hier schon seitenweiße geschrieben.
Am besten Du druckst Dir das mal alles aus und liest es in Ruhe durch.
Vielleicht findest Du schon dann das Problem erleucht
Wenn das alles nichts bringt, dann bekommst Du hier natürlich Hilfe.

Und ganz wichtig :
Immer mit Bilder dokumentieren was gemacht wurde, wie es aussieht und
was verbaut wurde.
Aus der Ferne ist es eben immer schwer eine Diagnose zu erstellen.

Gruß Bigge

PS: Welche 1000er hast Du denn gekauft ?


GL1000 LTD a.D.
#2  29.06.15, 13:10:37

Beitragssammler


Themenstarter

Hi Bigge,

danke für die Antwort. Ja das ist eine kanadische GL2, eigentlich ne KZ, in Deutschland K4. Über die Vergaserprobs hab ich gestern schon stundenlang hier gelesen. Klar wäre es das Beste die Dinger auseinander zu rupfen und zu reinigen. Mich wundert halt nur dass die Karre, nachdem ich die Unterdruckschieber geputzt hatte, erst mal ziemlich normal gelaufen ist. Aber leider hat das nicht lang angehalten. Werd das heut vielleicht nochmal machen und die Teile auf Hochglanz polieren damit die richtig flutschen. Vielleicht wirds ja dann besser. Und die dazugehörigen Luftdüsen durchpusten. Mich hätte nur noch interessiert wie lange die Federn sein sollten. Vielleicht sind die auch lahm geworden oder gar falsche drin. Aber das kann ich erst beurteilen wenn ich das Einbaumaß dazu weiß. Und wie ich gelesen hab soll es auch noch eine bestimmte Einbauposition für die Deckel geben. Nur darauf wusste hier auch keiner aus dem Stehgreif die Antwort, nur dass das wohl so ist. Obwohl mich das wundert, denn die Dinger sind doch völlig symmetrisch rund so wie die aussehen, oder täusche ich mich da?

Gruß Andreas

#3  29.06.15, 15:51:19

Bigge

(Mitglied mit Biete)



Die Unterdruckschieber hatte ich 2 Tage in Motor-Kaltreiniger gelegt.
Danach waren diese Picco-Bello sauber.
Polieren kann man auch, aber in Maßen.
Das Maß der Feder könnte jemand schreiben, der noch eine VB zuhause liegen hat.
Aber hierüber gab es noch nie Fragen bzw. Probleme.
Die Deckel werden eigentlich immer wieder da angebracht, wo sie ursprünglich
montiert waren.
.......so wie die Düsen, Schwimmer etc.
Ist eben eine Einheit > die sich miteinander gewöhnt hat ;-)
Mach Dir eine Freude ;-) und zerlege die VB und schaue nach ob alles i.O. ist.
Anleitungen findest Du hier und im WWW genügend.
So kannst Du zumindest schon mal eine Quelle als Fehler mit Sicherheit ausschließen.

Gruß Bigge




GL1000 LTD a.D.
#4  29.06.15, 17:53:41

Beitragssammler


Themenstarter

So hab jetzt mal Brainstorming betrieben lachen Als ich dabei war die Unterdruckdeckel innen zu polieren ist mir aufgefallen, dass die Kunstoffeinsätze oben Risse aufweisen (siehe Fotos). Und siehe da, da leckt es durch wenn man Bremsenreiniger von innen rein gibt. Dabei weißen zwei Deckel richtige Risse auf, vermutlich verursacht durch Anstoßen beim Vergaserausbau ohne davor die Deckel zu entfernen. Auch die beiden anderen Deckel haben da ne Rissbildung. Auch der Ersatzvergaser, den mir der Verkäufer mitgegeben hat, hat da Risse. Hier zieht es auf jeden Fall Falschluft rein. Möglicherweise so viel, dass der Unterdruck über dem Schieberkolben nicht mehr ausreicht um den weit genug hoch zu heben. Ich werd jetzt mal die Risse mit Epoxikleber abdichten und sehen was passiert. Vielleicht ist das das Grundübel an dem auch andere Wingvergaser leiden und die Leute die Dinger zigmal zerlegen, reinigen und neu abdichten und trotzdem keinen Erfolg haben.
Gruß Andreas

#5  29.06.15, 21:38:11

Beitragssammler


Themenstarter

Moin, hab nun alle Deckel versiegelt und die Schieber poliert. Dachte das wärs gewesen aber denkste. Nicht die geringste Veränderung obwohl da ganz klar Falschluft rein kam. Bei einem Deckel war die Kuststoffkappe um 180 Grad aufgebrochen, darunter konnte gar kein wirklicher Unterdruck entstehen. Trotzdem läuft die Karre wie ein Sack Nüsse. Hab mir gestern mal die never ending story von Jan (sunnyjammer1111) durchgelesen, der hatte ein ganz ähnliches Problem wie ich. Glaub der hat seine Vergaser gefühlte 100 mal zerlegt ohne jeden Erfolg. Leider hat er den Thread irgendwann abgebrochen so dass nun niemand weiß ob er den Fehler doch noch gefunden hat. Meine Karre läuft bei Konstantfahrt ganz normal, beim Gas aufziehen gibts aber kein sonores Geräusch sondern ein Brabbeln wie ein viertaktender Zweitakter von sich gibt ohne Power. Wenn man Glück hat dann gehts ab 6000 Umdrehungen trotzdem schlagartig los mit voller Leistung. Je länger man unterwegs ist umso schlechter wirds. Da laufen nicht alle Zylinder voll mit wenngleich das auch keine Aussetzer sind. Also doch Vergaser zerlegen?
Gruß Andreas

#6  02.07.15, 07:41:18

Bigge

(Mitglied mit Biete)



Moin Andreas,
ist es wirklich der Vergaser ?
Alle andere Möglichkeiten wie elektr. Anlage / Zündung, Kerzen, Lima, Benzinpumpe ok und
manuelle Sachen wie LufiKasten, Ansaugrohre etc. dicht ?

Wenn hier wirklich alles i.O. ist, würde ich erst danach den Vergaser unter die Lupe nehmen.
Dieser macht die meiste Arbeit und sollte in Ruhe angegangen werden.

PS: Gibt es kein 1000/1100er in Deiner Nähe der Dir etwas helfen könnte ?

Gruß Bigge


GL1000 LTD a.D.
#7  02.07.15, 17:13:26

Beitragssammler


Themenstarter

Hi Bigge,

also soweit hab ich alles gecheckt. Ventilspiel, Falschluft, Unterbrecherabstand, mit den Gemischregulierschrauben experimentiert, optimal synchronisiert, die Ansaugrohre zusätzlich mit Dichtmasse abgedichtet, keinerlei Erfolg bzw. auch nur die kleinste Änderung. Eher im Negativen. Beim Kaltstart pfopfert das Teil jetzt auch noch unwillig vor sich hin, das ging zuerst mal besser. Luftfilterkasten war ausgeschnitten, hab einen anderen rein gemacht. Bei dem musste ich aber den Ansaugschnorchel weitgehend kürzen damit ich mit den Zündspulen nicht ins Gehege komme, da sind nämlich auch andere drin.
Ich kenne zwar einen Leidensgenossen hier in der Gegend, der hat das selbe Teil und auch massive Vergaserprobs. Der hat da auch Monate lang rum gemacht bis sein Moped einigermaßen lief. Aber das ist schon viele Jahre her und so genau erinnern kann er sich leider auch nicht mehr an die ganze Prozedur.
Hab mir mal die Zündung angeguckt. Da ist ne Elektronikzündung vom Vorbesitzer verbaut worden, aber eine mit Unterbrecher. Das heißt die normale Kontaktplatte ist nach wie vor drin. Unterm linken Deckel dann ein Steuergerät und andere Zündspulen. Kann mir mal jemand sagen was das für nen Sinn macht? Sollte das Teil die Zünspannung erhöhen? Falls ja funzt das aber nicht wirklich denn die Zündfunken sind schon optisch ziemlich mager. Wenn ich wüsste wo man die zwei Kabel der Kontaktplatte normal anschließen könnte würde ich es mal auf diese Weise probieren. Wäre laut Vorbesitzer auch möglich. Hab eben mal versucht den Zündzeitpunkt abzublitzen um wenigestens sehen zu können ob der Frühversteller funktioniert aber keine Chance. Durch dieses komische Schauglas was da über der Schwungscheibe reingedreht wird sieht man einfach nix. Das wäre vielleicht noch ein Ansatz, dass der Zündversteller klemmt bzw zu wenig Frühzündung macht.

Gruß Andreas

#8  02.07.15, 20:04:11

Hari-Bu



Hallo Andreas
da bei dir noch Unterbrecherkontakte verbaut sind, hast du die Zündzeitpunkte mal statisch mit einem Prüflämpchen überprüft?. Das ist bei mir besser gegangen als mit der Blitzlampe. alles wird gut

Dateianhang:

 Folie1.PNG (113.96 KByte | 31 mal heruntergeladen | 3.45 MByte Traffic)


Dateianhang:

 Folie2.PNG (80.65 KByte | 19 mal heruntergeladen | 1.5 MByte Traffic)





mfg
Harald
#9  02.07.15, 22:06:52

Beitragssammler


Themenstarter

Hallo Harald, danke für den Tipp. Werd ich machen denn das mit dem Schauglas kannst vergessen. Habs eben nochmal in der Dämmerung versucht, da sieht man nix. Vielleicht versuch ich morgen mal die Markierungen auf der Schwungscheibe mit nem weißen Lackstift anzupinseln in der Hoffnung dass die Farbe so lange hält bis ich geguckt hab. Mit der statischen Methode kann ich ja leider nicht sehen ob der Frühversteller funktioniert, jedenfalls konnte ich nicht erkennen dass sich unter der Lupe überhaupt irgendwas bewegt hätte als ich da drauf geblitzt und Gas gegeben hab. Vielleicht bau ich das Teil einfach mal aus und guck ob das leichtgängig ist. Wie kommt man da dran? Einfach das Gehäuse mit der Kontaktplatte abschrauben? Da drunter müsste der Fliehkraftversteller doch sitzen oder?

Gruß Andreas

#10  02.07.15, 22:39:06

Beitragssammler


Themenstarter

So hab das nun alles gecheckt, passt alles und trotzdem läuft die Karre nicht wirklich- Also Vergaser raus. Steh grad vor dem Problem ob der Rep-Kit für die K3 mit dem 669A Vergaser auch in meinen 771A Vergaser passt. Normal wären Düsen 120/60/35 beim 669A. Da wird nämlich anbierterseitig nicht unterschieden. Wer weiß da was?
Gruß Andreas

#11  04.07.15, 16:39:47

Bigge

(Mitglied mit Biete)




GL1000 LTD a.D.
#12  04.07.15, 18:21:18

Beitragssammler


Themenstarter

Hi Bigge,

1000 Dank damit hast mir voll geholfen. Wie ich aus der Tabelle entnehme sind zum 669A nur die Haupt und Nebenluftdüsen unterschiedlich. Wo sitzen die? Unterm Unterdruckschieber unterhalb dem nierenförmigen Deckel? Sind aber bei dem Rep-Kit eh nicht dabei wie ich das grad sehe von daher egal. Und die Keyster Teile sind zu empfehlen weil ich hier gelesen hab dass die Düsennadeln anders geschliffen wären und von daher nicht optimal funktionieren würden?

Gruß Andreas

#13  04.07.15, 19:13:04

Bigge

(Mitglied mit Biete)



Moin Andreas,
gib mal : carburetor gl 1000
in Google ein. Da sind hunderte von Bildern/Adressen wo alle Düsen versteckt sind ;-)

Wenn die orig. Düsen nur zu säubern sind > mach das.
Neue O-Ringe sollten jedoch verbaut werden.
Diese vor dem Einsatz etwas mit Oel, Silikonspray etc. versehen
.....sonst bekommst Du die Sensibelchen nicht rein und die drehen sich
nach oben wieder raus.
Die Keyster sind eben Repro-Produkte und nicht so gut wie die Originale.
Alternativen ?
Wird es geben, aber die kenne ich leider nicht.

Gruß Bigge


GL1000 LTD a.D.
#14  04.07.15, 22:19:54

Beitragssammler


Themenstarter

Ok Bigge, danke für die Tipps! Wie ich eben gelesen hab sind die Luftdüsen tatsächlich vertauschbar, wenn man da nicht auf alles aufpasst gehts gleich daneben. Die O-Ringe für die Hauptdüsen sind in den Rep-Kits ja sicher mit drin oder? Die auf den Düsen kann man ja eh nur noch runter schneiden wie das ausschaut. Und eine Frage hab ich noch: Wo genau werden die 21mm Schwimmerhöhe gemessen, da der Schwimmer ja nach vorne etwas nach unten hängt? Also wohl an der Vorderkante?
Gruß Andreas

#15  04.07.15, 22:51:24

rudolphwolven

(Mitglied mit Biete)









mfG, Ruud

#16  04.07.15, 23:52:33

Beitragssammler


Themenstarter

Hi Ruud, vielen Dank für die Bilder, sind sehr hilfreich!

Grüsse Andreas

#17  05.07.15, 08:26:34

Bigge

(Mitglied mit Biete)




GL1000 LTD a.D.
#18  05.07.15, 09:17:27

Beitragssammler


Themenstarter

Danke Bigge, das ist alles sehr aufschlussreich!

Gruß Andreas

#19  05.07.15, 22:01:43

Beitragssammler


Themenstarter

Hab jetzt mal die Vergaser raus gebaut und soweit zerlegt, dass man sich zumindest mal ein Bild machen kann. Dreck war eigentlich nur wenig drin, die Düsen auch frei. Nur am Schwimmerkammerboden Roststaubablagerungen. Alle Dichtungen und O-Ringe relativ neu, scheint wohl noch nicht lange her zu sein dass schon der Vorbesitzer sein Glück am Vergaser versucht hat. Auch die Ringe an den Luftdüsen sind gut und die Düsen saßen fest drin. Jedoch gefallen mir dir Schwimmer nicht. Teilweise sind die Schwimmkörper unterschiedlich hoch, die Teile also etwas verwunden. Wie misst man jetzt die Schwimmerhöhe genau? So wie auf dem Foto im umgedrehten Zustand vom Vergasergehäuse aus ohne Dichtung? Wenn ja lagen die Werte zwischen 20 und 22mm. Was mich auch stutzig gemacht hat war, dass zwei Hauptdüsen verdreht drin saßen, also der Schlitz nicht auf die Bohrung gezeigt hat. Allerdings saßen die da so locker drin dass die beim Umdrehen des Vergasers schon von selbst rausgefallen sind. Kann das sein? So könnten sich die Dinger ja auch selbstständig verdreht haben.

Gruß Andreas

#20  07.07.15, 20:20:25
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