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volli99


Themenstarter

Hallo Freunde,
ich fahre zwar schon seit 40 Jahren Goldwing, bin aber noch nie mit einem Gespann gefahren.
Die Gespanne sehen ja cool aus, aber was ist das Besondere am Gespannfahren?
Warum fahrt ihr Gespann und nicht (mehr) Solo?
Was bringt euch dazu, ein Gespann zu nehmen und nicht das wendigere Solomoped oder das komfortablere Auto?
Was ist das Geile am Gespannfahren?
Warum sollte ich es auch mal versuchen?

Habt ihr da Antworten für mich?
Wäre super, danke!
dubisu

Volker


früher: Mobylette, Kreidler Klasse 4, Yamaha RD250, Honda CB750, dann:
GL1000, 1978-1982 cool
GL1100, 1983-1995 cool plus
GL1500, 1996-2020 cool plusplus
GL1800, 2022-20?? cool mal schauen
#1  19.01.18, 21:05:24

Beitragssammler



Wo sollte ich wohl sonst sitzen?
Außerdem hat (der alte) Man(n) ein Stützrad welches das lästige Abstützen an der roten Ampel ausschließt. Auch das Umfallen ist ist ein kleines Risiko.
Ein Zelt, Luftbetten,Gasflasche,Campingmöbel, die Kiste Bier und und, wollen ja auch noch mit. Wenn man sich angefreundet hat ist man halt ein Gespann. Also ausprobieren

#2  20.01.18, 10:12:53

volli99


Themenstarter

Danke, das hört sich doch schonmal gut an !

danke


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#3  20.01.18, 20:08:38

Beitragssammler



Das geile am Gespannfahren ist, dass man das schimpfen seiner mitfahrenden Partnerin nicht hört

#4  22.01.18, 10:08:45

volli99


Themenstarter

Super ! Hoffentlich liest sie nicht mit ... rote karte


früher: Mobylette, Kreidler Klasse 4, Yamaha RD250, Honda CB750, dann:
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#5  22.01.18, 13:10:33

Beitragssammler



Ich versteck´s vor ihr!

#6  22.01.18, 14:04:57

textildrucker

(Mitglied mit Biete)



Ja, was ist das geile beim Gespannfahren?
Da ich aus der Solofahrerecke komme, und mir nie vorstellen konnte mal ein Mopped mit mehr als 2 Räder
die hintereinander angeordnet sind zu fahren, will ich Dir mal was dazu schreiben.

Aus gesundheitlichen Gründen, zwei künstliche Hüften, habe ich mich vom Solofahren verabschiedet.


Jetzt habe ich eine Stunde lang immer wieder was geschrieben und gelöscht. Mal war es zuviel, mal traf es nicht den Punkt.
Nun bin ich zum Fazit gekommen, man kann es nicht erklären. Man(n) muss es "erfahren".

Hört sich blöd an, ist aber so. Du musst es mal ausprobieren.
Wir wohnen ja nicht weit voneinander enfernt.
Wenn es das Wetter erlaubt lade ich Dich gern ein, an der Westfalenhalle auf den Parkplätzen eine Proberunde zu drehen.
Entweder es packt Dich oder Du steigst nie mehr auf.




Grüße aus Dortmund, Christian
GL 1500 SE (2000, 50th.) Pearl Coronado Blue,Gespann-Umbau von EML mit GT 2001
WK-Trike Highway, 4-Zyl.Boxer 1300ccm, 44PS mit 255/60R15
Reanult ZOE Intens 136PS vollelektrisch, BOSE-Anlage, Leder-Vollaustattung, Titanium-Grau-Metallic
---------------------------------------------------------------------------------
!!! Durch Druck und Hitze entstehen Diamanten !!!
#7  22.01.18, 19:29:50

volli99


Themenstarter

Hallo Christian,

das ist doch zum Beispiel geil, dass du mir das anbietest!

dergros

Wird wohl so sein, dass man es selber ausprobieren muss.
Wenn es so weit ist sag einfach Bescheid und ich komm vorbei !

Ich stelle mir vor, Gespannfahren ist unkonventionell.
Wer fährt schon Gespann? Und dann noch mit einer Goldwing ?
Man setzt sich noch mehr von den gesellschaftlichen Normen ab, zeigt seine Individualität.
Andererseits: es muss auch Spaß machen, dieses Dreidradfahren.
Obwohl man ja den Vorteil des „schmalen“ Motorrads verliert,und schön brav in der Autoschlange stehen muss.

Egal, wir sehn uns !

Grüße
Volker



früher: Mobylette, Kreidler Klasse 4, Yamaha RD250, Honda CB750, dann:
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#8  22.01.18, 22:11:21

Beitragssammler



Das geile am Gespannfahren ist das man mit dem Eisenschwein an einer unebenen Straße nicht umfallen kann. lachen Und ich habe keine Platzprobleme wie manch anderer. Ich hab nicht nur die Küche dabei sondern das Wohnzimmer auch noch. Da bekommt die Goldi noch eine ganz andere Dimension an Größe. lachen

#9  27.01.18, 14:53:47

volli99


Themenstarter

So, habe mir erstmal was zum Lesen besorgt.



Ob ich danach mehr weiß ?

Woran ich gar nicht gedacht hatte sind gesundheitliche Gründe. Ist zwar nicht gerade ein "geiler" Grund, aufs Gespann umzusteigen, aber wahrscheinlich ein wichtiger.

gruebel


früher: Mobylette, Kreidler Klasse 4, Yamaha RD250, Honda CB750, dann:
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#10  30.01.18, 15:40:38

saschohei



Hallo Volker,

wahrscheinlich wird Dir in einem Gespannforum mehr geholfen werden können, z.B. hier:

http://forum.dreiradler.org/recent.php

Da sind auch viele Winger-Gespanne unterwegs, auch einige die hier im Forum dabei sind.

Auf jeden Fall : Probefahren und von einem alten Hasen alles genau erklären lassen (vorher!!!), dann ist der Suchtfaktor garantiert - unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand.

Echt jetzt.

Ich muss es wissen, ich fahre seit 40 Jahren Gespann UND Solo und hab auch mehrere Gespanne, also in ganz verschiedenen technischen Ausführungen (z.B. Achsschenkellenkung, Beiwagenlenkung, Beiwagenantrieb usw.)

Lass Dich überraschen vom neuen Virus!!! lachen

Liebe Grüße

Willy

#11  31.01.18, 09:53:21

manoku

(Mitglied mit Biete)



Also...

Seit nunmehr über 40 Jahren fahre ich motorisierte Zweiräder und seit 2009 fahren wir - meine Frau und ich - im Wechsel mit einer Solomaschine, Gespann. Schon recht kurze Zeit auf dem Gespann, blieb die Solo immer häufiger in der Garage stehen. Zunächst fuhren wir eine Varadero als Gespann und eine FJR 1300 AS als Solomaschine.

Wie gesagt, die Solo blieb immer häufiger stehen.

So beschloss ich meinem Traum zu folgen und wieder eine GoldWing in die Garage zu stellen. Anfang der 80iger Jahre fuhr ich bereits GoldWing und behielt sie immer in meinem Sinn. Also wurde das Gespann und die Solo an neue Nutzer übergeben und eine GoldWing wurde angeschafft.

Zunächst war das ausschließliche Solofahren wieder ganz spannend, aber irgendwie fehlte etwas... Also wurde bereits in der ersten Solosaison mit der GW wieder nach einem Dritten Rad geschaut und am Ende bei EML gefunden.

Nun fahren wir wieder völlig und uneinschränkt zufrieden mit unserem Dreirad durch die Lande. Wie vorher schon... - die jetzt aktuelle Solomaschine steht in der Garage und ist in den letzten 2 Jahren, wenn überhaupt, 100 km gefahren worden. Somit wird jetzt im Frühjahr auch hierfür ein neuer Eigentümer gesucht und sicher gefunden.

Dies ein bisschen Blabla zur Vorgeschichte...

Was ist das spannende am Gespannfahren...?!?

Kurz und knapp... - es macht unendlich viel Spaß und läßt das Solofahren völlig vergessen.

Im Einzelnen...

- erheblich mehr Platz und Stauraum für Reisegepäck usw.
- guter Wetterschutz auf dem Motorrad
- im Beiwagen bester Wetterschutz, ob warm, kalt oder naß
- Motorradbekleidung, abgesehen vom Knitterfreien, für meine Frau - Geschichte
- auf ggf. unwegsamen Geläuf absolute Sicherheit und wenig bis keine Gefahr umzufallen
- für große Touren genug Sprit an Bord, dank Zusatztank im BW
- sportliches Fahren, zur Überraschung vieler Solofahrer, ist ebenso möglich
- u.v.m.

Da Gespannfahren aber etwas völlig anderes ist, als Solo zu fahren und sicher auch einige Besonderheiten hat, empfehle ich folgendes...

Melde dich bei einem Gespannfahrkurs an und erlebe an einem Wochenende - auf einem abgesperrten Gelände und unter Anleitung - wie es sich anfühlt Gespann zu fahren. Wenn du z.B. an einem Gespannkurs des BVHK (Verband der Gespannbauer) teilnimmst, dann hast du Gelegenheit, mehreren Gespanne und unterschiedliche Lenksysteme zu fahren. Einen solchen Gespannkurs haben wir - meine Frau und ich - seinerzeit ebenso beim BVHK gemacht. Der Form halber... - es gibt natürlich noch einige weitere Anbieter, die ähnlich Kurse anbieten. Einfach mal umschauen. Auf der Seite z.B. von der Zeitschrift „Motorrad Gespanne“ gibt es sicher eine entsprechende Übersicht.

Einmal im Jahr findet i.d.R. Ende August das EGT (EuroGespannTreffen) statt. Hier findest du über 1.000 Gespanne unterschiedlicher Couleur konzentriert an einem Ort. In diesem Jahr findet das EGT wieder in Hatzfeld-Reddinghausen statt.

Ich bin mir sicher, dass du für dich das richtige Gespann findest und auch das Gespannfahren nicht mehr missen möchtest. freuen


In diesem Sinne...

Gruß
Manfred

=> GL 1800 - 40 Anniversary - Rot/Schwarz (Gespann)
=> GL 1800 - 40 Anniversary - Rot/Schwarz (Solo)
=> NC 700 X DCT - Weiß
=> FJR 1300 AS (nicht mehr in meinem Besitz)
=> Varadero-Gespann (nicht mehr in meinem Besitz)

Meine Zweiradhistorie vor und nach 1974:
Bonanza-Rad / Puch M50 Jet / Suzuki GS 400 Black Suzi / Suzuki GS 550 E / Honda CB 900 Bol d’or / Honda CB 500 C / Honda CB 900 Bol d‘or / Honda GL 1100 Interstate / Suzuki 800 Volusia / BMW K1200 LT / Yamaha FZ6 Fazer / Honda Varadero XL 1000 V2 / Honda XL 1000 V2 Gespann / Yamaha FJR 1300 RP13 / Honda GL 1800 SC68 / Honda GL 1800 SC68 Gespann
#12  31.01.18, 10:57:25

Beitragssammler



Das Gespannfahren ist einmalig und mit nichts anderes vergleichbar. Als asymmetrisches Fahrzeug ändert seine Richtung nicht nur beim Lenken, sondern auch beim Gas geben oder weg nehmen und auch beim Bremsen. Mit Integralbremssystem aber weniger. Normalerweise lenkt man in die Kurve rein, wenn aber das Bootsrad in der Luft ist, dann ist Gegenlenken angesagt, wie beim Motorrad. Das ist genial und lässt erstaunliche Tempi in Rechtskurven zu, sogar mit einer Goldwing dran. Gut gefahren kann es richtig flott gehen. Die Goldwing hat im Gegensatz zu viele anderen Gespanne ein breiten Lenker und mit einer Vorderradschwinge ein kurzer Nachlauf und lässt sich darum mit einer Hand um die Kurven steuern. Probier's mal mit einer HD mit Boot, wenn es direkt aus Milwaukiii gekommen ist. Da braucht man Muskel!
Ich bin viele Gespanne gefahren und für mich waren die Goldwing-Gespanne die schönste zu fahren. Fein, bequem.
Um sich 100% sicher zu sein muss man es probieren. Man kann viel schreiben aber niemals das richtige Gefühl vermitteln. Ich finde es zwar genial aber ich möchte nicht ohne ein normales Motorrad sein. Die Kurve-Fahrerei auf dem Motorrad würde mich fehlen. Ein Vergleich mit einem Trike scheidet an der Symmetrie. Die Trikes fahren links und rechts herum gleich, Gespanne nicht. Einfach einmalig! Ich denke, wenn es heute noch keine Gespanne hätte und jemand würde jetzt das 1. Gespann prüfen, dann hätte er vermutlich keine Chance. Zu gefährlich da unsymmetrisch, blablabla. Gut gibt es sie schon lange :-)
Hoffe damit genug Motivation für eine Probefahrt gegeben zu haben. Mach es! Einmalig. Versprochen.
Asymmetrische Grüsse

#13  05.02.18, 15:03:06

Wingerjack



Bei mir wurde der "Bazillus" des Gespannfahrens schon vor langer Zeit angelegt. Allerdings zunächst, ohne daß ich bis dahin selbst mit solch einem Viech gefahren wäre. Ich habe nämlich in der 80er Jahren diverse Bücher von Ernst Leverkus ("Klacks") gelesen. Der hat ganz wunderbar von den alten Zeiten geschwärmt, als man mit einem Tourengespann der 50er/60er Jahre der "König der Landstraße" war. Als Beispiel sei der "grüne Elefant" genannt (Zündapp KS 601 mit Beiwagen) sowie die Schwingengabel-BMWs (Spitzenmodell R 69 S). Klacks hat damals bereits ganz toll beschrieben, wie "anders" das Gespannfahren ist. Daß es mit nichts vergleichbar ist. Und daß es einen packt, sobald man erst mal draufsitzt.

Mir hat damals der Gedanke imponiert, daß ein Gespann sozusagen nochmals eine "Steigerung" bedeutet - jenseits der schwersten Solo-Tourenmaschine. Denn ein Gespann fährt ja asymmetrisch, ohne Schräglage und daher ganz anders. Und würde daher den "echten Kenner und Könner" erfordern, um souverän und sicher beherrscht zu werden.

Viele Jahre später reichte mein Taschengeld dann für ein (damals schon zwanzig Jahre altes) Goldwing-Gespann: Eine GL1500 der ersten Serie, ausgestattet mit EML GT2000-Beiwagen und einer EML-Schwingengabel. Dieses "Familiengespann" kam aus ganz pragmatischen Gründen zu uns: Denn ich hatte vor, mein Motorrad-Hobby meinen beiden Kindern nahezubringen. Auf einer Solo-Maschine würde ich nur eines der beiden mitnehmen können. (Streit wäre dadurch vorprogrammiert...) Die Lösung wäre also ein Gespann - idealerweise mit einem zweisitzigen Beiwagen. Dabei die Zugmaschine schön komfortabel (leise und vibrationsarm), um die Kinderohren und -Nerven zu schonen.

Ich war allerdings zuvor nur leichte Einzylindermaschinen gefahren (mit ca. 180 kg Maschinengewicht). Und nun die knapp 600 kg des Goldwing-Gespanns, über zwei Meter breit. "Meine Güte, was für ein Riesenschiff!" dachte ich mir auf der Überführungsfahrt. Aus den Schilderungen von Klacks hatte ich noch in Erinnerung, daß man in Kurven sehr aufpassen müsse: Der Beiwagen könne in Rechtskurven hochkommen. In Linkskurven würden manche Gespanne dazu neigen, sich über die Bootsnase kippend zu überschlagen. Und beim Bremsen könne der Beiwagen mit seiner Masse rechts weiterschieben und dadurch das Motorrad nach links ziehen (in den Gegenverkehr). Um so überraschter war ich dann, wie neutral die Riesen-Goldwing mit dem Zweipersonen-Beiwagen umging. In Rechtskurven kommt seeehr lange überhaupt nichts hoch. In Linkskurven stempelt und schliddert das Ding allenfalls ein wenig. Aber wirklich nur, wenn man "voll Karacho" fährt. Kippen tut hingegen überhaupt nix nich. Und auch beim Bremsen bleibt die Goldwing einwandfrei in der Spur. (Die Beiwagenbremse ist gekoppelt mit der Fußbremse, also dem Integralbremssystem der Goldwing. Funktioniert ideal und völlig "idiotensicher".)

Im Vergleich zu meiner früheren leichten Solomaschine war zwar nun nicht mehr wieselflinkes Umherwuseln angesagt, sondern bedächtiges Steuern - auf schmalen Landstraßen immer mit besorgt suchendem Blick für eine mindestens zwei Meter breite Fahrgasse. (Sozusagen "Mopedfahren mit Autofahrer-Blick".) Ein Fahrgefühl, das mich aber schon nach kurzer Zeit süchtig machte. Die Könnerschaft liegt ja beim Gespannfahren zuweilen auch in der Beschränkung: Man läßt gern mal andere ziehen, die schlanker und flinker sind. Aber auf der anderen Seite spielt das Gespann in gewissen "speziellen" Situationen seine Trümpfe aus: Standfest auch bei sehr heiklen Straßenverhältnissen. Sogar Regen und Glatteis werden nun zu einer spannenden Herausforderung (auf der Suche nach dem kessen Drift-Gefühl). Und auf winkligen Bergstraßen ist man zwar nicht schneller als Solo-Maschinen. Aber auch nicht unbedingt langsamer...

Ganz beeindruckend ist ferner das Stauvermögen eines Touren-Gespanns: Ohne Probleme verreist man komfortabel mit einer vierköpfigen Reisegruppe (mit Tourengepäck und Picknick-Ausrüstung). Ich transportierte auch mal ein fettes Beachcruiser-Fahrrad im Beiwagen. Oder einen kompletten Schreibtisch (Plattengröße 80 x 150 cm). Wobei ich bislang noch gar nicht die Anhängerkupplung genutzt habe, die der Vorbesitzer drangebaut hatte. Was dann alles möglich wäre? Ein Fahrradtrailer für vier Drahtesel, ein Bootstrailer für ein Kanu oder, oder, oder...

Jenseits rationaler Gründe ist es für mich aber in erster Linie das Fahrgefühl selbst, das den Reiz ausmacht: Gerade die fette Wing mit dem Riesen-Boot nebendran läßt den Fahrer wahrhaftig zum "Kapitän" werden. Denn ein bißchen Wuchten und Deichseln muß man das Ding ja schon. (Wobei gerade der Rückwärtsgang vielen Rangier-Situationen den Schrecken nimmt.) Macht aber im allerbesten Sinne einen Heidenspaß. Und wie!

Ein Gespann ist ja auch eine sehr seltene Fahrzeugart. Und ein bißchen Nostalgie fährt dabei auch immer mit. Beides zusammengenommen, ist ein Gespann daher auch immer ein wunderbarer Hingucker, Gesprächsaufhänger und Sympathieträger.

Darüber hinaus fasziniert mich auch, wie "ausgetüftelt" Gespanne heutzutage gebaut sind. Denn die meisten Maschinen haben ja heute vom Werk her keine Beiwagenzulassung mehr. Hier sind also findige Gespann-Umbauer gefragt. Die stellen konstruktive Lösungen auf die Beine, daß man nur so staunt. Und das alles in Kleinstserien- oder sogar Einzelanfertigung. Ein exklusiveres Gefährt ist also kaum denkbar für Technikverliebte.

Zum "Hineinschnuppern" in das Gespannfahren ist hier ja schon verschiedentlich zu einem Gespann-Lehrgang geraten worden. Wenn derlei in Zusammenwirken mit einem Gespannbauer ausgerichtet wird, so kann man vielleicht auch erst mal "probefahren", ohne gleich ein eigenes Gespann kaufen zu müssen. Das bietet sich auch deshalb an, weil man ja erst mal herausfinden muß, welche Gespann-Art einem liegt. Ein Gespann-Bauer wird hierbei gut beraten können.

Und als "Reiz am Gespannfahren" möchte ich zu guter Letzt die Menschen hervorheben: Diejenigen Gespann-Fahrer, die ich bislang kennenlernen durfte, sind durchweg ausgesprochen interessante, sympathische und interessierte Menschen.

Nähere Infos:

http://forum.dreiradler.org/

http://motorrad-gespanne.de/

http://www.sidecar-traveller.com/


Viel Spaß allen rund ums Gespannfahren!

Wingerjack

#14  05.02.18, 22:50:06

volli99


Themenstarter

Hallo Wingerjack,
das war ja ein überragender Beitrag, super, danke !

Vielen Dank auch an alle anderen ! Nach all euren Beiträgen glaube ich jetzt langsam der Sache näher zu kommen, was das Besondere am Gespannfahren ist. Rationale Gründe mag es auch geben, aber weit wichtiger ist wohl dieser Bazillus, der einen packt und dann nicht mehr loslässt.

Auch mit Hightech-Motorrädern an der Seite hat Gespannfahren für mich ein archaisches, altertümliches, nostalgisches, romantisches Image. Dazu kommt wohl ein unnachahmliches Fahrgefühl, das sich nicht mit dem normalen Motorrad- oder Autofahren vergleichen lässt.
Naja, wenn mich der Mut nicht verlässt werde ich selber herausfinden müssen, ob das alles so stimmt.

Was mich stört ist, dass dann die Solo-Zeit mit meiner GL1500 zu Ende wäre. Entweder müsste ich sie umbauen lassen oder sie müsste einem fertigen Gespann weichen (was übrigens auch nur eine Goldwing sein kann). Das wäre schon schade.
Schließlich habe ich sie vor über 20 Jahren in Amerika gekauft, bin dann durchs Land gefahren, habe sie rübergeholt und hier schöne Urlaube gemacht. Vor allem ging es dann oft und gerne nach Istanbul und an die Südküste der Türkei. Auch wenn ich jetzt gar nicht mehr so viel fahre hänge ich ziemlich an dem Moped. Mal sehen, was daraus wird.

Erstmal vielen Dank für eure Beiträge und bis die Tage !

danke

Volker


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#15  06.02.18, 08:55:48
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