Zurrpunkte für Anhängertransport
28.04.16, 17:44:21
Beitragssammler
Hallo zusammen,
ehe jemand meckert: Ich habe lange gesucht aber keinen Beitrag zu diesem Thema gefunden! Sollte es doch schon einen geben, danke ich für Hinweise...
Ich möchte im Sommer mit einigen Freunden mit PKW und Moppeds auf dem Hänger nach Österreich fahren. Ich hatte sie (GL1500 Bj. 1991) noch nie auf einem Hänger und möchte deshalb wissen, ob mir jemand Tipps geben kann, an welchen Punkten ich sie am besten auf dem Hänger verzurre.
Weiterhin die Frage, ob man für Beladung und Transport noch irgendetwas beachten sollte, woran man vielleicht sonst nicht denkt.
Vielen Dank für Eure Antworten.
Olli
28.04.16, 19:51:12
Beitragssammler
Ich würde sie auf Hauptständer stellen und jeweils an den beiden Sturzbügeln vorne bezw. auch hinten seitlich abspannen.
28.04.16, 20:10:06
Wingerpuschi
Meines wissens die wing aufbocken hinten seitlich nach hinten und am lenker in die telegabel reinspannen.
also die telegabel richtig einziehen so das kein vertauchen mehr möglich ist
28.04.16, 20:10:20
Beitragssammler
Hi, also auf gar keinen Fall auf den Hauptständer stellen. Da gehen alle Fahrbahnschläge direkt in den Rahmen. Ich suche mal ein paar Fotos raus, wie ich sie verzurre.
Ich verzurre sie mit 2 geschlagenen Rundschlingen am Lenkerkopf und spanne diese mit 2 x 750kg Automatikgurten schräg ab und nehme dann die Seitendeckel ab und schlage dort auch links und rechts je eine Rundschlinge durch den Rahmen und spanne sie ebenfalls mit je 750kg Automatikgurten. Zusätzlich spanne ich noch einen 5to. Gurt durch das Hinterrad mit Kantenschutz und spanne diesen nach hinten ab. Vorne steht sie in einem (mittlerweile) mobilen Motorradständer der auf Anti-Rutschmatten steht. Eine kleine Matte liegt auch unter dem Hinterreifen.
Als doppelte Sicherung habe ich noch jeweils alle Gurtanschlagpunkte mit anderen Gurten zusätzlich abgespannt. Dies ist aber bei geeignetem Material an sich nicht nötig.
Gruß Chris
28.04.16, 20:21:57
Beitragssammler
Hier noch mal ein paar Bilder.... bei einem Bild sieht man noch zusätzlich die Sicherung des mobilen Ständers...
28.04.16, 21:06:55
WingMike
Was Chris geschrieben hat und die Fotos, das ist genau richtig! :goodposting :gutgema:
28.04.16, 21:49:10
Beitragssammler
Wichtig ist noch die Goldwing nach dem verladen hinten wieder abzusenken, wenn die Federung hinten die Luft nicht komplett hält lockern sich die Gurte während der Fahrt. Nicht vergessen vor dem abladen Sie wieder hochzupumpen.
Viele Grüße
Mike
28.04.16, 22:09:10
Beitragssammler
Also wenn die Goldi so schnell Luft verliert, würde ich vor! dem verladen eine Werkstatt aufsuchen ;)
Ich bin der Auffassung das die Hauptlast (ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll) vorne durch den Steady-Stand gehalten wird. Das reicht an sich schon im "Normalbetrieb" aus...
Gruß Chris
29.04.16, 20:24:57
kleinerfrank
Vor allem NICHT die Wing bis zum Anschlag voll in die Gabel reinziehen. Bei älteren Mopeds hat sich im oberen Teil der Tauchrohre feines Pitting oder Rost gebildet und dort werden dann die Simmeringe ganz zügig kaputtgerieben. Hab schon mehrfach Mopeds so auf den Hof geliefert bekommen und vorher einwandfreie Simmeringe waren am Suppen.
Also die (Plastik)Gabelabdeckung runter und mit den hier gezeigten Rundschlingen verzurren, vorher sauberen Lappen drunter.
Die Kiste kann ruhig schwingen während der Fahrt, das macht gar nichts.
30.04.16, 17:19:48
blue thunder
Hallo Frank,
mit den Simmeringen magst Du ja Recht haben.
Wenn Du die Maschine vorne nicht richtig in die Dämpfer ziehst und die ganze Fuhre federt, besteht aber die Gefahr, dass die Radwippe entlastet und ggf. zur Seite versetzt. Damit driftet Dir das Vorderrad langsam seitlich weg und das Mopped gerät in Schieflage.
Hab da auch auf jemanden gehört und wegen der Simmeringen vorne nur mit einer geringen Vorspannung in die Dämpfer verzurrt. Als sich die Dicke dann auf der Autobahn in einer Baustelle langsam zur Seite neigte - Blut und Wasser habe ich geschwitzt bis endlich den nächste Parkplatz kam.
Problem sind die mobilen Radwippen, welche nur durch Haftreibung gehalten werden. Wenn es dann noch regnet - nunja ...
Gruss in die Runde
Volker
30.04.16, 18:12:26
kleinerfrank
Hallo Volker,
das hatte ich nicht bedacht, das mit der losen Wippe, in dem Fall hast Du Recht.
Ich hab ne Auffahrschiene mit festem Bügel, die wird auf nem Standart-Anhänger mit vier Schrauben flugs festgemacht, da verrutscht dann nix mehr.
30.04.16, 20:09:14
Beitragssammler
Zitat:
Problem sind die mobilen Radwippen, welche nur durch Haftreibung gehalten werden. Wenn es dann noch regnet - nunja ...
Kannst Du Dein "Nun ja..." aus eigener oder Dir zugetragener Kenntnis diesen Umstand irgendwie untermauern?
Ich bin ja, was das angeht, ein eher einzuordnender Sicherheitsfanatiker.
Ich kann Deine Bedenken leider nicht nachvollziehen, noch hat sich die Goldwing bei Regen und Passfahrten bei mir verschoben oder bei nicht-selbst-verschuldeten-kritischen-Fahrmanövern, ausgelöst durch andere Verkehrsteilnehmer.
Ich hatte früher auch eine Schiene auf dem Anhänger montiert. Dort konnte ich beobachten, dass sich die Reifen schon mal eher an den ein oder anderen Rand verschoben haben. (Weil Gummi auf Stahl (und dann noch Wasser) hat m.E.n. eine wesentlich geringere Haftreibung als weiches Gummi auf Siebdruckplattenholz.
Es gibt ja aber auch mehrere Ausführungen dieser mobilen Ständer... ;)
Die kleinen habe ich für die anderen Motorräder und einen großen für die Goldwing. Selbst den SMART stelle ich auf Gummimatten und Keile... Funzt meiner Erfahrung nach alles prima. Danach hat der Themenersteller gefragt.
Gruß Chris
30.04.16, 23:23:56
huberbaua
Hallo zusammen! So habe ich die Sache gelöst, hat prima geklappt.
Aber jetzt bitte nicht wieder Endlosbeiträge ... was wäre wenn ... im Falle eines Auffahrunfalles usw. (Das nervt!)
Klaus
01.05.16, 16:48:46
blue thunder
Hallo Chris,
das "nunja" hat etwas mit der Verminderung des Haftreibungskoeffizienten durch das Wasser zu tun.
Die meisten mir bekannten mobilen Wippen besitzen mit Gummi überzogene Rohre, welche den Kontakt mit dem Untergrund herstellen. Wie bei den Antirutschmatten aus der Ladungssicherung wird ein Verrutschen durch die aus dem Gewicht der Ladung resultierenden Haftreibung in Bezug auf die auf die Ladung wirkenden Kräfte erreicht. Wird die Haftreibung überschritten setzt sich die Ladung in Bewegung.
Zwischen eine Antirutschmatte und den Untergrund eindringendes Wasser verringert da nun einfach einmal den Haftreibungskoeffizienten - ein Grund warum z.B Rennautos bei Regen nicht mit Slicks fahren.
Entlaste ich nun durch eine federnde Last auch noch die Wippe, so fehlt der für die Haftreibung erforderliche Druck. Alles für relativ kurze Zeiten, aber u.U. doch ausreichend.
In meinem Fall waren es starke Regenfälle und ein Schlagloch, wodurch der Anhänger auch seitlich noch versetzte.
Gruss in die Runde
Volker
01.05.16, 16:54:05
blue thunder
Hallo Frank,
fest verschraubte Wippe - würde ich heute auch immer vorziehen. War halt ein geliehener Anhänger und der Eigentümer wär über die entsprechenden Löcher in der Bodenplatte mit Sicherheit not amused gewesen.
Gruss in die Runde
Volker
01.05.16, 17:22:50
Norbert-1500
Hallo,
ich halte die Sturzbügel zum verzurren nicht geeignet.
So habe ich meine 15er immer verzurrt.
Siehe Beitrag #9
Link
01.05.16, 19:20:09
WingMike
Hallo Huberbaua,wieso sind deine Zurrgurte alle nach vorne verzurrt?. Hast du eine so sagenhafte Beschleunigung, dass du Angst haben musst, dass die Maschine nach hinten abrutscht?
Nja, wer bremst ist feige. Bei einer Vollbremsung steht deine Wing bei Dir im Kofferraum.
Deine Bilder zeigen, wie man es
nicht machen soll!
01.05.16, 19:45:58
Samenmann
Genau Norbert,
das Vorderrad ist in einer festen Wippe ,
ich gehe auch hinter die Seitendeckel an den Rahmen ( Hauptsicherung )
Vorder + Hinterrad sichern und dann reicht es fast.
Mann kann noch an die Sturzbügel, aber das ist mit Vorsicht zu machen.
01.05.16, 20:02:42
huberbaua
Hallo Michael, bitte schau dir mal das erste Bild genau an!
Da sieht man einen dicken, fetten und sehr stabilen Metallbogen gegen den das Vorderrad im Falle eines Falles anstösst, gerade so als ob man gegen eine Wand fährt.
Wie bitte soll da die Wing in meinem Kofferraum landen?!
Erst schauen dann ...
:p Klaus
01.05.16, 20:10:43
huberbaua
Die Gurte ziehen die Wing nach unten, ganz egal ob nach vorn oder hinten unten, eben nach unten.
Im Auffahrfall (der hoffentlich nie folgt) würde die Maschine nach oben vorne "wegfliegen". Alles was sie also nach unten fixiert arbeitet dagegen, um übrigen auch der Gurt welcher das Hinterrad an der Auffahrschiene festhält, sieht man aber auf den Bildern nicht.
Ich wüsste also nicht wie man es besser machen kann, ausser vielleicht in dem man den Seitendeckel entfernt und dort ansetzt, das werde ich dieses Jahr mal probieren.
Mit dem Gabelbaum nach unten abspannen habe ich echt Probleme, bei mir würde in jedem Falle ein Scheuerschaden zurückbleiben, das liegt wohl auch daran das man die Gurte nicht soweit nach seitlich wegführen kann wie auf einem normalen Anhänger.
Das ist vielleicht einer der Schwachpunkte am Van Vossen an dem es aber sonst nichts zu mäkeln gibt, ausser man ist neid.... :D
Klaus