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Beitragssammler


Themenstarter

Hallo Allerseits !

Ich bräuchte bitte mal eure Ideen zu seltsamen Symptomen an meiner Zweit-Wing.

Es ist eine 1990er mit knapp 47.000 Meilen auf der Uhr. Sie hat seit September 2016 abgemeldet beim Vorbesitzer in der Garage gestanden.

Ich habe in den letzten Wochen alles an der Wing gewartet, was zu tun war und sie ist jetzt wieder in einwandfreiem, technischen Zustand – bis halt eben auf die seltsamen Probleme:

Startet man die Wing, springt sie sofort und willig an, ohne Murren oder Knurren. Sie läuft mit Choke bei knapp 2.000 Umin. Nach wenigen Sekunden runtergeregelt und nach weniger als einer Minute läuft sie im Stand bei 800 Umin ruhig und ohne jede Auffälligkeit. Gasannahme einwandfrei.

Nach ein paar Minuten, wenn die Temp.anzeige so gerade anfängt etwas anzuzeigen, geht der Spuk dann los. Innerhalb von ca. 5 Minuten fällt 2-3mal die Drehzahl auf so um 500 Umin, Motor dreht sofort hoch auf ca. 1200 Umin und fällt direkt wieder auf die vorherigen 800 Umin ab. Dann läuft sie wieder bis zum nächsten Aussetzer normal aber der Motor hört sich in dieser Zeit bereits ‘‘gewürgt‘‘ an und pöttert in den Auspuff. Alles nicht richtig schlimm aber vernehmbar. Und zwischendrin immer wieder dieses ‘‘pumpen‘‘ im Leerlauf bzw. Drehzahlschwankungen. Die Wing nimmt trotzdem sauber Gas an und dreht jederzeit willig wieder hoch. Aber alles in allem ist das nicht der herrlich sonore Lauf einer GL1500, den wir alle kennen.

Aber das Verrückteste: Wenn sie, wie oben beschrieben, läuft und man legt den 1. Gang ein (bei weiter gezogener Kupplung), fällt die Drehzahl von 800 auf 500 Umin ab. Schaltet man weiter in den 2. Gang liegen die 500 Umin weiter an. Im 3. Gang geht es wieder auf 6-700 Umin hoch. Im 4. Gang wieder die normalen 800 Umin. (Kupplung trennt sauber !)
Wenn man jetzt im 1. Gang die Kupplung kommen lässt, muss man sehr viel Gas geben, damit der Motor nicht abstirbt. Zu viel um gesittet loszufahren.

Bei der bisher einzigen Probefahrt (tolles Sommerwetter sei Dank), war es auch ähnlich.
Im kalten Zustand lief sie wie ein Uhrwerk. Je wärmer sie wurde, je unschöner wurde das Motorgeräusch. Hat man sie dann bei 2000 Umin im 4. Gang laufen lassen, ging die Leistung hoch und runter. Kein echtes Ruckeln aber halt eben ein auf und ab. Ein wenig mehr Gas und sie zog wieder normal ihre Bahnen.

Was ich bisher bzw. im Rahmen der Wartung in dieser Richtung gemacht habe:
Benzinfilter neu
Luftfilter neu
NGK-Kerzen neu
Beide Nebenluftfilter neu
Vergaser synchronisiert
Vergaser- Schwimmerkammern gereinigt und die beiden Nadeln ausgetauscht

Gestern habe ich nochmal den Luftfilterkasten abgebaut und alle Schläuche am Vergaser und LuFi-Kasten auf locker, beschädigt, geknickt geprüft.

Weil es hier gerade so intensiv besprochen wird: Wäremschutzmatte ist intakt. Hat zwar einen kleinen Riss ist aber noch halbwegs flexibel (sieht keinen Deut schlechter aus als die im Gespann).

Wäre nett, wenn ihr mir mal eure Ideen / Erfahrungen in dieser Richtung mitteilen würdet. Mir fällt nicht so recht was ein. Das liegt aber wohl auch daran, dass ich zwar seit 25 Jahren Wing fahre und schraube aber meist nur mit kleinen Problemen zu kämpfen hatte, die mehr im Bereich Wartung und Verschleiß gelegen habe. Echte Probleme mit dem Laufen einer Wing kenne ich nicht. Daher ja auch mein Lieblingsspruch: Das läuft immer, das ist eine Goldwing.

Danke vorab.

VG
Andreas


#1  27.07.17, 16:15:24

sonntagberg

(Mitglied mit Biete)



Servus;

Bitte eine Frage.
Was sind oder wo sind "Nebenluftfilter"?

lg.Erich


Gruß Erich
#2  27.07.17, 18:50:06

Beitragssammler


Themenstarter

Kann es vielleicht sein das du einen Schlauch vertauscht hast beim zusammenbau?
Hatte ich auch schon mal.Schau mal die kleinen nach,die nach rechts gehen.
Gruß Tom.

#3  27.07.17, 19:18:27

erich6856



Hallo Andreas,
Sind alle Elektrischen Verbindungen (Stecker) sauber??
Ich hatte das Problem das manche Verbindungen voll mit Dreck und Staub waren. Habe ich gebremst wurde das Licht schlagartig dunkler, weil schlechter Kontakt.
Wie sieht es mit Zündkabel,Zündspule aus ??


Gruß Erich
wer später bremst, ist länger schnell

http://www.go2mfn.de/

http://www.stoc-saar-pfalz.net/
#4  27.07.17, 21:08:17

WingMike



sind die Schwimmernadeln original, oder Zubehör? Die Zubehör passen schlecht. Evtl ist der Schwimmerstand zu niedrig, Soll 7,5 bis 8 mm.


Viele Grüsse Michael

(Honda Helix)
Interpunktion und Orthographie dieses Postings sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt
#5  27.07.17, 21:12:20

Wingerjack



Hallo und moin-moin, Andreas,

der unregelmäßige Leerlauf scheint für die GL1500 eine typische Angewohnheit zu sein, sobald die Maschine altert und ggf. auch mal länger gestanden hat. Auf englischsprachigen Seiten findet man jedenfalls sehr viele Beiträge unter den Stichworten "rough at idle", "surging" oder "surge at idle", also "Sägen im Leerlauf". Zwei Ursachen scheinen hierfür besonders populär zu sein.

Verschmutzter Vergaser (nicht in der Schwimmerkammer, sondern in den vielen kleinen Röhrchen und Kanälen im Inneren). Gut zu beheben durch Ultraschallreinigung. Hierzu kann ich http://www.ninas-bikershop.de wärmstens empfehlen. Die Betreiberin Frau Gossens bietet Vergaserreinigungen mit Ultraschall an. Sie arbeitet ausgesprochen gewissenhaft und geht mit ebenso viel Akribie wie Humor jeder möglichen versteckten Schmutzstelle nach. Für den großen Doppelvergaser der GL 1500 hält sie ein entsprechend großes Ultraschallgerät bereit.

Defekte Unterdruckschläuche (Vakuumschläuche). Die GL 1500 hat ja eine ganze Menge davon. Ein Teil von ihnen sitzt seitlich am Doppelvergaser und wird sicht- und prüfbar, wenn man das Luftfiltergehäuse (und ggf. den Vergaser) demontiert. Das Gemeine ist aber: Es gibt einige weitere Schläuche! Die sitzen unter dem Vergaser und auch unterhalb der Hitzeschutzmatte (schwarzes "Gummi-Lätzchen" oberhalb der beiden Ansaugspinnen). Um zu jenen Vakuumschläuchen in der "Vorhölle" vorzudringen, muß man den Vergaser ausbauen und die Hitzeschutzmatte beiseiteschieben bzw. ebenfalls demontieren.

Die Unterdruckschläuche haben generell das Problem, daß sie alterungsbedingt spröde werden und dann Risse bekommen. Leider sieht man aber diese Risse oft nicht im Stillstand. Vielmehr öffnen sie sich erst, wenn der betreffende Schlauch unter Druck steht - dann beginnt der Riß zu klaffen.

Zwei Schlauch-Bereiche sind besonders beliebte Versagens-Kandidaten. Zum einen drei Schläuche auf der linken Motorseite (17350-MT8-000, 17352-MT8-000 und 17354-MT8-000). Sie sind an der linken Ansaugspinne angeschlossen (und führen von dort in recht engem Biegewinkel fort). Und zum anderen das kleine L-förmige Schlauchstück 17173-MN5-000 (dunkelgrau mit oranger Markierung), das ganz unten unter der Wärmeschutzmatte sitzt. Wie man den L-förmigen Schlauch findet (und auch den Vergaser überholt), das wird ausgesprochen gut beschrieben von Jim Martino, siehe http://www.jmartino.me/carb/index.htm. Ein direkter Link zu dem L-Schlauch-Bild: http://www.jmartino.me/carb/images/hose.jpg.

Nun zu Deinem Hinweis auf ein verändertes Verhalten der Maschine bei kaltem bzw. allmählich warm werdendem Motor. Dazu kam mir in den Sinn, daß ja an den Doppelvergaser auch eine "Kühlwasserbrücke" drangeschraubt ist. Sie sorgt für einen konstanten Wärmehaushalt des Vergasers. Angenommen, mit dem Durchfluß des Kühlwassers durch diese Brücke stimmt was nicht, dann vermag der Vergaser nicht in dem ihm zugedachten Temperaturfenster zu arbeiten. Er versucht dann womöglich trotzdem verzweifelt gegenzuregeln. Und dieses Regeln wäre dann womöglich als "Sägen" zu hören und zu spüren. (Du könntest im Zuge einer Vergaser-Demontage und -Reinigung mal nach der Brücke und ihren Anschlüssen schauen und die Brücke ggf. auch ultraschallreinigen lassen.)

Bei Youtube fand ich ein Video, das das "Sägen" veranschaulicht. https://www.youtube.com/watch?v=s0Mwo8xd8qc. Als Ursache werden zwei der um 90° gebogenen Schläuche unterhalb des Vergasers genannt sowie der Schlauch, der für die Abschaltung der Benzinzufuhr beim Abstellen des Motors zuständig ist. (Siehe Youtube-Kommentar des Clip-Erstellers: "it was the vaccume hose that went to the auto fuel shut off. and holes in the two larger vaccume hoses under the carbs. almost every hose that had a bend in them. the two under the carbs have 90 degree bends in them.")

Ein anderes Video weist auf einen Defekt/eine Verstopfung in den Röhrchen der Beschleunigerpumpe hin: https://www.youtube.com/watch?v=132fHvMVbHE

Die Kühlwasserbrücke halte ich als Fehlerursache selber für recht exotisch. Ich würde daher starten mit einer Vergaserreinigung per Ultraschall und einem Blick zu den Schläuchen unter der Hitzeschutzmatte. Gutes Gelingen bei der Reparatur - und herzliche Grüße!

Roland


#6  28.07.17, 00:21:54

Walter Zilly

(Mitglied mit Biete)



#2 Hallo Erich

hier http://www.bike-parts-honda.de/pieces-honda-detail-2315-13MN5J41-GL1500J-1988-F__2200-GL1500+GOLDWING.html findest du den Zusatzluftfilter (Nebenluftfilter) es ist Teil 6-8 auf der Zeichnung. Er befindet sich auf der rechten Seite um ihn zu wechsel muss man die rechte Verkleidung abbauen steht aber im Werkstatthandbuch wie man es macht.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.



Gruß Walter
#7  28.07.17, 07:04:05

Beitragssammler


Themenstarter

Moin Gemeinde !

Und vielen Dank für die ganzen Antworten.

@Erich:
Die GL 1500 hat zwei Nebenluftfilter:
Der eine sitzt rechts am Rahmen direkt neben den Luftauslässen der Belüftung unten. Wenn man die rechte Innenverkleidung abnimmt, sieht man ein kleines Gehäuse, in das ein recht dicker Schlauch mündet. Da drin sitz ein Filterelement und bei allen Wings, die ich bisher geschraubt habe, war das nur noch Bröselkram. Der zweite Nebenluftfilter sitzt auf der linken Seite oben am Tank. Dort siehst Du (wenn die linke Innenverkleidung ab ist) ein schwarzes Gehäuse, in das zwei Schläuche münden. Rechts davon ist ein gewinkeltes Gehäuse, dass man von dem größeren Gehäuse abklipsen kann. Da drin sitzt auch ein Filterelement (gleicher Bröselkram). Der auf der linken Seite ist, wenn ich nicht wieder alles durcheinander werfe, mit dem Tempomaten verbunden.

@Tom:
Das mit den vertauschten Schläuchen habe ich auch schon begrübelt. Ich hatte zwar alle Schläuche beim Auseinanderbau markiert aber manchmal ist man ja blöder als man denkt. Leider habe ich von dem Vergaser in der 1990er kein Schema. WHB habe ich nur für die 1989er und ab 1995er Modelle.
Hat evtl. jemand mal ein Schema des Vergasers ab 1990 ? (Das ist der, der nicht mehr die beiden Schläuche zu dem großen Ventil hat, das hinter dem rechten Blinker sitzt.)

@Erich6856:
Danke für den Hinweis. Wenn ich eine Wing zum ersten Mal schraube, werden ALLE elektrischen Stecker gereinigt, mit Kontakt 60 behandelt und wieder versiegelt. Da habe ich schon schlimme Dinge gesehen, die ich nicht haben möchte.

@ Michael:
Waren originale Schwimmernadeln, neu verpackt.

@Roland:
Lieben Dank für Deine ausgiebige Antwort.
Ich habe auch das Gefühl, dass es eben ein verdreckter Vergaser ist. Wobei es mich wundert, dass sie a) erst bei warmem Motor anfängt zu meckern und b) trotzdem sauber Gas annimmt. Wenn der Vergaser genervt hat, war es bei meinen Erfahrungen immer so, dass die Gasannahme aus unterschiedlichen Drehzahlen heraus irgendwie grottig war. Da habe ich die Vergaser immer Ultraschall reinigen lassen und das Problem war weg.

Defekte Unterdruckschläuche sprächen doch auch gegen den sauberen Lauf im kalten Bereich - oder ? M. W. liegt der Unterdruck doch immer an - oder eben nicht, wenn ein Schlauch defekt ist ? Die von Dir genannten Schläuche auf der linken Seite hat der Vorbesitzer bereits ausgetauscht. Das sind definitiv neue, wenn auch keine originalen aber okay und dicht.

Die Kühlwasserbrücke am Vergaser ist m. W. dazu da, den Vergaser zu wärmen (nicht wie viele meinen zu kühlen), damit bei kaltem Motor die Gemischbildung unterstützt wird. Oder sitze ich da einem Irrglauben auf ? Auch hier ist mein Problem ja, dass sie im warmen Zustand nicht ordentlich mitspielen will. Und die Brücke ist ja nur ein U-förmiges Röhrchen, dass durch die beiden Anschlüsse unten/vorne am Vergaser mit Kühlflüssigkeit versorgt wird. Da scheint aber alles Okay zu sein - soweit man sehen kann.

Wenn das alles nichts bringt, werde ich sie wohl in den Fuchsbau bringen müssen. Ich habe mitten in der Saison (Sommer, na ja) keine Lust, die Wing 5mal auseinander und wieder zusammen zu bauen. Wenn es mal nicht regnet, will ich fahren.

Die Geschichte mit verdrehten Schläuchen, die ich Bazi evtl. falsch wieder angeschlossen habe, das wäre noch eine gute Idee.
Wer also ein Schema hat, wäre ich wahnsinnig dankbar !

Danke euch allen und

VG
Andreas



#8  28.07.17, 11:01:41

Beitragssammler


Themenstarter

Hallo Andreas,

das hörst sich für mich doch sehr nach Problemem mit Luft-/ und/oder Benzinversorgung an.

Da es ja sowieso Probleme gibt: Baue doch einmal die 'alten' Vergasernadeln ein u. schaue dann, ob
die Probleme noch weiter vorhanden sind.
Es können trotz angeblicher Baugleichheit dennoch Unterschiede bestehen (ist bei den Vergasernadeln der 1500'er auch bekannt bzw. sollte es sein).

Ich bastle zwar grösstenteils nicht selbst an meiner Maschine, sondern lasse sie in der Fachwerkstatt warten, aber hier zeigt sich wieder einmmal

Never touch a running system!

Warum bastelt man denn an einen Maschine herum, die (davon gehe ich aus) beim Kauf einwandfrei lief?

Driver_1000



#9  28.07.17, 16:34:32

Beitragssammler


Themenstarter

Hallo Driver,

zum sachlichen Aspekt: Mit den altzen Vergaser-Nadeln lief die rechte Schwimmer-Kammer über und der Sprit tropfte aus dem Überlauf und auch gleich auf die Wärmeschutzmatte. Ich weiß schon, warum ich die ausgetauscht habe und werde sie nicht wieder einbauen. Mit den neuen Nadeln ist der Vergaser dicht und hat im kalten Zustand ja auch keine Probleme.

Zu Deinen übrigen Bemerkungen:
Glaub mir, ich weiß was ich tue. Die Goldwing stand 11 Monate teilzerlegt nach einer Undichtigkeit in einer Garage. Ich habe nicht behauptet, dass sie vorher einwandfrei lief.

Und wenn ich eine 27 Jahre alte Maschine kaufe, die offensichtlich Probleme hatte und von der ich in absolut keinster Weise weiß, ob - wie - und von wem die vorher gewartet wurde, mache ich erst mal alles, was man machen sollte. Ich gehe nicht einfach mit so einem Motorrad auf die Straße und werde ein Fall für den ADAC.

Das Reinigen der Schwimmerkammern gehört nach 11 Monaten Standzeit zum Repertoire. Das Überlkaufen des Vergasers war beim ersten Startversuch bekannt, das Wechseln der Nadeln im Zuge reinigen Schwimmerkammer ein Selbstläufer.

Aber Danke für deine Hilfe.

VG
Andreas

#10  28.07.17, 17:01:53

Beitragssammler


Themenstarter

Sorry:

11 Monate ............ Undichtichtigkeit der Kupplungsleitung.

#11  28.07.17, 17:03:29

Wingerjack



Hallo Andreas, hallo in die Runde,

das Schwanken der Leerlaufdrehzahl infolge undichter Unterdruckschläuche erkläre ich mir laienhaft mit einem Swimmingpool-Vergleich.

Nehmen wir an, Du hast einen solchen Pool im Garten (so ein "flexibles" Modell mit einer Hülle aus weichem Faltboot-Material). Zunächst ist der Pool leer. Nun füllst Du nun den Pool mit Hilfe einer Motorpumpe. Sobald der Pool "voll" ist, soll die Pumpe automatisch abschalten. Angenommen, dazu wird nun kein Schwimmer genutzt (der die Höhe des Wasserspiegels erfassen würde), sondern ein Drucksensor, der unten am Pool eingebaut ist. Sobald dort unten ein gewisser Wasserdruck (Schwellenwert) überschritten wird, meldet der Sensor das an die Pumpe, damit sie abschaltet. Und sobald man Wasser herausgeplantscht hat und der Druck wieder unter den Schwellenwert fällt, wird die Pumpe wieder eingeschaltet.

Wenn alles heile ist, dann wird die Pumpe so lange pumpen, bis der Sensor "Stop" sagt. Aber wenn der Pool ein Loch hat, dann läuft dort schnell wieder etwas Wasser heraus. Nach kurzer Zeit merkt der Sensor den abgefallenen Druck und schaltet die Pumpe wieder ein, bis erneut der Abschalt-Druck erreicht ist. Dann aber entweicht wiederum was durch das Leck... und so weiter und so fort.

Das "Auf-/Zu-Leck" in der Pool-Wandung bzw. im Unterdruckschlauch stelle ich mir nun etwa so vor wie ein Lippenpaar beim prustenden Lachen. Eine ganze Zeit lang kann man "an sich halten". (Druck steigt, aber Lippen bleiben zunächst noch ganz geschlossen.) Aber irgendwann prustet es dann doch ruckartig aus einem heraus.

Nun zu dem Aspekt "kalter/warmer Motor". Ein kalter Motor läuft ja ganz wunderbar quasi allein mit dem Saft aus dem Choke. Wieviel Sprit der Choke wirklich liefert, das merkt man ja gut, wenn man ihn bei warmem Motor einschaltet: Die Leerlaufdrehzahl geht hoch auf gut 2000 U/min. Damit könnte man durchaus gemütlich losfahren - nur durch Einkuppeln, ganz ohne Gasgeben.

Damit will ich sagen: Bei kaltem Motor vermag der Choke den Motor sehr gut allein zu befüttern, selbst dann, wenn z. B. die Leerlaufdüse verstopft ist. Sobald aber der Motor dann wärmer wird (und der Choke ausgeschaltet wird) wird die Leerlaufdüse zunehmend allein verantwortlich für einen sauberen Leerlauf (und auch bis weit in den Teillastbereich hinein, also bis "Halbgas"). Der Choke "verdeckt" also womöglich eine verstopfte Leerlaufdüse.

Denkbar ist ferner, daß etwaige Lecks bzw. Risse sich erst bei warmem Motor öffnen (durch Ausdehnung). Hierzu fielen mir noch die Gummi-Ansaugstutzen zwischen Vergaser und den Ansaugspinnen ein. Auch die altern ja, weil sie so dicht am warmem Motor sitzen, und könnten dann Risse bekommen, die sich erst bei Ausdehnung zu einer wirksamen Größe öffnen.

Was die Kühlwasserbrücke angeht, so hast Du recht: Sie beheizt den Vergaser. Aber egal ob Kühlen oder Heizen: Der Vergaser benötigt offenbar ein gewisses Temperaturfenster, um gut zu funktionieren. Das Kühlwasser sorgt für diesen konstanten Wohlfühlbereich. Wird das Wohlfühl-Fenster verlassen (nach oben oder unten), dann wird Gasi womöglich zum Versager... (Ist aber wie gesagt nach meinem Gefühl viel unwahrscheinlicher als ein Defekt durch Vergaserverstopfung oder undichte Schläuche.)

Ich werde am Wochenende mal schauen, ob ich in den Schrauber-Handbüchern einen Vergaser- und Schlauchplan der 1990er finde. Ich sag' dann Bescheid...;-)

Roland

P.S.: Ich finde es gut, daß Du Deinen Gebrauchtkauf zunächst durchreparierst (beginnend mit den "Standard-Pappenheimern" unter den Verschleißteilen). Denn anschließend fährt es sich ja doch bedeutend entspannter herum: Man muß dann nicht dauernd nach den gelben Engeln Ausschau halten, sondern kann sich auf Eisdielen und Biergärten konzentrieren...

#12  28.07.17, 21:58:08

Beitragssammler


Themenstarter

goodposting goodposting goodposting

#13  29.07.17, 06:53:34

Beitragssammler


Themenstarter

Moin Roland,
vielen Dank für die Mühe, die Du dir gibst. Echt klasse. Und Pool-Prolog ist richtig gut verständlich. Klar, je nachdem, wie und wann die verschiedenen Ventile schalten, ändern such die (Unter) Druckverhältnisse erst bei verschiedenen Regelzuständen. Aber das zu wissen bei der GL übersteigt wohl unsere Laienhaftigkeit.

Wegen kalt/warm sei zum Verständnis nur ergänzt, dass die ganzen Probleme erst mehrere Minuten beginnen, nachdem der Choke schon lange raus ist. Wenn der Choke alles übertünchen würde, hätte ich mich hier gar nicht gemeldet, bevor der Vergaser im Ultraschallbad gewesen wäre. Das Problem kenne ich nur zu gut.

Gestern Abend habe ich die beiden Schläuche getausch, die rechts zu den beiden Venrilen gehen hinterm Steuerteil für den Kompressor. Mit dem Tausch ist alles schlechter geworden, Motor klingt nur noch gewürgt und alle Probleme sind schon 2-3 Minuten nach Start vorhanden. Aber es ist ein deutliches Klacken aus dem Bereich unterhalb des Vergasers auf der rechten Seite zu hören. Schläuche zurück getauscht, Klacken/Ticken deutlich leiser aber doch noch vernehmbar. Irgendwo läuft da was nicht rund.

Morgen kommt sie wieder auf die Bühne und ich werde diesem Klacken/Ticken nachgehen. Da muss irgendwas undicht bzw. Nicht verbunden sein ...

Plan wäre natürlich hilfreich.

Danke an alle und schönes WE

VG
Andreas

#14  29.07.17, 10:56:09

Wingerjack



Moin-moin zusammen,

ich habe nun mal geschaut nach weiteren Infos zur Verlegung der Unterdruck-Schläuche und zur Überholung des Vergasers. Hier ein paar Links, die mir hilfreich erscheinen.

Im "Clymer"-Handbuch (Honda GL1500, Baujahre 1988-1992) sind auch Verschlauchungs-Angaben für den Modelljahrgang 1990 zu finden (jeweils für die US-Versionen, also die 49-Staaten-Variante und die California-Version). Wer dazu Näheres wissen möchte, möge mir eine PM senden.

Wingerjack

#15  06.08.17, 20:56:28

Flüsterer

(Mitglied mit Biete)



Ich hatte an meiner ähnliche Probleme, habe auch alle Filter, Kerzen, Kupplungsflüssigkeit, Öl zweimal gewechselt (jetzt ein sehr gutes mineralisches 20W50 drinnen, die Kupplung fühlt sich wieder wie neu an), Vergaser synchronisiert, Undichtigkeiten an den Unterdruckschläuchen gesucht&gefunden, alle elektrischen Kontakte gereinigt usw.... der Motorlauf war kalt perfekt, die Gasannahme im wärmeren Zustand immer schlechter, die Fuhre war vorher unfahrbar. Da ich keinen Bock darauf hatte, die Vergaser auszubauen, habe ich einen Vergaserreiniger zugegeben und die Dicke ab sofort mit 100+ Premiumsprit betrieben (wir nennen das Zeugs seitdem nur mehr "Zaubertrank" freuen ).

Daraus drei Erkenntnisse:

1. seitdem geht sie wie Sau, läuft auch im heissen Zustand bei 41°C Ausstemperatur ruhig mit 800U/min, genauso wie bei 15°C und Regen, Gasannahme perfekt, das Zusammenspiel mit der Kupplung funktioniert jetzt auch 1a

2. Goldies wollen gefahren werden ... in den letzten Jahren hat sie bei den Vorbesitzer(n) so um die 2000 - 3000 km / Jahr abgespult, bei uns seit 25. März 14.500km - und mit jedem km fühlt sie sich wohler... freuen

3. Auch wenn es keiner glaubt und die Goldies ja nur 91 Oktan brauchen, mit dem Premiumsaft geht sie besser und klingt auch anders (Ist durch die Cobra Anlage wirklich akustisch merkbar - klingt sonorer und irgendwie "fetter" als mit dem normalen Sprit) und zieht auf der fünften mit 1000 U/min los wie ein Büffel freuen


LG aus Wien - Umgebung von Martin

'90er GL1500SE - verkauft
'91er Pan European ST1100 - verkauft
'02er GL1800
'06er BMW K1200LT
aktiv auf Wechselkennzeichen
Kymco AK550i

'86er Kawasaki GPZ1000RX - verkauft
#16  08.08.17, 12:30:34

Beitragssammler


Themenstarter

Mit Kerosin läuft sie aber noch viel viel besser. 20 W50 Quatsch!!! Klärschlamm muß rein.
Dann läuft sie wie Butter. lachen

#17  08.08.17, 14:53:21

Flüsterer

(Mitglied mit Biete)



...was soll man der sinnbefreiten Aussage entnehmen ...?


LG aus Wien - Umgebung von Martin

'90er GL1500SE - verkauft
'91er Pan European ST1100 - verkauft
'02er GL1800
'06er BMW K1200LT
aktiv auf Wechselkennzeichen
Kymco AK550i

'86er Kawasaki GPZ1000RX - verkauft
#18  08.08.17, 15:48:20

Beitragssammler


Themenstarter

Glaubst du im ernst, das du durch deine 100+ Oktan betankung eine solche Leistungssteigerung verspürst???
Hochleistungsmotoren wie Automotoren BMW M. ect.evtl.
Und von solchen Vergaserzusätzen halte ich überhaupt nichts.Wenn ich Probleme mit dem Vergaser habe baue ich ihn aus zerlege ihn und reinige ihn.Ein Ölwechsel pro Jahr reicht mir.Ob du es mir glaubst oder nicht,meine geht ab wie ein ZÄPFCHEN....
zunge raus lachen

#19  08.08.17, 17:06:24

Beitragssammler


Themenstarter

Auch damit ihr nicht meint, der TS hätte kein Interesse mehr !

Bin leider nicht dazu gekommen, weiter an der 90er zu schrauben. Das geht am Samstag los und mit den Unterlagen von Roland wird's wohl das Problem mit den Schläuchen hoffentlich ausschließen.
Musste erst mal die 2000er (eigentlich 1989) komplett fertig und wieder als Gespann machen, damit geht's ja bald in Urlaub.

Zu den Posts vom Flüsterer möchte ich nur ein wenig eigene Erfahrung beisteuern:

100 Oktan:
Es ist kein Turbo-Sprit und die Wing geht damit nicht ab wie eine Y2K. Aber ruhiger und klein wenig kräftiger gehts damit schon. Merkt man gerade beim Gespannfahren. Aber dauernd damit fahren tut m. e. nicht Not. Gut sind die reinigenden Zusätze in der Plörre. Das kommt mit 2-3 Füllungen pro Jahr recht gut. Sieht man sogar an den Kerzen (schöööön rehbraun).

Vergaserreiniger:
Damit habe ich eindeutig gute Erfahrungen gemacht.
Nach einem Gespräch mit Tobias Fuchs teilten wir die Meinung, dass sich in den letzten 20 Jahen an unserem Sprit etwas geändert hat. Früher waren die Vergaser gegen verkleben etc. nicht anfällig. Auch wenn das alles den ganzen Winter im Ruheschlaf stand. In den letzten 5 Jahren hat sich das geändert. Das beobachtet auch der Fuchsbau, denn immer mehr 1500er leiden an Vergaserproblemen und die Vergaser müssen häufig(er) in den Ultraschall.
Dem wirke ich mit dem Vergaserreiniger von LiquiMoly entgegen. 2mal im Jahr eine halbe Dose mit in die Füllung und zügig leerfahren. Die Gasannahme ist definitiv besser und der Verbrauch geht um gut einen halben Liter runter. Sauber synchronisierte Vergaser natürlich vorausgesetzt.
Das, zusammen mit ab und an 100er Plörre, tut dem System sichtlich gut. Nicht weil es Wunderwässerchen sind, sondern weil das m. E. Zusätze bringt, die im heutigen Sprit nicht mehr drin sind.

Alles persönliche, subjektive Ansicheten und Erfahrungen aber nicht blöd dahergeredet. Zu guter Letzt muss jeder selbst wissen, was er für seine GL für das Beste hält.

VG
Andreas

#20  08.08.17, 18:14:20
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