Hi,

ich hatte für ca. ein Jahr eine SC68 neben meinen SC22...
Im Stand tut sich das mEn. nicht viel. In der SC68 kommt man sich mEn. eher noch etwas zugebauter vor.

Beim Rangieren und bei der langsamen fahrt ist die SC22 etwas kippeliger... dafür aber mEn. aber auch etwas wendiger. (Die 1800er haben einfach ein besseres und dadurch stabileres Fahrwerk...) Zudem ist die Gasannahme durch die Vergaser im niedrig-geschwindigkeitsbereich weicher und kontrollierbarer.

Kurzum: Wenn dir die SC22 zu schwer ist, wird sich die SC47/SC68 wahrscheinlich nicht bedeutend besser anführen.


Worauf achten beim Kauf:
Bei den SC68 gibt's, soweit ich weiß, keine großen Anfälligkeiten auf die man achten müsste.
Bei den frühen SC47 hört hat man mal von Rahmenproblemen und Temperaturproblemen gelesen. Ich kenne aber niemanden bei dem das wirklich aufgetreten ist. (denke die werden bis heute dann auch durchrepariert oder auseinander gefallen sein ) Im Zweifel schauen ob's gut schaltet, gut Bremst und gut fährt.

Grüße,
Sören

Mit Topcase über 150 Liter
Nein, siehe Kommentar Christian SU.

Ein Berliner Kollege hatte an seiner "GL1800 40th Anniversary Airbag", also eine SC68 ab BJ 2012, eine kleine Tanktasche auf die Airbagabdeckung geklettet, die hat bei seinem Unfall in Bad Tölz das einwandfreie Funktionieren des Airbags nicht beeinträchtigt. Für mich macht selbst eine Tanktasche keinen Sinn, bei einigen Ausführungen ist die Radiobedienung im Weg und man hat mindestens ein Innenverkleidungsfach mit Deckel. Die neueren NON-Airbagmodelle bis 2016 haben vor dem Fahrer keine Radiobedienung, sondern ein zusätzliches Staufach. Die ersten Baujahre haben in der Innenverkleidung 2 Staufächer re/li, das linke ohne Schlüssel während der Fahrt zu öffnen.
Siehe Angaben Madblue. Meine Erste war BJ 2001 und völlig problemlos.

...Und die SC47/68 ist in JEDER Hinsicht angenehmer zu bedienen.

Sie ist deutlich gechillter, alles geht mit viel weniger Kraftaufwand von der Hand, gerade durch den Einspritzer ist die Handhabung viel relaxter - im extremen langsamfahrbereich (gehen mit Motor) reicht Standgas.

Ich fahre die 1800er auch mit Standgas auf die Hebebühne - da ist mit der 1500er einfach das Spiel mit dem Gas im Spiel - der Einspritzer hält seine Drehzahl auf 800rpm geregelt und fertig.

Bremsen verdienen den Namen, im Bereich der Beine ist das Mopped schmäler als die 1500er, damit leichter zu rangieren

Das Fahrwerk erlaubt einen ganz anderen Fahrstil von gemütlich-lässig bis ambitioniert-gforciert. Kurz gesagt, die 18er kann man wie ein Gestörter um die Ecken schmeißen, es wird zwar kratzen, aber sie macht es mit - bei der 15er treten da schon lange die Schweißperlen an der Stirn hervor. Der Fahrkomfort ist deutlich besser, vor allem auf schlechteren Straßen, da das Fahrwerk nicht so gnadenlos amerikanisch unterdämpft und zu weich ist.

15er ist Weltanschauung mit einem Klassiker (für viele DIE Goldwing - sieht aus wie ein Cadillac und fährt sich auch so) - die 18er ist eben der siebener BMW.

Zum Thema "Wartung": Der Ausbau des Hinterrades ist durch die Einarmschwinge aber ein Klacks, ggü der 15er. Da sparst Du schon wieder.
Der raue Motorlauf liegt m.E. an der Einspritzung. So sanft wie die 15er läuft keine Wing danach. Dafür aber alle folgenden Modelle deutlich kraftvoller. Die 15er hat was von einem Elektromotor, nur ohne ein solches Drehmoment. Eine SC79 läuft durch die 4-Ventil Technik nochmals rauer.

Man darf eins nicht vergessen: Auch wenn es 1995 ein Facelift bei der 15er gab, ist die Technik von 1988. Das sind 34 Jahre! Selbst die letzten Modelle sind 22 Jahre alt. Das Fahrwerk ist amerikanisch, die Bremse dem Entwicklungsstand von 88 angemessen, die schmaleren Reifen ebenso. Aber eigentlich alles in allem ausreichend (wenn man nicht so fährt wie ich ).

Ob es zwischen der SC47 und der SC68 nur ein optisches Facelift ist oder auch technische Inovationen stattgefunden haben, ist mir nicht bekannt.

Also Marcus,der Motorlauf der 1800er ist aber um einiges seidiger als der der 1500er, die Sitzposition empfinde ich auf der 1800er mit original Bank angenehmer als auf der 1500er mit Corbin Bank (vllt liegt es daran). Nach ein paar hundert km steig ich von der 18er entspannter ab als von der 15er - aber das ist natürlich jammern auf hohem Niveau

Ich bin mit der 15er durch alle Höhen und Tiefen dieser Fahrzeuge in den letzten 90.000km gegangen (Getriebe, kpl Fahrwerk, Elektrik, Bremsen, Gemischaufbereitung...)und habe so einige repariert und serviciert - und meine läuft am besten von denen. Die 18er ist einfach leiser bis auf das Singen des Lichtmaschinenantriebs wegen der nicht vorhandenen Dämpfung ( dafür klackert der dann nicht, wenn die Gummis hart werden)

Also Marcus - was ist an der 18er denn nicht zu Schrauben? Das ist unterm Strich genauso nur ein Mopped wie alle anderen.
Die normalen Wartungsarbeiten sind kein Unterschied, außer das wir schon besprochen der Hinterradausbau um Klassen schneller gemacht ist und weniger Aufwand bedeutet.
Die Kerzen sind ohne Abbau der Seitenverkleidung zu wechseln (die Abdeckungen am Ventildeckel gehen ohne weitere Zerlegung en ab.
Für den Luftfilter sind es ein paar Schrauben mehr, ja, und halt ein paar Stecker abziehen, damit dann die ganze Trägerplatte mit den Steuergeräten ab kann. Mehr Schrauben ja, aber nichts weiter kompliziert.
Dafür Steuerketten, keine Hydrostösseln mehr - dafür verstellen sich Tassenstössel de facto nicht.
Die Einspritzung ist nun mal ausgereift, die fallweise auftretenden Fehler der ersten Baujahre mit der Beheizung der rechten Lambdasonde sind nicht so schwierig zu lösen ( wenn diese überhaupt auftreten).
Lampentausch der Hauptscheinwerfer ist vertrottelt gelöst, war bei der 15er besser (wenn man aber ein vollverkleidetes Motorrad will, an dem die Leuchtmittel ohne viel Werkzeug und verdreckte Unterarme zu wechseln sind sucht, möge bitte mal nach Bayern schauen - bei meiner K1200LT ist das ein Klacks), da waren es gerade mal zwei Kreuzschrauben fürs Chrom Schild, zwei Kreuzschrauben für die Blinker, zwei Kreuzschrauben für den kleinen Grill und nur vier 10er für den Scheinwerfer. (bei der BMW geht das wie gesagt OHNE Werkzeug für Standlicht, Abblend- und Fernlicht und ohne dreckige Finger in zwei Minuten. Das haben's bei den Goldwings noch nicht hingekriegt...).

Ansonsten geben sich die nicht viel - außer bei Airbagmodellen, da ist halt noch ein wenig mehr verbaut - die Windschildverstellung ist hier und dort der selbe Mist (hab ich schon die Bayern erwähnt? :D)

Einzig bei Lichtmaschine, Starter und Wasserpumpe ist die 15er wartungsfreundlicher ( wobei Tank angeben für Starter oder Lichtmaschine reicht), die Wasserpumpe ist dem weiter nach vorne gerückten Motor geschuldet - der ist aber mit ein Grund für das deutlich bessere Fahrverhalten).

@Klaus: thx

@Marcus, du bist an der 1500er eingewöhnt, über viele Jahre. Alles hast du daran nach und nach über die lange Zeit kennen gelernt und dich eingearbeitet. Ich bin mit der SC47 eingestiegen und behaupte das Gleiche, was Du von der 1500er sagst, weil ich halt mit der 1800 so einstieg, wie du mit der 1500er. Und bei der SC 79 hatte ich überhaupt kein Handbuch, da habe ich alle anfallenden Arbeiten, insbesondere die Instandsetzung nach meinem Unfall, mit Hilfe von Youtube-Videos aus den USA vornehmen können.

Wer Schraubertalent und auch Lust darauf hat, wird mit den Dingern fertig. So komplex ist das alles nicht, wie es einem Ungeübten vorkommen mag.