Hallo Benjamin,
schon mal überlegt, wo der Platz dafür herkommen soll?
Das serienmäßige Getriebe ist ein "normales" PKW-Getriebe mit zwei parallelen Wellen und liegt unter der Kurbelwelle, d.h.: Eine Welle bekommt die Motorkraft von
hinten und auf der Welle liegen nach vorne gesehen die einzelnen Zahnräder. Parallel dazu verläuft auf der rechten Seite die zweite Welle mit den dazugehörigen Zahnradpaarungen und die Kraft verläßt das Getriebe ebenfalls nach hinten in den Kardan, der Außermittig liegt, wobei, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe linksseitig die ganze Schaltmimik mit der Schaltwelle und den Schaltklauen arbeitet!
Dadurch ist das Getriebe gegenüber einem PKW-Getriebe in der Bauhöhe sehr flach gehalten!
Wandlergetriebe sind, wie der Name schon sagt, Eingangsseitig mit einem Wandler versehen, das ist eine runde "Dose" in der drei Arten von Schaufelrädern im Ölbad ihr "Unwesen treiben". Leider ist dieser Wandler auch gleichzeitig die Schwungscheibe vom Motor, das bedeutet aber, das die Wandlerausgangswelle, welche ja auch die Getriebeeingangswelle ist, linear mit der Kurbelwellenachse nach hinten geht!
Das bedeutet aber auch, daß das Getriebe exact genau in Fluchtung mit der Kurbelwellenachse nach hinten weiter geht. Und diese Getriebe die in Wandlerautomatikgetrieben eingesetzt werden sind Planetengetriebe, wobei die einzelnen Schaltstufen wieder jeweils auf der gedachten Kurbelwellenachse hintereinander sitzen!
Diese Drei- oder Viergangautomatikgetriebe bauen zwar nicht sehr lang, außer man spricht von einer Sieben- oder Neungangautomatik, aber es spielt sich alles linear auf der Mittelachse der Kurbelwelle ab!
Diese Konfiguration ist deshalb nicht möglich, weil zwischen Motorhinterkante und Vorderkante Hinterrad einfach nicht genügend Platz zur Verfügung steht!
Von diesen "Shifter-Getriebschaltungen" würde ich resolut von abraten, weil die fast ausschließlich bei Rennen verwendet werden, wo Haltbarkeit kein Rolle spielt, sondern es lediglich auf schnelle Schaltungen ankommt! Diese Shifterschltungen arbeiten sehr Getriebe mordend, weil die gesamten Drehzahlunterschiede zwischen den Gängen den Synchronringen im Getriebe aufgebürdet werden!
Und etwas sehr Wichtiges sollte unter dem Gesichtspunkt nicht vergessen werden: Beim Rennmotorrad sind die Gangabstufungen sehr klein, deshalb sind auch die Drehzahlunterschiede recht klein! Wenn ich diese Schaltungsbetätigung, es ist ja kein anderes Getriebe, jetzt vor ein normales Getriebe setze, und jetzt noch bei einem Cruiser mit weit gespreizten Gängen, dann kann man sich ausrechnen, wann das Getriebe zur Reparatur muß!!!
Aber wenden wir uns doch einmal den Möglichkeiten zu, die sehr wohl im Bereich des "technisch Möglichen" wären was den Platzbedarf angeht, allerdings mit recht hohen Verlusten: Ein vollhydraulischer Antrieb mit einer geregelter Hydropumpe an der Kurbelwelle angeflanscht und einem geregeltem Hydromotor in dem Hinterrad!
Diese Vollhydraulischen Fahrantriebe werden in Kränen, Traktoren, Baumaschinen,Golfwagen, sogar in Gablstaplern und Kehrmaschinen angewendet, das ist also nichts, was es noch nicht gibt, man müßte nur die Pumpe von der Drehzahl und dem Drehmoment welches der GL 15er-Motor liefert heraussuchen.
Dazu hätte man dann Druck und Literleistung der Pumpe.
Und dann zu der Drehzahl die man am Hinterrad benötigt, den dazu passenden Hydromotor suchen der das passende "Schluckvermögen" bei der benötigten "Höchstdrehzahl" hat.
Wenn man etwas "Schönes" bauen möchte, dann nimmt man eine Verstellpumpe und einen Verstellmotor, allerdings ist dann die Regelung nicht ganz unproblematisch.
Um dem ganzen "Höhenflug" jetzt ein jähes Ende zu setzen: Pumpe und Motor, ohne Regelung, kosten mehr, als wenn ich eine Shifterschltung anbaue und tue jedes Jahr einen neuen Motor (Getriebe) in die 15er!
Machbar ist Vieles, ob es auch sinnvoll ist???
Gruß
Michael