Hallo David,
äh, damit wir uns richtig verstehen, ich will hier nicht gewerblich tätig werden und demnächst meine Rentenkasse mit dem Verkauf von "Landing Gears" aufbessern.
Mir geht es darum, als Konstrukteur, der man ja auch im Rentenalter noch bleibt, etwas auf die Beine zu stellen, was es so noch nicht gibt und wo man "Sie " zu sagen muß.
Mir war es vergönnt im zarten Alter von ca. 8 Jahren einen Hügel, den wir immer mit unseren Tretrollern herunter gehuscht sind, mit einem geliehenen Dreirad zu fahren. Das ist wahrlich jetzt schon ein paar Jahre her, aber der "Abgang" unten in der Kurve, ist mir bis Heute in der Erinnerung geblieben!
Dieses "nicht Selbstlenken" von Trikes und Gespannen und dazu diese überaus direkte Lenkung, sind mir vom Gefühl her sehr unsympathisch. Wobei, vom Aussehen her, mir die Teile schon gut gefallen könnten.
Es sind ja nicht viele Situationen wo ich das Gewicht von meiner 15er verfluche, aber da ich auch häufiger mit meinem Roller X-9 von Piaggio (ähnlich einem Burgi) unterwegs bin, meine ich genau herausgefunden zu haben, wo mich das Gewicht "ärgert".
Dieses Jahr hatte ich meiner Frau versprochen mit ihr nach Paris und Versailles zu fahren. Früher kein Problem, da hatte ich einen VW-Bus als Wohnmobil und der paßte in die Parkhäuser, zwar teuer, aber ohne Probleme.
Jetzt habe ich einen Sprinter und der paßt nicht! Vor ein paar Jahren aus Spanien kommend waren wir mal mit WoMo und X-9 in Paris, die "dichte Verkehrslage" im Zentrum war ideal für das "leichte" (ca. 200kg) Ding, aber die Anfahrten auf den Schnellstraßen mit hoher Verkehrsdichte und dem Fahrstil der Franzosen, waren doch sehr unangenehm.
Wenn es nun gelänge, die Kilos "wegzudiskutieren", dann wäre doch viel passiert! Aber wann stören mich denn die Kilos?
Beim Anfahren? Beide Beine sind auf der Erde, die Maschine ist 100%tig ausbalanciert, man läßt die Kupplung kommen und bevor die Maschine sich in irgend eine Richtung neigt, hat man soviel Geschwindigkeit, daß sich die Maschine von selbst lenkt. Also der Start ist eher nicht das Problem.
Aber betrachten wir mal das Anhalten: Wenn ein Motorrad unter eine bestimmte Geschwindigkeit kommt, dann muß der Fahrer bewußt registrieren, Maschine fällt nach rechts und dann manuell nach rechts lenken um das Fahrwerk wieder unter den Schwerpunkt zu bekommen. Das Dumme ist nur, je langsamer ich werde, um so höher wird der Lenkwiderstand, aber um so größere Ausschläge muß ich auch noch machen!
Warum? Der Reifen steht ja nicht auf einer spitzen Nadel auf der Straße, sondern da es sich ja um einen runden Motorradreifen handelt, wenn der auf eine gerade Fläche gedrückt wird, so ergibt sich eine Elipse! Deutlich merken wir den Widerstand, wenn wir im Stand den Reifen nach rechts oder links bewegen. Der ist sehr viel höher als beim kleineren Roller.
Zur Problemlösung könnte man jetzt verschiedene Wege gehen: Gewicht reduzieren, in dem man eine große Anzahl Luftballons mit Gas gefüllt am Lenker festbindet, die dadurch den Lenker nach oben ziehen und die Lenkkräfte verringern!

Eher nicht!
Reibungswiderstand reduzieren: Gummireifen sind sehr elastisch und "verzahnen" sich recht gut mit dem Untergrund, wenn man Eisenreifen nehmen würde, so ließe sich die Reibung wesentlich reduzieren.

Eher auch nicht, denn in der nächsten Kurve hätten wir ein größeres Problem mit der Leitplanke!
Also kann die Problemlösung doch nur lauten: Nicht mehr lenken! Aber ein Motorrad fällt dann um, eines mit Stützrädern aber nicht!
Ich sehe das ganz einfach so: Ich bin in einem Alter, wo ich mir nichts mehr beweisen muß, weil ich weiß was ich kann! Anderen brauche ich mal gar nichts mehr zu beweisen, wer im letzten Drittel seines Lebens nicht mit sich zufrieden ist... Also eigentlich sollte Jeder mit sich da zufrieden sein, ich für meinen Teil will nichts Beweisen, sondern nur noch Genießen!
Wenn ich also das Bodybuilding im Großstadtverkehr und auf überfüllten Tankstellen und Parkplätzen entschärfen kann, dann tue ich es, weil eigentlich spielt sich das ja in erster Linie nur im Kopf ab, der Gedanke, gleich in einer dummen Situation die Maschine mit Sozia evtl. nicht mehr halten zu können, setzt Adrenalin frei und macht dadurch eine Anspannung, die da eigentlich gar nicht hingehört!
Um dem Ganzen zu entgehen, fahre ich also da nicht hin, also entgehen mir auch sehr schöne Sachen! Deshalb waren wir auch dieses Jahr nicht in Versailles, was passiert, wenn der Parkplatzwärter mir einen Platz nach links zu weist, ihm dann aber einfällt, ich solle lieber nach rechts fahren. (ich weiß, dummes Beispiel, aber so ähnlich)
Ihr wißt nicht wovon ich spreche? OK, Beispiel: Jeder weiß ungefähr wie weit er fahren kann bis er tanken muß. Wenn man jetzt sein Portemonnaie vergessen hat und genau weiß, weil man die Strecke schon einmal gefahren ist, der Sprit wird reichen, so hat man doch die ganze Zeit ein sehr ungutes Gefühl und der richtige Spaß an der Landschaft und dem Motorradfahren will nicht aufkommen.
Das meine ich mit "es findet im Kopf statt"!
Um also wieder zum Anfang zurück zu kommen, wenn man also ein zuverlässiges System hätte, welches 90% aller brenzlichen Situationen entschärfen würde, hätte man vor den restlichen 10% keine Angst mehr und würde auch als älterer Fahrer einfach nur die Fahrt genießen, ohne Sorgen, was mache ich gleich.
Selbstverständlich werde ich hier, sowohl über positive Erfahrungen, als auch über die negativen Seiten berichten, dafür kennt man mich, daß ich auch zugeben kann, wenn ich mich Gedanklich verrannt habe, und David, selbstverständlich kann ich Dir meine Quellen offenlegen und Dir auch bei Einstellarbeiten behilflich sein. Kein Problem, aber erst wollen wir mal sehen, was das Teil in der Praxis kann. Das eigentlich "Nachbauen" dürfte nicht das Problem werden und mit dem Leiter einer TÜV-Station ist auch schon positiv gesprochen worden. Ich sehe also z.Zt. nicht so sehr große Probleme, aber der Teufel steckt bekanntlich immer im Detail!!!
Gruß
Michael