Hallo Elle,
ich benutze, je nach Bedarf, ausschließlich die an Bord befindliche Navigationssoftware von Honda, Apple Karten und Google Maps. Das ist meines Erachtens völlig ausreichend. Ein zusätzlicher externer Navi ist Luxus und eine weitere Quelle der Ablenkung.

Gruß Jörg

Für mich war das Navi beim Motorrad noch nie ein Tool um Touren zu planen oder zu navigieren.
a. Entweder fahre ich im Tagesradius da kenne ich in etwa die vier Himmelsrichtungen und das Navi zeigt mir auf der Karte wo ich mich gerade befinde, wichtig die Zoomfixierung im Bildschirm für gute Übersicht!
b. Überregionale Ziele schaue ich mir auf einer Karte wie Google-Maps an und schaue nach entsprechenden Landstrichen welche ich durchfahren möchte, also Zwischenzielmarkierung.
Diese Ziele (jeweils das nächste) laufen dann nur auf dem Bildschirm mit so habe ich immer Info zu Entfernungen und Zeiten ebenso sehe ich mögliche Nebenstrecken. Ein Verlassen der Route ist für mich normaler Fahrbetrieb um aus den unterwegs angetroffenen Gegebenheiten das passende zu wählen.
c. Ziel zu Ziel Navigation durch Eingabe einer Adresse ist mit jedem Navi jederzeit nutzbar, oder um Zeitpläne einzuhalten ist ab und an notwendig für bestimmte Streckenabschnitte auf "schnellste" Route umzuschalten. Die Anzeige der Route über den Bildschirm ist auch hier völlig ausreichend.
d. Beim erreichten Tagesradius schalte ich "nach Hause" mit "kürzester" Strecke ein und sehe immer wann in etwa das Ziel erreicht werden würde und kann so noch gut weiterfahren wohin mich das Auge zieht, ohne nachher auf der Dosenbahn zu landen um noch an das Ziel zu kommen.

Routen plane ich mit Basecamp und Garmin-Karten. OSM-Karten sind in meinem Revier zwischen Atlantik, Mittelmeer und Schwarzem Meer zu fehlerbehaftet. Manchmal konsultiere ich noch de.viamichelin.ch für die grünen Strassen. Nur für Albanien musste ich neben Garmin auch noch Google Maps und OSM-Karten beiziehen, wobei kein Kartenmaterial ohne Fehler war.

Basecamp erlaubt mir, meine 4290 Pässe (Wegpunkte von passknacker.ch) und 4022 Beispielsrouten (Tracks von bestbikingroads.com) effizient in meine Routenplanung einzubinden. Bis jetzt habe ich keine Alternative zu Basecamp gefunden.

Bei der neuen Goldwing brauche ich für Routen mit mehr als einem Wegpunkt das Honda-Harman System. Dabei schaue ich, dass die einzelnen Routen nicht zuviele Wegpunkte haben, damit die Routenanpassung unterwegs einfacher vonstatten geht. Bei der letzten Balkantour machte ich eine Route pro Tag. Anpassungen konnte ich immer am Honda-Harman System vornehmen und musste nie auf das mitgeführten Notebook ausweichen.

Für Einzelziele brauche ich Apple Karten (Darstellung sagt mir mehr als Google Maps zu) und offline Sygic.

Funktioniert bei mir seit über 40’000 km bestens.

Auf der alten Goldwing benutzte ich das eingebaute Garmin-System, im früheren Motorradleben Garmin-Geräte (60CSx, 278, 660). Entscheidend für mich ist die Bildschirmqualität und -grösse (ich hasse Sprachführung). Der Honda-Bildschirm ist im Vergleich zu den Touchscreens von Garmin und Konsorten um Welten besser. Je kleiner und schlechter lesbar der Bildschirm, desto länger wendet man den Blick von der Strasse weg. Gimmicks wie kurvenreiche Strecken und Warnhinweise brauche ich nicht.

Nach dem Update auf 99 Wegpunkte verbleiben für mich folgende Nachteile:

• GPX-Signal geht an steilen Nordhängen schneller als bei den Garmin-Geräten verloren.
• Gespeicherte Routen und Wegpunkte können während dem Fahren nicht aufgerufen werden.
• Sprachansage lässt sich nicht stummschalten.
• Namen der Wegpunkte gehen beim Import verloren.

Das Honda-Harman System läuft sehr stabil und Abstürze sind sehr selten. Bei Garmin waren Abstürze vergleichsweise häufig.

Um realistisch Motorradtouren zu planen, muss jeder zuerst seinen gesunden Tagesradius im Landstraßen-Modus im Auge behalten, welcher sicher nicht über 500 Kilometer liegen kann!
70km a' Stunde über Land sind schon eine Ansage, denn die diversen Routenplaner für "schöne Motorradtouren" schließen ja gerade Schnellstraßen und Autobahnen aus der Route aus.
Oftmals ist etwas weniger mehr, wir sind ja nicht auf der Flucht und wollen auf den Toren Genuss in den Vordergrund stellen, wir fahren doch nicht um nur Kilometer zu fressen!
Man muss vor allem im Hinterkopf behalten, das wir ja für nur nur 1 tsd. Straßenkilometer durchschnittlich 15 Stunden konzentriert im Sattel sitzen und dazu noch 3 x eine Tankstelle besuchen!
Also nichts für ungut, aber nehmt euch für nur 1 Leben nicht allzuviel vor, sonst ist die Enttäuschung groß was man alles nicht schafft.
Klar gibt es Leute wie Varra-Hannes die brauchen den Kick Kilometer, aber Genuss ist etwas anderes. Auch manche Autobahnen sind sogar schön zu fahren aber man muss dabei sein, so komfortabel eine Goldwing ist, der Stress vom Lärm summiert sich über die Stunden und zehrt an der Kraft.
Man kann schonmal eine weitere Urlaubsabfahrt mit Spass und ohne Schaden überwinden aber tgl. solche Fahrten wiederholen nur um möglichst viele gespeicherte Routen abzuarbeiten und "Europa" als Motorrad-Revier nennen zu können, das ist harte Arbeit.

Ich kalkuliere für Touren über Land immer mit einer Minute pro 1 km bzw. pro Stunde 60km = Durchschnittsgeschwindigkeit 60km/h. Das passt bei mir ganz gut insbesondere wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist. Nach 4 Stunden reiner Fahrzeit über Land fängt die Konzentration an zu sinken, der Spaß geht in Stress über; man wird selber zur Gefahr. Sicherlich ist jede Tour anders zu betrachten, ob nun mit oder ohne Autobahn, Stau oder fließendem Verkehr, schlechter oder guter Fahrbahnbeschaffenheit, Kurven oder Geraden, bei Regen oder Schnee, Hitze oder Kälte usw. . Eine optimale Tourenlänge oder einen optimalen Tagesradius, kann man daher vorher nur annähernd bestimmen, da sich manche Parameter erst vor Ort ergeben, wie Baustellen oder Straßensperren... . Die Tourplanung ist daher ein dynamischer Prozess und endet mit der Ankunft am Ziel, das nicht unbedingt das ursprünglich geplante ist.

Gruß Jörg

Erst mal danke für Eure Antworten. Die verschiedenen Ansprüche ergeben ja die verschiedensten Lösungen. Ich denke meine Ansprüche an eine Tourplanung kann das Honda Navi (leider wie beim Vorgänger) nicht erfüllen. Taugliche Routenmpas lassen sich (noch) nicht über CarPlay spiegeln.
Deshalb werde ich wohl meinen Rider mit zur neuen Goldwing nehmen.
Da ich eine DCT habe, muss ich mir noch überlegen, wo ich den installiere. Die linke Lenkerseite scheidet ja bei der DCT mangels Befestigungsmöglichkeit des RamMounts weg.

@Rainer, super danke

Oder ich schaue vorab in die Karte wo mein Ziel ist und lasse mich vom Navi dorthin führen.

Tagestouren von knapp 580 km habe ich auch schon hinter mir aber all zuviel von Land und Leute sieht man dann nicht.
Am Wochenende ca. 270 km am Tag zwischen 10 und 19 Uhr bei der Affenhitze hat mir voll gereicht.
Da blieb auf jedem Fall noch genügend Zeit für Besichtigung einer kühlen Tropfsteinhöhle, dem Fort Villy La Ferte an der Maginot Linie und gemütliches bummeln an der Maas entlang.
Mehr km schrubben empfinde ich mitunter dann nur noch als Stress. Man wird eben nicht jünger.

Bei mir kommt ein Garmin Zum 660 zum Einsatz (Linke Lenkerseite) und für die Planung ein iPad mit der Software Pocket Earth.

Das funktioniert prächtig, zumal ich in all den Jahren sowieso auf den Standpunkt gekommen bin nicht schon lange im Voraus mit BaseCamp zu planen und dann die Touren auf das Garmin zu spielen.

Es kommt sowieso immer anders (vor Ort) als man denkt. Gerade diesen Monat nach der Fahrt über das Stilfser Joch sollte der Gavia-Pass als Rückweg nach Meran dienen. Leider stand ich aber vor einer bewachten Schranke, wegen einem Erdrutsch in der Nacht zuvor war der Pass komplett gesperrt.
Zwar wurde mir freundlicherweise ein Zettel mit Ausweichrouten überreicht, aber auch diese musste ich somit vor Ort ins Garmin eingeben. Der empfohlene Pass war auch dicht weil sich zwei LKW in einer Kurve trafen und dann ging nichts mehr.
Was blieb nun übrig? iPad raus, Ausweichroute suchen, von Hand vor Ort ins Garmin eingeben und dann losfahren.

Sicherlich, es gibt die Funktion Umleitung, aber die wollte mich wieder über den Gavia schicken, dort hätte die Funktion mich dann über das Stilfserjoch geschickt ...

Das alles hat mir wieder gezeigt das die Kombination die ich nutze sehr praktisch und zweckmäßig ist, das iPad habe ich sowieso immer dabei.

Jetzt kommt es: Falls das Garmin mal kaputt geht nutze ich mein Backup-Navi ! ? !

Na klar: Das eingebaute originale Navi in meiner 18er.

Da kann man doch beruhigt reisen, oder ?

Viele Grüße

Klaus aus Bruchsal

P. S. wer es anders machen will oder macht der hat auch Recht !

Hallo Leute

Nachdem der freundliche Hondahändler und auch Honda selbst sich nicht zu dem Navi Problem geäußert haben habe ich aus pure Verzweiflung mein Gamin 590 wieder installiert. Ich habe beschlossen auf die Lüftungsklappe an der Windschutzscheibe zu verzichten und habe mir dort eine Halterung angebracht.
Funktioniert einwandfrei.

Grüße Martin