Hallo Murgcruiser,
wie komme ich da drauf, daß von dem was Du erzählst nur die Richtung st
immt, es aber nicht die ganze Wahrheit ist?
Nun ich möchte es mal so sagen, 45 Jahre Pleiten, Pech & Pannen bei mir, und
immer wieder aufstehen und fragen, warum ist das jetzt schief gegangen, was habe ich nun schon wieder falsch gemacht, kann man nicht durch 10 minütiges Googeln
im Internet ersetzen!
Wo fange ich denn jetzt am Gescheitesten an?
Also, Du bist besonders stolz, daß Dein Ladegerät eine IUoU-Kennlinie hat!
Das ist eine sehr schöne Kennlinie!
Das ist best
immt eine sehr wirkungsvolle Kennlinie, aber wofür ist diese Kennlinie denn erdacht worden?
Diese Kennlinie ist best
immt nicht erdacht worden um Starterbatterien zu laden!
Autsch!!!
Diese Kennlinie stammt aus der Zeit der Trafoladegeräte, die hatten nämlich von Zuhause aus alle ein W-Kennlinie.
(Tut mir leid, aber ich komme mit dem neuen System nicht klar, ich hoffe die Diagramme werden am Ende vom Text dargestellt, wenn ich das sende.)
Diese Kennlinie ist zuerst als IU-Kennlinie geschaffen worden um bei E-Booten, Rollstühlen, Gabelstaplern, also Akkus die über einen längeren Zeitraum entladen werden, in kurzer Zeit wieder voll zu bekommen.
Dann hat man die oU-Stufe drangehängt, um nach der Volladung die Batterie "frisch" zu halten!
Warum jetzt so ein "kompliziertes" Ladegerät für so einen kleinen Preis?
Ganz einfach, was früher sehr kompliziert war, weil die Elektronik wieder einen Trafo steuern mußte, ist heute durch die Schaltnetzteil-Technik ein "Pfennigsartikel" geworden!
Dein Ladegerät ist schlichtweg überteuerter "Schrott"!
Warum ich so etwas sagen kann?
Ganz einfach, die IU-Kennlinie macht jedes Schaltnetzteil, ohne das ein Marketing-Manager ihm sagt, eh, Du bist jetzt etwas Besonderes, Du bist ein IU-Ladegerät!!!
Und was viel schl
immer ist, es wird behauptet, dieses Ladegerät könne Blei-Säure-Akkus, AGM-Akkus und sogar Blei-Gel-Akkus laden!!!
Das ist sachlich falsch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Alle drei Akkutypen haben andere Schaltpunkte und andere Ladeschlußspannungen!!!
Wieso das so wichtig ist?
Na ja der (richtige) Blei-Gel-Akku wird nach meinen Informationen geschädigt wenn er über 2,3 Volt pro Zelle = 13,8 Volt geladen wird. Vielleicht könnte man noch 14 Volt verantworten.
Bei den (richtigen) AGM-Akkus liegt die Ladeschlußspannung aber so Richtung 14,7 Volt.
Während die Nass-Batterie, also der Blei-Säure-Akku sich am wohlsten fühlt, wenn er hinter der ersten IU-Stufe mit
im Endstadium 1/10 C, eine zweite IU-Stufe folgt die dann nur noch ein Hundertstel C hat und aber dann auf 15 Volt ansteigt,
im Sommer eben auf 14,8 Volt. Ausgleichsladungen werden sogar mit 2,7 Volt /Zelle = 16,2 Volt gemacht.
Bevor wir uns jetzt zerfleischen, muß man ganz klipp und klar sagen, die meisten, ob Händler oder Anwender, ich möchte fast sagen die Hersteller schüren das, wissen ja noch nicht einmal was ein Gel-Akku ist, oder wie eine AGM-Zelle aufgebaut ist, oder das es sogar bei den Blei-Säure-Batterien Unterschiede nach Langzeitentladungsbatterien und Starterbatterien gibt! Wenn man nach Panzerplattenbatterien fragt, muß man sich wohl an die Rüstungsindustrie wenden!
Ja, jetzt könnte man ja auf die Idee kommen, gut, zu hoch dürfen wir nicht, dann schalten wir halt früher ab, und das Problem ist gelöst!
Oh jeh, oh jeh, dann treiben wir erst recht den Teufel mit dem Beelzebub aus!!!
Ach so, fällt mir gerade ein, alle Batterietypen, über die wir gerade reden, sind alles Blei-Batterien, lediglich die Säure wird in drei unterschiedlichen Zuständen in der Batterie "gelagert", einmal in flüssiger Form, einmal in Pastenform und einmal in Windeln eingepackt!
Aber Eines bleibt allen Dreien erhalten, sie sind Bleiakkus!!!
Und Bleiakkus haben ein ganz großes Problem und das heißt SULFATIERUNG!!!
Man muß sich das Laienhaft vorstellen wir stehen vor einem Fenster und schauen nach draußen und nun kommt Jemand mit einer Rauhfaserrolle mit Farbe dran und rollt über unser Fenster!
Be
im ersten Mal ist die Deckung noch nicht gut und wird können dran vorbei und da durch sehen, aber je öfter er da drüber streicht, umso weniger können wir sehen!
So müssen wir uns das in einer Batterie vorstellen, die Sulfatschicht blockiert
immer mehr von der Oberfläche der Platte, bis gar kein Strom mehr da hindurch kann.
Und dieses Sulfat wird bei jeder Entladung gebildet und zwar umso mehr, je weiter wir die Batterie entladen! Deshalb große Kapazität, damit durch unsere Entladung jeweils wenig der Kapazität gebraucht wird!
Und wie bekomme ich das Sulfat wieder weg?
In dem ich die Batterie "überlade"!
Und hier, genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz!
Eine Blei-Säure-Batterie kann ich also gasen lassen (mit ganz kleinem Strom) und sie wird wieder frei, aber alle anderen Typen zerstöre ich, wenn die "Gasung" einsetzt!!!
Deshalb ist ein ganz hochwertiges Ladegerät für Gel- und AGM-Batterien so überlebenswichtig!
Ja Murgcruiser, jetzt ist die Frage, hast Du eine Blei-Säure-Batterie, dann lädt dieses Ladegerät nicht weit genug, und auch die reißerischen Versprechungen da sei eine Technik drin, die durch Stromstöße das Sulfat zerstöre, werden Dir nichts nützen, denn diese Dinger sind schon lange wieder vom Markt verschwunden, weil es keine meßbaren Ergebnisse gab, außer die vom Hersteller!!!
Ja und wenn Du eine wirkliche Gel-Batterie hast, die wird dann nicht so lange leben, und eine AGM-Batterie wird wohl ihre berechneten drei Jahre Lebensdauer hinbekommen!
Damit das jetzt nicht falsch verstanden wird, ich rechne es Murgcruiser sehr hoch an, daß er versucht hat sich kundig zu machen, nur in der heutigen Zeit des Internets und seiner Suchmaschinen wird das angezeigt, was am häufigsten behauptet wird!
Mal eine ganz dumme Frage, warum sind die AGM-Batterien denn auf dem Markt?
Ganz klare Internet-Antwort, weil sie so gut sind!!!
Diese Antwort ist so falsch, wie sie falscher nicht sein kann!
Dieser Batterietyp ist von der Automobilindustrie gefordert worden, damit sie die Batterie aus dem warmen und vollen
Motorräumen in die Fahrgastzelle pflanzen konnten!
Mit normalen Blei-Säure-Batterien nicht möglich, weil die Gefahrengut sind und
im Falle eines Unfalls die Insassen gefährden würden, mußten diese in eine Box mit 20G Festigkeit gepackt werden, die AGM-Batterie ist aber kein Gefahrgut, weil die Säure in einer "Windel" ist!
Die AGM-Batterie ist aber gewaltig teurer in der Herstellung als die normale Blei-Säure-Batterie, die Automobilhersteller bezahlen aber fast nur den Preis einer normalen Batterie, also mußte der After-Sale-Markt den Euro bringen, also erzählte man, diese AGM-Batterien sind viel besser!
Neu sind sie in einem Punkt wirklich besser, das ist die Kaltstartfähigkeit bedingt durch den kleinen Abstand der Platten untereinander.
Was ich damit sagen will? Wenn man nicht selber sehr intensiv in einer Materie drinsteckt, hat man verloren!
Ich kenne diese Materie, Batterieladung von einer oder mehreren Batterien
im Verbund, von Binnenschiffen über Boote und Wohnmobile bis hin zu Akku gepufferten BHKW-Anlagen als Insellösung und seit neuerer Zeit auch Lithium-Batterien und ihre sehr spezielle Ladetechnik von E-Autos sehr, sehr gut und gerade was Ladetechnik angeht macht mir so schnell Keiner ein X für ein U vor, aber sobald ich mein begrenztes Scheibchen Erde verlassen muß, dann haut es mich genau so nieder, wie in diesem Fall den Murgcruiser und ich sitze irgend einem "Sprücheklopfer" auf!
Das Internet hat nicht nur Vorteile, früher war bekannt wer Spezialist für welche Sachen war, heute gibt es nur noch "Kenner" und "Spezialisten", nur wenn man etwas gekauft hat, erlebt man meistens ein blaues Wunder, früher war Alles vielleicht teurer, aber wenn man es gekauft hatte, dann tat es auch das, wofür man es gekauft hat!
In der Nachkriegszeit soll man rostige Metallsachen mit Silberbronze gestrichen haben und den dummen Sauerländer Bauern als "Verzinkt" verkauft haben. Diese Farbe hieß "Bauernblind", so kommt mir heute das Internet vor!
Was hier eine Firma, die allgemein als Seriös bekannt ist, verkauft, ist ganz schlicht gesagt: Betrug! Die Umschaltung dient einzig dafür, daß nicht die Akkukapazität durch einen Ladecontroler berechnet wird, sondern ich gebe manuell vor, wie groß der Akku ist, damit wenn der erste Schaltpunkt erreicht ist, ganz s
impel nur eine Zeit abläuft! Fatal ist diese Technik wenn das Ladegerät eingesteckt ist, die Batterie vollgeladen ist und dann ein kurzer Netzausfall ist, weil z.B. Jemand über die Schnur stolpert und die dadurch aus der Steckdose zieht! Dann wird der volle Akku nämlich noch einmal die ganze Nachlade-Zeit (nach dem ersten Erreichen der 14,3 Volt) geladen, bis die ZEIT abgelaufen ist, obwohl der Akku ja schon voll ist!
Eine Gel-Batterie ist dann schon schwer geschädigt!!!
Liebe Grüße
Michael