Hallo Murgcruiser,
Du hast natürlich Recht, es ist als "Laie" recht schwer mir Gedanklich zu folgen, dabei habe ich ja noch nicht "Richtig" losgelegt!
Nein,
im Ernst, schau mal auf die Uhrzeit, es ist schwer das Alles in einem Beitrag verwirklichen zu wollen. Es gibt dann wieder zu viele Querverweise was wieder wie zusammenhängt und
im Endeffekt versteht man dann gar nichts mehr.
Wo ich meiner Meinung nach auch nicht genügend drauf hingewiesen habe, ist die Tatsache, daß manche Gel-Batterien von den Technischen Daten gar keine Gel-Batterien sein können, sondern eher so eine Mischung aus Vlies (AGM) und Gel-Batterien sind.
Gel-Batterien sind
immer, ich betone das ausdrücklich, keine Starter-Batterien!!!
Eine Gel-Batterie hat recht dicke Platten und einen pastösen Elektrolyten!
Was bedeutet das?
Wir müssen uns das wie einen Kühlkörper vorstellen, ist dieser stark verrippt, so kann er in sehr kurzer Zeit alle seine Wärme abgeben, während ein großer unverrippter Aluklotz, der die gleiche Wärmemenge enthält, über eine längere Zeit seine Wärme langsam abgibt!
Genauso, wenn wir mit einer Gasflamme die Stücke erwärmen, der stark verrippte Kühlkörper n
immt sofort und gierig die Wärme auf, während der Aluklotz sehr lange braucht bis die Wärme da wieder drin ist!
So kann man sich als Laie am Besten vorstellen, was eine "Langzeitentladungsbatterie", also eine Batterie für Krankenfahrstühle, Boote und Wohnmobile macht,
im Gegensatz zu einer Starterbatterie, die sehr schnell sehr hohe Ströme liefern muß.
Bei der Gel-Batterie ist zwar sehr viel Strom in den dicken Platten, da aber die Oberfläche der Platten sehr klein (
im Verhältnis zur Starterbatterie) ist, kann sie diesen Strom nicht schnell abgeben und ganz wichtig, auch nicht schnell geladen werden!
Bei einer schnellen Ladung würde pro cm² Kontaktfläche zu dem pastösen Elektrolyten, der Elektrolyt anfangen zu gasen, das wiederum würde den Kontakt zwischen Platte und Elektrolyten unterbrechen!
Also man sieht selbst, eine wirkliche Gel-Batterie kann keinen Anlasser betreiben und kann nicht von einer Lichtmaschine mit hohen Strömen geladen werden!
Die Bezeichnung Gel-Batterie ist nicht geschützt und so kann jeder Hersteller seine eigene Definition machen, was eine Gel- und was eine AGM-Batterie, oder eben eine Mischung aus beiden ist!
Warum ist die AGM-Batterie denn nun so teuer?
Ganz einfach, weil man kein Destilliertes Wasser nachfüllen kann da sie allseitig verschlossen ist!
Wie schon gesagt, auch diese Batterie ist eine ganz normale Blei-Batterie, also verbraucht sie auch, Systembedingt, Destilliertes Wasser!!!
Den Aufbau einer Blei-Batterie muß man sich jetzt Laienhaft vorstellen, das dort drin dünne Bleigitter sind, die den Stromtransport übernehmen, und diese Gitter sind mit einem Art Putz bestrichen. Dieser Putz ist die "Aktive Masse" die mit dem Elektrolyten, also der Schwefelsäure reagiert, das ist deshalb so gemacht, denn der Putz ist wie richtiger Rauhputz, eben porös, dadurch erhöht sich die aktive Oberfläche! Ein Bleiklotz geht nicht, der würde "Hundert Jahre" brauchen um zu reagieren!
Das Problem ist jetzt das Gitter!
Es sollte aus reinem Blei bestehen! Aber das kann nicht in so feinen Verästelungen, wie sie das Gitter haben muß, technisch gegossen werden!
Deshalb setzt man dem Blei Ant
imon zu, dann fließt es be
im Gießen besser in jede Ritze!
Und da haben wir den Beelzebub Leibhaftig am Schwanz!!!
Dieses Ant
imon ist bei der Elektrolyse der Ladung dafür verantwortlich, daß sich übermäßig viel Sauerstoff und Wasserstoff bilden.
Was bei der offenen Blei-Säure-Batterie nun kein Problem ist, da ich ja Destilliertes Wasser nachfüllen kann, wird bei der total verschlossenen AGM-Batterie zum Problem.
Warum bohre ich nun kein Löchlein in diese dumme AGM-Batterie und fülle mit einer Spritze einfach Destilliertes Wasser nach? Problem gelöst!!!
Nein, das hat etwas mit der "Schichtung" zu tun!
Jede normale offene Blei-Säure-Batterie gast be
im Laden, und diese kleinen Gasbläschen bewegen die Säure innerhalb der Batterie, wenn wir Destilliertes Wasser nachfüllen, am Besten eine Stunde vor der Volladung, dann wirbeln diese Gasbläschen alles durcheinander und vermischen alles gut!
Das geht in einer Gel- bzw. AGM-Batterie natürlich nicht, da die Säure an ihrem Platz festgehalten wird!
Aber zurück zum Ant
imon:
Dieses Ant
imon muß aus der Batterie heraus, weil ja bei jedem "Ladevorgang" sowieso Wasserstoff und Sauerstoff entsteht, und dieser unvermeidliche Anteil wird dann durch eine Beschichtung des Gehäuses von Innen mit einem Katalysator als Wasser zurückgewonnen, während der zusätzliche Anteil durch das Ant
imon dann nicht mehr in den Griff zu bekommen ist.
Also ist ohne den Ant
imonanteil die Gasung soweit in den Griff zu bekommen, daß eine vernünftige Zeit bis zum Austrocknen überbrückt wird!
Jetzt hier noch einmal ganz klar gesagt: Jede Gel- oder AGM-Batterie vertrocknet
im Laufe ihres Lebens!!!
Und jede Ladung die ein wenig zu hoch geht, verkürzt diese Zeit, und jede Ladung die zu kurz geht, verkürzt das Leben durch Sulfatierung!
Wenn jetzt kein Ant
imon zur Herstellung der Gitter genommen werden kann, was macht man dann?
Man n
immt Calcium, aber das ist lange nicht so gut für diesen Zweck geeignet und muß auf ganz speziellen Maschinen in einem anderen Verfahren (recht teuer) hergestellt werden, damit die Gitter wirklich die benötigte Struktur bekommen!
Was haben wir jetzt von der technischen Seite gelernt? Eine Gel-Batterie kann keine Starter-Batterie sein und eine AGM-Batterie ist sehr teuer!!!
Wenn wir jetzt ins Internet schauen, so wird uns gelehrt, der Merlin hat keinerlei Ahnung!!!
Da gibt es Gel-Batterien mit Kaltstartleistungen einer Blei-Säure-Batterie oder sogar drüber und AGM-Batterien zum Preis einer sehr guten Normalen!!!
Was bedeutet das? Na ja, das Gleiche was ich einen Beitrag weiter oben schon sagte,
im Internet werden alle Skrupel über Bord geworfen und irgend welche AGM-Batterien auf den Markt geworfen, die in Wirklichkeit aber Ant
imon-Platten drin haben, als Ausgleich wird dann ein wenig Säure am Anfang mehr eingefüllt, der Kunde wird schon nicht reklamieren, wenn die nach 2 Jahren anstatt nach 3 Jahren kaputt geht!
Genauso bei den Gel-Batterien, da wird eine Starterbatterie (es gibt ja noch die "Wartungsfreien", die meine ich) genommen, ein gewisser Anteil Verdickungsmittel mit hineingestreut, fertig ist die Gel-Starter-Batterie!
Das Problem ist eben, es gibt keinen Schutz der Bezeichnung, jeder Hersteller kann das nach seinem Gutdünken definieren!
Die Frage, was ich empfehlen kann, kann ich nicht beantworten, da mir bei der Vielzahl von Angeboten einfach die Übersicht fehlt!
Auf die Frage, was ICH denn nun nehme, kann ich zwar eine Antwort geben, aber die wird den Meisten nicht gefallen, und der Rest liegt vor Lachen unter dem Tisch: Eine offene Blei-Säure-Marken-Batterie!
Warum?
Ganz einfach, diese Technologie ist altbewährt, Niemand muß da Schummeln, ist etwas mit der Batterie nicht in Ordnung, ist sie nach kurzer Zeit defekt und ich bekomme eine Neue, ist sie aber in Ordnung, so hält sie bei vernünftiger Pflege (Ladegerät & Destilliertes Wasser) zwischen 5 und 8 Jahre!
Ich kaufe alle Batterien
immer bei Exxide, weil ich glaube, daß der "Größte" keine "Sperenzchen" in Bezug auf Qualität wegen ein paar Euro machen wird!
Außerdem wer sagt mir denn, daß die Batterie, die Heute zu einem halbwegs vernünftigen Preis sehr gut ist, es bis Morgen gegen die "Billigkonkurenz" zu überleben schafft!
Es geht doch Heute nur noch um den Preis nicht mehr um Qualität! Es wird uns vorgegaukelt, durch ISO-Nummer "sowieso" ist die Qualität gesichert! St
immt doch gar nicht,
im Extremfall kann diese Nummer vielleicht etwas darüber aussagen, wie der Internethändler sein Büro organisiert hat!
Klar muß ich bei der offenen Batterie Destilliertes Wasser nachfüllen, aber ich kann es wenigstens, weil sie dafür konstruiert ist.
Ach so, fällt mir gerade noch ein, je wärmer es der Batterie wird, umso mehr Wasser geht verloren, umso kürzer ist die Lebensdauer!
Ähh, wo steht die bei der Goldwing? Gut gewärmt am Getriebeausgang
im Abluftstrom der
Motorwärme!!!
So lieber Murgcruiser, das war die Einleitung zu den Ladegeräten!
Denn wie soll ich ein Ladegerät definieren, wenn man noch nicht einmal die Batterie definieren kann!!!
Wenn die Batterie aber nicht klar ist, welche Punkte muß dann das Ladegerät anfahren?
Also macht man es wie der große "C", mein Ladegerät ist für alle Batterien gut!!! Wer will denn ernsthaft einen Rechtstreit beginnen, wenn schon so ein kleines Licht wie ich beweisen kann, daß die Batterie ja gar nicht das war, was draufstand, oder wie in der Bedienungsanleitung steht, die Angaben des Batterieherstellers müssen beachtet werden!
Also habe ich jetzt erst einmal definiert, welche Batterie wirklich das ist, was draufsteht, die nehme ich und danach richtet sich meine Ladetechnik!
Also heißt der neue Beitrag logischerweise, richtige Ladetechnik für die offene Blei-Säure-Batterie!
Liebe Grüße
Michael