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Thema: GL 1000 reaktivieren (https://www.goldwing-forum.de/forum/topic.php?id=20077)
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 01.09.12, 20:11:53
Dann werde ich mal weitermachen mit der GL!
Ja, ich wollte sie aufbocken und plötzlich hat es geknackt und dieser Ausleger, wo man sich mit dem Fuß drauf stellt ist im Bereich des Ständerfußes, oberhalb der Schweißnaht einfach abgeschert! Es gab so einen Schlag, dass ich fast mitsamt der Maschine auf der Seite lag!
Sie steht jetzt erstmal auf dem Seitenständer. Unterbaut mit zwei Brettern, wodurch sie fast gerade steht, aber auch noch nicht umfällt!
Für heute hab ich erstmal genug, morgen bau ich dann den Hauptständer ab und schweiße ihn! Das Rohr ist echt megadünn. Wenns hoch kommt 1.5mm Wandung!
Gruß Jan
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 01.09.12, 21:29:58
Da fällt mir noch was ein:
Als ich sie 2009 gefahren bin hatte sie diese Probleme noch nicht. Als ich sie dann dieses Jahr das erste Mal fuhr, kamen erste Anzeichen, dass sie bei der Gasannahme bockte. Der Leerlauf war aber noch da und sie ging auch nicht aus. Je öfter ich gefahren bin umso schlimmer wurde es, mittlerweile geht sie sofort aus, wenn sie sich der Leerlaufdrehzahl nähert und spuckt und pufft regelrecht. Was ich damit sagen will:
Kann es sein, dass sich da schleichend etwas verstellt? Kontermutter der Ventile? Grundplatte der Zündung? Vergaser kann ich ja mittlerweile annähernd 100% ausschließen.
Ich denke, ich muss jetzt alle Geschütze ausfahren und step by step alles überprüfen!
Kann sowas auch an der Zylinderkopfdichtung liegen? Leckagen sind keine zu beobachten und auch Wasser hat sie bisher nicht verbraucht! Sie qualmt auch nicht weiß!
Ich baue auf eure Erfahrungen mit der alten Lady, damit ich bald mal entspannt mit ihr fahren kann und nicht jedesmal beten muss, dass ich nochmal zu Hause ankomme!
Gruß Jan
Geschrieben von: Beitragssammler am: 01.09.12, 22:16:28
Hallo Jan,
Mach bitte einen Schritt nach dem Anderen.
Kontrollier das Ventilspiel.
Danach geh an die Zündung, einstellen, und einen neuen Kondensator einbauen.
Dieser kann auch eine Macke haben, und kostet nicht die Welt.
Dann die Vergaser synchronisieren.
Ich tippe jetzt sehr stark auf den Kondensator.
Grüße
Rudi
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 02.09.12, 20:57:01
Ich habe heute mal das Ventilspiel überprüft. Hier ist alles ok. Das Spiel war etwas zu groß, aber nicht dramatisch. Hab alle Ventile auf 0.1mm mit der Füherlehre nachgestellt!
Eben hab ich mir die Unterbrecherkontakte angesehen. Sie haben leichte Brandstellen, die ich aber mit Schmirgelleinen soweit begradigen konnte. Der Abstand war etwas kleiner als 0,35mm. Den inneren Hab ich eingestellt bekommen, aber ich weiß nicht, welche Schraube ich für den äusseren lösen muss, um ihn einzustellen! 
In meiner GL1000-Bibel ist zwar alles gut erklärt, aber nicht, welche Schrauben ich da lösen muss.
Den Zündzeitpunkt werde ich dann als nächstes überprüfen.
Prüflampe liegt schon bereit. Wenn sie ordentlich laufen sollte, werde ich sie mal abblitzen. Ja WENN sie dann laufen sollte!
Zündkerze von Zylinder 2 ist ziemlich stark verrußt! Hat das was zu bedeuten?
Edit fragt noch: Könnte eine hängende Zündverstellung schuld sein?
Gruß Jan
Geschrieben von: Beitragssammler am: 02.09.12, 21:06:57
Hallo Jan,
schau mal hier
http://ngwclub.com/forum/viewtopic.php?f=22&t=10527
Hab auch nicht immer alles im Kopf
.
Muss 3 alte Teile am Leben erhalten, und hab in keiner mehr Kontakte.
Denke aber auch an den Kondensator!
Eine rußige Kerze zeigt normalerweise an das der Zylinder zu fett läuft.
Vergaser wirklich ok? Mein Angebot steht noch.
Grüße
Rudi.
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 02.09.12, 21:41:09
F*** ich habe beim rechten Kontakt die falsche Schraube gelöst und wohl die Grundplatte verdreht! Die Subplate-screws für Zylinder 1+2.
Ich werde noch wahnsinnig!
Danke für den Link!
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 03.09.12, 20:53:22
So heute ist sie mal gute 100km am Stück gelaufen.
Ich habe die Ventile eingestellt. Sie laufen nun erheblich ruhiger und klickern fein, wie eine Nähmaschine vor sich hin.
Die Unterbrecher und die Zündung sind statisch eingestellt. Die Kontakte sind geschliffen und gesäubert. Die Vergaser sind nun synchronisiert und die Zündkerzen sind neu. Sie hängt satt am Gas.
Sie dreht und beschleunigt sauber und feurig. Gas voll aufreißen bei 2.500Touren kein Problem und sie kommt ruckelfrei aus den Puschen und dreht und jodelt freudig bis in höchste Drehzahlen. Das dumpfe Ansauggeräusch. (Ja ich hätte auch runterschalten können, aber wozu hat man so viel Hubraum?)
verschwindet nach kurzer Zeit und der Motor dreht ohne jegliche Vibration hoch.
Im Leerlauf läuft sie nun durch, nach dem synchronisieren. Zylinder 2 und 3 sprangen deutlich aus der "Reihe". Also Zündung und Ventile einstellen und Vergaser synchronisieren bewirkt wahre Wunder!
Die Maschine liegt majestätisch auf dem Asphalt. Auf der Geraden und in langen Kurven, meint man, sie würde an einer Schnur gezogen. In engen Kurven muss man sie in die Schräglage "zwingen" und sich unter die Maschine legen, aber wenn man es kennt, macht das verdammt Laune. Sieht von hinten aber bestimmt abenteuerlich aus, wie ich da auf der Sitzbank am hantieren bin
Bloß kleine Fugen und Fahrrinnen im Asphalt zieht sie an wie ein Magnet, ebenso Eisenbahnschienen! Ein kurzer Ruck, dann ist wieder Ruhe.
Die Maschine ist eine Wucht und man fühlt sich wie ein König!
Aber leider stottert sie immernoch im Teillastbereich und manchmal meint man, dass ein Zylinder nicht mitläuft. Ein paar Minuten später läuft sie wieder normal. Anfahren ist manchmal recht schwierig und abenteuerlich.
Gutes Beispiel ist auch eine 30-Zone. Im ersten Gang brabbelt sie und stottert etwas, wenn man das Gas nur ganz leicht geöffnet hält. Dreht man weiter, läuft sie als wenn nichts wäre. Was mir noch aufgefallen ist: Wenn man im Leerlauf gasgibt, kommt sie nur zögerlich auf Leerlaufdrehzahl zurück. Drücke ich mit dem Finger das Gestänge zurück, dann fällt die Drehzahl. Falschluft durch die Drosselklappengestänge? Ich rücke denen mal mit Startpilot auf die Pelle und schaue, ob die Drehzahl dann schneller fällt!
Wenigstens ging sie heute schonmal nicht mehr aus, von daher bin ich schon hochzufrieden. Für eine "Tourenmaschine" geht das Triebwerk schon verdammt gut zur Sache. Ich hatte sie heute das erste mal beim überholen im dritten bis 7000 gedreht und hatte den Eindruck, dass sie so bei 6000 einen dicken Schub bekommen hat, als wenn von hinten jemand getreten hätte. Dann im vierten Gang bei knapp 160 hab ich noch kurz in den fünften geschaltet, aber da musste ich schon wieder bremsen!
Ihr merkt bestimmt schon, wie sehr ich am schwärmen bin von der alten Dame!
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 14.09.12, 22:48:39
Guten Abend allerseits!
Komme gerade aus der Werkstatt und hab mal wieder einige feine Reparaturen an meiner GL1 vorgenommen.
Ich wollte endlich mal wissen, was sich in dieser mysteriösen Unterdruckdose befindet, wo man so gar nichts drüber hört!
Also denk ich mir, die zwei Schrauben grad ab und raus. Denkste. Ich musste erstmal den Dreiecksmotorträger entfernen um da ran zu kommen. Dann endlich. Nachdem ich den Deckel abgenommen habe, fiel mir lauter braune Matsche entgegen. Das war laut Werkstatthandbuch mal ein Filter!
Dieses Gematsche konnte ich nicht mehr einbauen, also hab ich diese zwei Filtergazes und die Dose selber gründlich in Benzin ausgewaschen und aus Filtermatten für Industriemaschinen ein Stück neues Filter zurechtgeschnippelt.
Das Ergebnis könnt ihr hier sehen!
Dann fiel mir dieser Tipp von Randakk's ein. Die Sache mit der zusätzlichen Masseverbindung für die Kondensatoren. Also schraubte ich noch den linken Motorträger ab und schnitzte mir ein Kabel zurecht. Für das Kabel habe ich 3,5 Stunden gebraucht, fragt besser nicht wieso! Hier sind manchmal die einfachsten Dinge eine Lebensaufgabe!
Deshalb war ich der Meinung, es mal zu fotografieren und euch zu zeigen. Grüngelb (Schutzleiter PE) sollte es sein. Fand ich irgendwie schöner wie schnödes schwarz und morgen gehts an den Einbau, wenn ich mir dann Kupferfett besorgt habe!
Eigentlich war ich doch mit den Zündspulen dran! Aber diese Unterdruckdose musste ich einfach zerlegen!
Soo, für heute ist aber erstmal Feierabend!
Gruß Jan
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 13.04.13, 21:20:42
Guten Abend zusammen!
Heute wurde die GL zum ersten Mal für dieses Jahr gestartet und zum ersten Mal brauchte sie kein Startpilot um nach der Winterpause in Gang zu kommen. Sie lief sofort super rund. Ich hab sie erstmal schön warmlaufen lassen und Leerlaufdrehzahl liegt kalt so bei 500 Touren, die sie wunderbar hält! Motor läuft satt und ruhig!
Manchmal spuckt sie beim Übergang in den Teillastbereich, da hat sich nichts geändert, aber hey damit ist zu leben denke ich, wäre zwar schön wenn sie das nicht machen würde aber ich bin erstmal zufrieden und bin sie erstmal einige Zeit gefahren und es war einfach nur toll und wenn ich so an Schaufenstern vorbeifahre bin ich richtig begeistert wie toll sie aussieht, wenn man damit fährt!
Naja gut, genug der Schwärmerei, da gibts noch ne kleine Frage!
Kalt schalten sich die Gänge ohne krachen, je wärmer sie wird umso härter das Geräusch. Beim runterschalten mit entsprechend Übergas ist kein krachen zu vernehmen, aber wohl wenn man mit wenig Gas zurückschaltet! Ich fahre billiges 15W40 Mineralöl für 8Euro aus dem Baumarkt!
Was ist hier los?:allkaes:
Ps.: Für die die sich noch erinnern können:
Die neuen Spulen haben keinen merklichen Unterschied gebracht, sie läuft genauso wie mit den alten!
Gruß Jan
Geschrieben von: Beitragssammler am: 15.04.13, 16:25:54
Kenne ich!
Sie schaltet kalt besser weil das Öl dicker ist. Sie mag dickes Öl.
Deshalb nächtstes Mal 20W 50 Mineralisch von Louis plus den Öl-Additiv aus demselben Hause probieren.
Ordentlich eingestellte Kupplung vorausgesetzt, sollte das Schalten leichter gehen.
Die Leerlaufdrehzahl sinkt dadurch minimal, evtl. bissken nachjustieren.
Generell möchte sie sehr "bewusst" gekuppelt und geschaltet werden, sonst kracht es gern mal oder falscher Leerlauf zwischen 4. und 5.
Schönen Frühling wünscht der Ralf
Geschrieben von: sunyammer1111 am: 21.04.13, 15:50:16
Ich habe gestern mal die Kupplung nach Werkstatthandbuch eingestellt. Kupplung trennt vorzüglich. Nach 20km Fahrt war plötzlich das krachen weg und sie schaltete sich völlig geräuschlos. 5 Minuten später krachte es wieder beim schalten, mal mehr und dann plötzlich wieder weniger!
Will sie mich dissen?
Gruß Jan