Hallo Ihr Beiden,
Luftfilter!!!
Das ist ein heißes Eisen!
Da gibt es die Gläubigen und die nicht K&N-Befürworter!
Ein Filter ist nicht gleich Filter, das eigentliche Prinzip ist schon ganz anders, während ein normaler Papierfilter eigentlich nichts anderes ist als eine Kaffeefiltertüte, ist der K&N-Filter eigentlich ein grober Jutesack mit immensen Zwischenräumen zwischen den einzelnen Fasern!
Der Papierfilter funktioniert nach dem Prinzip, alles was größer ist als meine Löcher, wird nicht durchgelassen, während der K&N-Filter über das Filter-Öl der vorbeiströmenden Luft, durch Anhaftung an die Fasern, die Schwebstoffe entzieht!
Ganz früher in den 50er und 60er Jahren hat man, weil man solche Papierfilter nicht herstellen konnte, solche "Ölbad-Luftfilter" gehabt, die funktionierten genauso, die Luft wurde durch Stahlwolle gesaugt, die beim Fahren immer wieder durch Öl benetzt wurde und damit waren die Stahlwollefäden "klebrig" und wurden immer wieder durch das Öl sauber gewaschen und "klebrig" gehalten.
Ihren Vorteil haben diese Filter in dem sehr niedrigen Druckverlust beim Durchströmen der Luft! Den größten Nachteil haben diese Filter jedoch dadurch, daß sie "durchbrechen" können!
Als Durchbrechen bezeichnet man beim Filter, wenn er die Schwebstoffe nicht mehr filtern kann, sondern sogar die Schwebstoffe aus vorigen Filtervorgängen nicht mehr halten kann, und dann eben die gesamte abgefilterte Masse sich in den Reinraum ergießt!
Wie muß man sich das vorstellen?
Ein Papierfilter kann nicht "durchbrechen", da nur Teile die Filtermembrane überwinden können, die kleiner als die Poren sind. Ein Papierfilter setzt sich zu, wenn immer neuer Schmutz kommt, ohne das der Filter gewartet, also gewechselt wird, aber der angesammelte Schmutz kann niemals in den Ansaugtrakt vom Motor gelangen!
Bei dem K&N-Filtern, oder auch die anderen Filter die nach diesem Prinzip funktionieren und meistens mit Sportluftfiltern bezeichnet werden, sind die einzelnen Filterfäden wesentlich weiter von einander entfernt, als das größte, zurückzuhaltende Teilchen! Die Filtration erfolgt ausschließlich dadurch, daß die einzelnen Fäden klebrig sind und die Teile da dran kleben bleiben!
Wird jetzt das Wartungsintervall nicht peinlich genau eingehalten, oder es wird mehr Staub als normal angesaugt, so lagert sich eine immer dicker werdende Kruste an den Fäden ab, bis der "Klebstoff" diese Kruste nicht mehr halten kann.
Das Fatale bei der Geschichte ist, die dickste Kruste mit den schwersten Teilchen bildet sich logischerweise auf der Schmutzseite, dort bricht also die Kruste als erstes, aber die abbrechenden Teile sind ja schwer, somit können die auch auf dem Weg zum Ansaugtrakt des Motors nicht mehr festgeklebt werden, schlimmer noch, wie eine Lawine reißen diese Teile alle anderen Krusten ebenfalls mit.
Mit ein wenig Sarkasmus könnte man von einem "selbstreinigenden Luftfilter" sprechen!
Diesen Durchbruch merkt man nicht!!! Das gibt keinen Motoraussetzer, kein Ruckeln, gar nichts! Das ist wie ohne Luftfilter auf dem Motorcrossgelände fahren! Wenn man etwas merkt, braucht der Motor Öl, weil die Zylinder verschlissen sind, sonst passiert nichts! Gar nichts!
Und warum macht man so etwas?
Weil der Motor durch die freiere Luftzufuhr jetzt besser durchatmen kann und ungeahnte PS freigesetzt werden, besserer Durchzug beim Start, höhere Geschwindigkeit auf der Autobahn, etc:...
Jetzt haben wir ein paar Postings weiter oben ja schon gehört, daß der Restrictor, na ja, ich könnte auch sagen Röhrchen zum Luftfilterkasten, aber mal ehrlich, Restrictor, das hört sich doch besser an, oder?
Na, auf jeden Fall das enge Röhrchen zum Luftfilterkasten haben wir gelernt, hat seinen Grund, sonst läuft der Motor nicht immer rund! Dieses Röhrchen hat einen Druckabfall von ca. 50mbar zur Folge.
Der Papierluftfilter hat einen Druckabfall von ca. 6 - 10mbar zur Folge, je nach Verschmutzung!
Der K&N-Luftfilter hat einen Druckabfall von 4 - 6 mbar zur Folge!
Auf gut Deutsch heißt das, wenn wir in den Serienmäßigen Filterkasten einen K&N-Luftfilter einsetzten, dann haben wir im günstigsten Fall einen Gesamtwiderstand im Ansaugsystem von 54mbar.
Mit einem gebrauchten Papierluftfilter hätten wir dagegen einen Gesamtwiderstand von 60mbar!
Wir reden hier von einem Vorteil im Gesamtsystem von 6mbar, das ergibt eine Erhöhung der Motorleistung im "hinter der Kommastelle"!!!
Das glaubt jetzt wieder Keiner?
Ok, Ihr fahrt über einen Höhenzug, und dann 100m abwärts ins Tal, wenn Ihr jetzt im Tal wieder Gerade fahrt, merkt Ihr dann das Eure Maschine besser zieht?
Jetzt denkt Ihr ich will Euch verar....?
Nein, aber wenn Ihr 100m tiefer gefahren seid, dann wird Euer Motor mit 11mbar mehr aufgeladen!!!
Das ist angewandte Physik! Da staunt Ihr, nicht wahr?
100m tiefer ist wie ganz ohne Luftfilter fahren, und bei 100m höher habt Ihr zwei Papierfilter hintereinander da drin!!!
Beides merkt man nicht!
Aber wenn die Werbung verspricht, der K&N-Luftfilter bringt´s, dann merkt Ihr die ca. 50 m Höhendifferenz, die der K&N-Filter rechnerisch bringt, sofort am Durchzug Eures Motorrades!!!
War doch mal wieder eine lustige Physikstunde, oder?
Und Euch Beiden wollte ich nur sagen, so ein Pilz auf dem Trichter stört ebenfalls die schwingende Luftsäule und hat eine Leistungseinbuße zur Folge, und ob Papier oder Sportluftfilter ist bei Rennen, wo es um jedes PS einzeln geht, sicher vielleicht etwas messbar, aber ich glaube das Geld vom Sponsoring ist beim Rennen das ausschlaggebende Element! Aber im Alltagsbetrieb sind 10kg Abnehmen sicher hundert Mal effektiver, als der ganze Luftfilterkram, mit dem Nachteil keinen Schutz vor Dreck im Ansaug zu haben!
Für mich persönlich ist ein Luftfilter der die Gefahr eines Durchbrechens hat, kein Schutz und deshalb keiner Diskussion würdig!!!
Gruß
Michael