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Thema: Fahrwerksgeschichte (https://www.goldwing-forum.de/forum/topic.php?id=24664)


Geschrieben von: gold40 am: 31.07.13, 12:27:26
Letztes Jahr erfüllte ich mir meinen Traum von der GL1500. Natürlich hatte ich etwas "Fahrriemen" und habe bis Anfang Dezember ca. 2000 km noch fahren können. Der Kyffhäuser ließ sich Anfang Dezember bei ca. 6 Grad auch sehr sportlich fahren, um diese Jahreszeit ist man ja dort der einzige Motorradfahrer.
Dieses Jahr sind bis jetzt so an die 7000km zusammen gekommen und ich lernte das Motorrad besser kennen. Es viel mir auf, daß bei Kopfsteinpflaster die ganze Verkleidung schepperte. Kreisverkehre habe ich sehr "wackelig" absolviert. Das ganze steigerte sich dann noch mit Sozius drauf. Die Laufleistung ist jetzt bei 75.000km und ich dachte das muss so sein ist halt ein Amerikaner. Im Nachhinein habe ich feststellen müßen, das der Motor auch schlecht lief. Die Krönung meiner Fahrkünste war, das ich mich nicht nach links aus einer schwierigen Ausfahrt (mit Sozuis) traute, weil beim Anfahren die Telegabel "wackelte" wie verückt. Die Belohnung war ich fuhr auf unserer Stadtautobahn in einen Megastau und brauchte 1,5h länger nach Hause. Dann bekam ich Probleme mit meinen Lautsprechern und dachte o.k. kaufste neue (weil halt 17 Jahre alt). Dadurch kam ich mit Peter von WingChrome in Kontakt und er hat mich super in Sachen Lautsprecher und Fahrwerk beraten.
Da das Motorrad was ich davor fuhr. Auch so seine Macken hatte und ich es immer vor mir hergeschoben haben diese zu beheben. Dachte ich mir ich laß das Fahrwerk überholen.
Peter hat die Telegabel überholt und umgebaut. Dabei wurde festgestellt das die Lagerbuchsen abgenutzt waren und schon "Experten" sich an der Telegabel versucht hatten. Eine technische Dokumentation habe ich nicht für das Motorrad. Ich bekam auch immer mehr Probleme beim Schalten. Die letzte Werkstatt wo ich vor WingChrome war, konnte ich wenigsten auf teilsynthetisches Öl runterhandeln. Da wurde mir wärmstens synthetisches Öl empfohlen (und sowas handelt mit Goldwing).
Nun gut Telegabel überholt und hinten 2 fach luftgefederte Federbeine rein. Ansonsten hat Peter diverse Wartungsarbeiten und Beleuchtungsgeschichten geändert.
Ich also wieder los nach Hause und durch die Wohngebiete von Leer und das erste Aha, das "vertraute" scheppern der Verkleidung fehlte. Sehr merkwürdig, die Straßen wurden holpriger und ich merkte es kaum. Am Ortsausgang gab ich Gas wie gewohnt und bin "fast von der Sitzbank" gefallen. Peter hatte irgendwie 20PS irgendwo hergezaubert. Bei der Wartung wurde festgestellt das der Vergaser völlig verstellt war (Synchronisation) und die Zündkerzen wahrscheinlich keine neuen waren, obwohl sie dem Vorbesitzer vor 9000km in Rechnung gestellt wurden. Leider erwischte mich die Defekthexe und ich mußte nochmal zurück weil das Motorrad nicht mehr ansprang. Die Lichtmaschine hatte gekündigt, zum Glück hatte Peter eine da und ich bin dann entgültig los. Auf der Autobahn läuft das Motorrad wie von der Schnur gezogen, bis zur Höchstgeschwindigkeit. Da ich eine neue Windschutzscheibe drauf hatte meinte der Wettergott - na dann teste mal die nächsten 300km die neue Scheibe bei bestem Unwetter traurig traurig traurig . Die letzten 190km konnte ich es dann sportlicher angehen und ich habe jetzt ein neues Motorrad.
Gestern bin ich durch die Stadt gefahren und habe mich mit diversen Motorrädern angelegt. Dank super Soundanlage (man sollte wohl doch kein Hardrock hören) und voller Motorleistung wurde ich zum "Jäger".
Fazit wer unzufrieden mit seinem Fahrwerk ist, sollte sein Fahrwerk überholen lassen. Es lohnt sich, ich kriege das Grinsen jedenfalls nicht aus mein Gesicht.


Geschrieben von: Beitragssammler am: 31.07.13, 14:22:57
Ja, bei einer Gebrauchten kauft man eben alles mit, was Vorgänger und deren Schrauber gemacht haben! Das ist eine alte Weisheit.
Eine 15er ist eigentlich nicht zu verwüsten, es sei denn man macht das künstlich.
Vom Prinzip her hast du mit Deiner Geschichte doch den allergrößten Anreiz alle Durchsichten einzuhalten und Teile an den Verschleißgrenzen zu tauschen. Mache es besser als Dein(e) Vorgänger!


Geschrieben von: gold40 am: 31.07.13, 21:33:12
Insgesamt ist Sie technisch gesund. Mir ging es hauptsächlich um das Fahrwerk, weil es mich echt ungehauen hat was das für ein Unterschied ist.


Geschrieben von: Beitragssammler am: 31.07.13, 23:21:06
Ich kann das nur bestätigen, ich habe mein Fahrwerk von Krossline ändern lassen. Ein völlig anderes Moped.

Grüßle aus München vom Pit


Geschrieben von: Marcus am: 01.08.13, 09:20:06
Na ja,
es kommt ja vor allem auf die KM Leistung und den persönlichen Fahrstil an.
Die 15er ist zum Cruisen gebaut, weniger zum jagen.
Und dafür ist das Fahrwerk, sofern nicht verschlissen, vollkommen Ausreichend.
Vor allem das der späteren Modelle mit ihrer etwas Progressiveren Telegabel.
Ist aber nur meine Meinung.

Jeder nach seinem Gusto ! zwinkern

Gruß
Marcus


Geschrieben von: Beitragssammler am: 01.08.13, 10:11:26
Naja klar,
Gabelstabi, progressive Telegabel vorn und die doppelten Luftfederbeine hinten sind schrittweise Verbesserungen, die alle der Reihe nach eingeführt wurden. Am Ende ist man damit am Fahrwerk der 18er dran. Und das ist dann ein deutlicher Unterschied zum originalen Fahrwerk. Wäre auch schlecht, wenn eine technische Weiterentwicklung nicht fühlbar ist!
Aus meiner Sicht insgesamt ein Plus an Sicherheit und damit an sicherem Fahrvergnügen.


Geschrieben von: gold40 am: 01.08.13, 11:59:08
Für mich war es vor dem Umbau schwierig, 90 Grad Kurven aus dem Stand nach rechts zu fahren, weil das Motorrad halt sehr wackelig war und sich erst ab 20km/h stabilisierte. Ich bin dann schon immer etwas schräg an die Kreuzung rangefahren. Das ist jetzt vorbei. Ich gebe auch zu, klar ist die Wing ein Tourer, aber manchmal ist auch das kleine Teufelchen dar und man(n) möchte es auch mal krachen lassen.