GoldWing-Forum (https://www.goldwing-forum.de/forum/index.php)
-- Technikbereiche (https://www.goldwing-forum.de/forum/board.php?id=5)
---- GL 1500 (https://www.goldwing-forum.de/forum/board.php?id=9)
Thema: Folieren (https://www.goldwing-forum.de/forum/topic.php?id=27214)


Geschrieben von: Beitragssammler am: 29.05.14, 14:51:34
Hi zusammen
ich hatte schon mal einen Pkw, der vollständig foliert war. es handelte sich dabei um unzählige Werbeflächen.
was meint ihr? kann man ohne Schraubererfahrung an der Gold Wing das gute Stück in einem Winterprojekt so weit zerlegen das die Einzelteile nur noch beklebt werden müssen?


Geschrieben von: Beitragssammler am: 29.05.14, 14:57:13
Hi Paul,
ohne Schraubererfahrung ist das sicherlich nicht ganz einfach,
ich denke da z.B. an die Demontage der Verkleidung.

Dann sind da die ganzen Ecken und Kanten....ob man das sauber beklebt bekommt!?


Geschrieben von: Beitragssammler am: 29.05.14, 16:47:54
Zitat:

Dann sind da die ganzen Ecken und Kanten....ob man das sauber beklebt bekommt!?


ich denke, selber kann man das nicht machen. Aber beim Auto fand ich das sehr beeindruckend was die da alles beklebt bekommen habe.
Ich möchte erst mal hören ob es überhaupt realistisch ist das Mopped so weit zerlegen zu können. Wenn das geht, würde ich mal beim Fachmann nachfragen was er davon hält.

Dann ist immer noch die Frage nach Aufwand und Kosten.

Aber cool wäre es schon lachen


Geschrieben von: GW Frank am: 29.05.14, 17:01:33
Auch dieses Thema hatten wir hier schon mal.











Gruß Frank


Geschrieben von: asw29 am: 29.05.14, 17:11:33
Und festgestellt, das es wohl besser ist zu Lackieren freuen


Geschrieben von: Beitragssammler am: 29.05.14, 18:47:40
Hallo

Ich wollte bei meiner Pan European den Frontspoiler oder wie man dem Ding da unten auch nennt Folieren lassen, da hat aber der Fachmann gesagt, dass es eventuell nicht lange halten werde. Der Kunststoff sei nicht so gut geeignet wie das Blech. Mein Kollege hat sich zwei Seitenteile mit leichten Dehnungen Folieren lassen. Nach etwa einem Monat gab es in den Knicken leichte Blasen und die Folie löste sich, zwar nur wenig aber denn noch. Würde es nicht riskieren und wenn dann nur mit einer guten Folie, denn da gibt es auch billige Folien die dann aber nicht so gut halten.

Würde lieber alles lackieren lassen, sonst zahlt man am Ende doppelt. Zum Glück habe ich einen Sohn der Autolackierer ist.

schöne Grüsse
Oswald


Geschrieben von: Beitragssammler am: 30.05.14, 10:50:12
Zitat:
Auch dieses Thema hatten wir hier schon mal.

Zitat:
Und festgestellt, das es wohl besser ist zu Lackieren freuen

tut euch keinen Zwang an, keiner hat gesagt das ihr alles hier lesen müsst.

Vielen Dank für die Antworten und die PN :-)
Ich werde mal sehen was ich mache. Ich denke der Aufwand ist so oder so gewaltig traurig
Aber ich finde eine einzigartige Wing schon verlockend zwinkern


Geschrieben von: Beitragssammler am: 31.05.14, 23:20:48
Hallo, ich bin eigentlich stiller Leser dieses Forums, da ich noch keine GW habe. Ich mache mich hier nur durch Mitlesen schlau für eine höchstwahrscheinliche Anschaffung einer GÖ1500 im kommmenden Jahr. Noch bin ich aber (recht glücklich sogar) mit einer 1100er Pan European unterwegs. Das Thema hier aber lockt mich dann doch ein bisschen aus der Höhle, da ich mich bei meiner vorherigen Mopete, einer 650er Deauville, intensiv mit dem Folieren beschäftigt habe und diese Erfahrungen auch gern weiter gebe.

Folieren geht recht gut. Ich schätze, dass einer1500er GW da ein vo den Formen her durchaus dankbares Objekt wäre. Dankbarer sicher als eine Deauville, die zwar kleiner ist, aber mit ziemlich geschwungenen Formen den Folierer ziemlich fordert.

Die Folien selbst sind so ein bisschen Teufelswerk und haben erstaunliche Eigenschaften. So kann man diese unter (erheblichem) Wärmeeinsatz (Heißluftpistole, Gasbrenner) unglaublich ziehen. Bei meiner sollten es lt. Datenblatt bis zu 150% sein. An solch extreme Werte muss man nicht ran und ich denke auch, dass das in der Regel in die Hose gehen wird, wennn man solche Grenzen ausnutzen will. Aber um selbst relativ komplexe Formen faltenfrei mit Folie zu versehen, reicht es allemal. Nur muss man sich ein bisschen mit der Materie bzw. der Folie und ihren Eigenschaften beschäftigen. Einfach drauflos tapezieren wird nichts werden.

Wissenwert:

[list]
[*]Die Folie haftet wirklich sehr gut auf Lack, jedoch praktisch gar nicht auf nacktem Kunststoff. Auf lackierten Verkleidungsteilen ist das kein Problem. Alles andere müsste vorab - wie für eine Lackierung mit Farbe - mit einem speziellen Kunststoffprimer vorlackiert werden.

[*]Flächen müssen absolut fei von Wachs, Öl, Schmutz oder was auch immer sein. Ich habe grundsätzlich alles immer unmittelbar vor dem Aufbringen der Folie mit IPA und Silikonentferner gereinigt. Das passt dann schon.

[*]Kunststoffteile wie bei Motorradverkleidungen habe eine unangenehme Eigenschaft: Sie laden sich schnell elektrostatisch auf und ziehen dann Staub magisch und vor allem sofort an. Versprochen, jedes noch so kleine Staubkörnchen, das unter die Folie geraten ist, erscheint durch die Folie in 3-facher Größe. Man sollte sich also schon überlegen, wie man Staub vermeiden kann. Wasser vernebeln kann helfen...

[*]Diese Folien sind Hitech und haben mit der Plastiktüte vom Feinkost-Albrecht überhaupt nichts gemeisam. Sie sind nicht nur sehr gut (unter Wärmezuführung) form- und dehnbar, sondern auch erstaunlich widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung. Sie sind durchaus in der Lage, den Lack darunter gegen Steinschlag zu schützen. Interessant auch, dass man die Folie bei der Verabeitung etliche Male wieder abziehen kann, ohne dass die Klebewirkung nachlässt.

[*]Ich hatte bei der Deauville mit 10 qm kalkuliert. Das war am Ende dann etwas knapp. Man sollte schion mit einigem Verschnitt rechnen und gerade bei komplexen Formen muss man mit erheblich größeren Folienstücken arbeiten, als man für die betreffende Fläche annehmen würde. Grob ausmessen und 10% zugeben....janee, das wird definitiv nicht hinhauen. Für 'ne GW würde ich aus dem Bauch heraus durchaus mit 20 qm kalkulieren. Zumal auch gerade bei einem Erstlingsprojekt so manches Folienstück zerknüllt an der Garagenwand endet.

[*]Auf jeden Fall Markenfolien nehmen. Marken wie 3M, Oracal, Avery, Hexis....das sind wohl die Marktführer. Ich hatte seinerzeit eine von Oracal, die aber noch nicht luftdurchlässig war. Mittlerweile gibt es wohl auch schon Folien, bei denen man Lufteinschlüsse einfach mit dem Daumen rausdrücken kann. Man muss und sollte sich da aber unbedingt schlau machen, welche Folie einem am geeignetsten für das eigene Prpjekt erscheint. Auch die einzelnen Hersteller haben in ihrem Sortiment noch Varianten mit unterschiedlichsten Eigenschaften.
[list]

Ich würde immmer versuchen, beim Foliervorgang die Verkleidungsteile fest an der Maschine zu belassen. Lose sind die nicht wirklich stabil und - versprochen - zu Formen der Folie muss man sehr oft mit viel Kraft arbeiten. Da ist es dann besser, wenn das zu folierende Teil festen Halt hat und auch unter Belastung formstabil ist.

Gesetzt den Fall, es gäbe erneut Anlass, meine Mopete umzufärben (bei der Deau war das ein gesplitterte Verkleidung nach einem sehr unglücklichen Umkipper), würde ich wohl wieder das Folieren dem Lackieren vorziehen. Durchaus eine interessante Winterarbeit. Da hinge aber auch davon ab, um welches Mopped es sich da handeln würde. PanE oder GW wären bei auf jeden Fall Kandidaten für eine Folie.

Wenn Interesse besteht, kann ich durchaus noch ein paar Fotos vom Werdegang der Folienaktion an der Deauville beisteuern.