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Thema: Gestörte Leistungsabgabe ab 4000 Umdrehungen - Kraftstoffsystem (https://www.goldwing-forum.de/forum/topic.php?id=31171)
Geschrieben von: Beitragssammler am: 18.04.16, 17:58:41
Hallo zusammen,
nach längerer Abstinenz melde ich mich mit einem Problem zurück, in der Hoffnung auf eure Hilfe:
Meine GL springt sauber an, läuft kräftig im Stand und bis 4000 Umdrehungen hört sie sich nicht nur an wie eine Gasturbine - sie zieht auch so.
Über 4000 Umdrehungen fängt sie an zur ruckeln und entfaltet keine Kraft mehr. Ziehe ich dann den Gasgriff durch, hört man nur noch ein lautes „Roaaaar“ und sie geht in die Knie – entwickelt also keine Leistung mehr.
Dieses Problem hat sich letztes Jahr schon angekündigt. Allerdings ging es da bis knapp 5000 Umdrehungen gut und dann traten die Probleme auf. Manchmal geschah es, dass sie dann über 5500 Umdrehungen wieder richtig abging.
Ich hatte die Vergaser in Verdacht. Die sind jetzt frisch Ultraschall gereinigt. Neue Kraftstoff- und Luftfilter sind verbaut. Die Kraftstoffpumpe läuft einwandfrei. Ich habe eine zweite Beninpumpe mit der das Problem gleich bleibt. Der Tank ist blitzblank sauber. Der Antriebsnocke auf der Nockenwelle ist ebenfalls okay.
In 2012 habe ich eine elektrische Zündung eingebaut, die sich ja nicht mehr verstellt. Seit dem nie wieder Probleme mit der Zündung gehabt, allerdings habe ich es jetzt nicht geprüft, da sie dann ja auch unter 4000 Umdrehungen Probleme haben sollte, oder nicht? Die Ventile hatte ich zuletzt vor 5000 km geprüft. Sie waren tadellos eingestellt.
Ich habe dennoch das Gefühl, dass irgendwas mit den Vergasern nicht stimmt oder mit der Zündung. Gibt es eine Funktion, die zwischen 4000 und 5000 Umdrehungen etwas ändert?
Betroffen sind übrigens alle Pötte. Ich habe nicht den Eindruck, dass es ein Zündkerzenkabel oder eine Kerze ist. Auch nicht, dass nur eine Seite betroffen ist. Vielmehr scheinen alle Zylinder gleichmäßig betroffen zu sein.
Ich würde sie jetzt eigentlich in die Werkstatt bringen, da ich keine Möglichkeit der Messung von Widerständen, der Zündspulen, etc. habe, es sei denn, ihr habt noch den ein oder anderen Tipp, den ich mal ausprobieren kann.
Vielen Dank vorab und viele Grüße
Christian
Geschrieben von: Dr.Goldwing am: 19.04.16, 06:49:09
Moin-moin, schon mal die Fliehkraftverstellung der Zündung kontrolliert?
Gruß,
sagt der Doc
Geschrieben von: Beitragssammler am: 19.04.16, 12:13:31
Ich habe doch auf elektrische Dyna S umgerüstet. Soweit ich mich erinnere, ist der Versteller doch dann entfallen, oder?
Gestehen muss ich aber, dass ich die original Zündspulen beibehalten habe, obwohl häufig die Dyna Zündspulen empfohlen werden. Könnte es da einen Zusammenhang geben?
Geschrieben von: Beitragssammler am: 19.04.16, 15:46:35
Die Dyna benutzt den original Fliehkraftversteller, schau Dir mal an, ob der gängig ist (sich verdrehen läßt)
Geschrieben von: Bigge am: 19.04.16, 20:15:05
Moin Christian,
schön Dich hier zu lesen
Also..., bei meiner Ex-Roten hatte ich die Dyna S incl. der Dyna Zündspulen einbauen lassen.
Würde ich heute nicht mehr machen. Zuviel Euro`s für nix.
Weil : wenn der Vergaser nicht richtig arbeitet - bringt das *aufpimpen* nur ein Bruchteil an Verbesserung.
Bei meiner LTD habe ich jetzt auch eine Dyna S eingebaut aber mit den original Zündspulen.
Der Vergaser wurde von mir überholt ( ohne Schallen gereinigt, neue O-Ringe an den Düsen und
synchronisiert.
Ein Leistungsloch konnte ich bisher nicht feststellen > und ich habe sie bis 9.000 in allen niederen Gängen gequält.
Vielleicht doch der Vergaser !!??
Hattest Du schon immer das Problem, oder ist es neu ?
Gruß Bigge
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 06:31:00
Guten Morgen Christian.
Hatte bei meiner GL 2 K 3 Z auch die gleichen Probleme.
Die Unterdruckschieber und Bügse mit Polierpaste bearbeiten. Dass keinerlei Riefen & Kratzer erkennbar sind.
Danach mit Bremsenreiniger Bearbeiten. Und Kein Öle beim Zusammen Bau Verwenden.
Die Zündung sollte auch stimmen.
Ventile-Spiel. Laut Handbuch = Ein & Auslass 0,10
( bei mir ist der Einlass auf 0,10 & der Auslass auf 0,13 Eingestellt. )
Habe bei mir eine Digitale Zündung von Sachse drin.
Habe dir auch eine PN geschrieben. 
m f G . Dieter Weber ( Macko )
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 20:22:07
Hallo Bigge,
ja, ist schön wieder hier zu sein
Ich bin auch davon ausgegangen, dass die Zündspulen nicht erforderlich sind.
Habe jetzt mal ein Foto ohne Deckel gemacht.

Ich sehe da keinen Fliehkraftregler mehr. Das ergibt doch auch keinen Sinn bei einer elektrischen. Oder ist der hinter der Zündung?
Übrigens hatte ich nicht immer das Problem. Im Jahr 2012 und 2013 nach der Restaurierung lief alles wunderbar. Erst in 2014 und 2015 traten die Probleme auf.
Und 9000 Umdrehungen waren auch kein Problem
Gruß
Christian
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 20:24:57
Hallo Dieter,
vielen Dank für deinen Tipp.
Ich vertraue aber der Werkstatt, die bisher die Vergaser 1a überholt hat. Wenn ich nichts anderes mehr finde, würde ich sie zu der Werkstatt bringen. Dann können die selber die Vergaser ausbauen und nacharbeiten.
Ich meine auch, dass der Fehler alle Pötte betrifft und das wäre schon ein großer Zufall, wenn alle Unterdruckschieber gleich hängen würden, oder?
Gruß
Christian
Geschrieben von: Bigge am: 20.04.16, 20:42:20
uiiiiiih der Macko lebt
Schön mal wieder jemanden zu lesen, der im Winterschlaf war
Zum Thema > keine Oele verwenden !
Ich habe seit 3 Jahren nur noch Silikon-Spray für alle Schmierungen etc. im Einsatz.
Vergaser : die Schieber nach Reinigung/polieren mit SilikonSpray dünn eingerieben und eingebaut.
Die O-Ringe darin gebadet und über die Düsen gerollt, danach eingebaut. VergaserdeckelDichtung, Filzringe, Gestänge, .....alles mit Silikon-Spray eingedeckt.......und !!!
Die 1000er läuft satt wie eine Neuentwicklung >>> wie lange ??? .....das weiß ich nicht >>> aber momentan geht die ab wie ein Porsche
Mein Fazit:
der Vergaser muss sauber sein, die Bedüsung sollte stimmen, alte O-Ringe bringen Sorgen, eine Mischkultur von Repro Düsen und Original ( zb. Keyster ) sollte man vermeiden, die Schwimmernadeln sollten perfekt öffnen und schließen......und ganz wichtig : ist das Gestänge an dem die Drosselklappen hängen erst mal ausgeschlagen > kommt man um einen anständigen Ersatzvergaser nicht rum.
Meine Meinung nach 4 Vergaser Aufbereitungen.
Gruß Bigge
Geschrieben von: Bigge am: 20.04.16, 20:56:31
@ Im Jahr 2012 und 2013 nach der Restaurierung
Wurde da auch der Vergaser gemacht ?
Gruß Bigge
PS: habe Dein Anliegen mal einem Dyna - Einbauer gemailt. Er schraubt seit Jahren und fuhr früher auch eine 1000er.
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 21:00:36
Die Dyna-Zündung hat doch keinen Mikroprozessor wie die Sachse, daher muß der Fliehkraftregler verwendet werden, woher soll sonst die Information für den Frühzündzeitpunkt kommen?
Der auf dem Foto leicht rotbraun gefärbte Deckel muss sich drehen lassen gegen eine Federkraft. Die eigentliche Mechanik sitzt hinter der Platte mit den Bananen.
Geschrieben von: Bigge am: 20.04.16, 21:13:54
...und wieder einer aus dem Winterschlaf erwacht
.........obwohl unser Helmut nur bei ganz
kniffligen/mathematischen Fragen einsteigt >> da blüht er auf
Mir ist dieses Thema etwas zu hoch - da bin ich ganz ehrlich.
Bigge = Hardware >> no Software
Gruß
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 21:19:24
Bigge:
Restauration Winter 2011/2012 inkl. kompletter Überholung der Vergaser. Danach lief sie zwei Jahre super.
2015 wurden die Vergaser dann nochmals kontrolliert. Aber der Fehler verschwand nicht. Daher vermute ich den Fehler
ja nicht bei den Vergasern.
Helmut:
Ich werde dei Platte dann am Wochenende mal abschrauben.
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 21:28:38
Sitzt denn der Deckel/Magnetträger fest? Man kann ihn mit der Hand deutlich spürbar verdrehen.
Mach Dir eine genaue Markierung, wenn Du die Platte abnimmst, und nur die beiden großen Schrauben links und rechts lösen. Viel Erfolg
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 21:30:55
Hier kommt nix wech
Hatte damals ein Foto gemacht:

Und damit steht fest: Der Fliehkraftregler ist noch da und versteckt sich einfach hinter der Platte
Dann nehme ich mir den mal vor und berichte wieder.
Gruß und gute Nacht
Christian
Geschrieben von: Beitragssammler am: 20.04.16, 21:34:25
Kaum dass man die Winkelbeschleunigung mit einer Differentialgleichung etwas exakter erfassen will fängt Bigge an zu jaulen, dabei ist er doch sonst sehr an Kurven jeglicher Art interessiert
Geschrieben von: Bigge am: 20.04.16, 22:00:52
Winkelbeschleunigung mit einer Differentialgleichung
...häääääh ?
Leute, ich habe ne kaufmännische Ausbildung !
Helmut > sag jetzt nicht, das Du NICHT auf Kurven ( egal wie ) stehst !
Muss jetzt ins Bett.....sozusagen die Kurve kratzen
Geschrieben von: Beitragssammler am: 21.04.16, 19:33:29
Habe den Fliehkraftregler geprüft. Scheint vollkommen i.O., wobei ich natürlich nicht die Federkonstante prüfen kann.
Außerdem denke ich mir: Wenn der nicht richtig geht, dann müsste der Motor doch bei 7000 - 8000 Umdrehungen, wenn die Gewichte ganz außen sind, wieder synchron laufen, oder?
Kerzen habe ich auch gewechselt. Hat auch nix gebracht. Jetzt will ich sie erst mal in die Werkstatt bringen, um bei laufenden Motor Zündung, Widerstände etc. zu prüfen.
Kann eigentlich eine noch nicht erfolgte Vergasersynchronisation solche Probleme verursachen? Ich meine, bei der letzten Überholung der Vergaser lief sie sehr gut, halt nur noch nicht so richtig fein. Das sollte dann wohl nicht die Ursache des Problems sein.
Geschrieben von: Beitragssammler am: 23.04.16, 09:27:12
Trau mich wetten dass das mal wieder an den Unterdruckschiebern liegt. Das selbe Problem hatte ich auch schon mehrfach. Nach Austausch der Schieber und Deckel gegen andere gings dann wieder ganz normal. Komisch nur dass alles polieren und reinigen bei mir eher das Gegenteil bewirkt hat. Woran das also liegt dass sich die Teile immer wieder irgendwo verhaken weiß ich bislang selbst nicht. Möglicherweise im Vergasergehäuse selbst, jedenfalls sicher nicht im Deckel.
Gruß Andreas
Geschrieben von: Bigge am: 23.04.16, 13:07:22
Zu den Unterdruckschiebern noch eine Anmerkung:
Jeden einzeln/nacheinander einbauen und vor dem Ohr einmal den Vergaser um die Achse drehen.
Hört man kein leises *Flopp* hängt das Teil schon vorab.
Gruß Bigge