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KlausFfm

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Nach 2 Wochen Urlaub und Pause an der Wing will ich es nun angehen.
Werkzeug ist da und einsatzbereit.
Aber zur Demontage der Schwinge hab ich noch Fragen.
Ich habe die Auspuffendrohre ab, Hinterrad und Antrieb ab, Batteriefach ab, Wärmeleitbleche ab. Wagenheber unter dem Mitteltopf also quasi unter der Schwinge.
Fragen! Müssen die Bolzen der Schwinge ganz raus?
Wie weit muss die Schwinge nach hinten gezogen werden um das Kreuzgelenk zu entfernen?
Wie wiet muss die Schwinge abgelassen werden?
Ist das Kreuzgelenk irgendwie gesichert oder kann ich es einfach rausziehen?

Vorab schoonmal Danke für die Antworten
Grüße
Klaus


#1  24.08.18, 13:15:56

Wingerjack



Hallo Klaus,

Deine Maschine müßte sich bereits in stabiler Position befinden, wenn sie allein auf dem Hauptständer und dem Vorderrad steht. Insofern erscheint mir der Wagenheber unter dem Mitteltopf entbehrlich. (Und solange der Mitteltopf noch fest an den Krümmern angeschraubt wäre, würde der Wagenheber die Krümmer mit hochdrücken, was denen nicht guttäte.)

Beim Demontieren der Schwingen-Lagerbolzen kannst Du es ja erst mal probieren, nur den rechten Bolzen herauszuschrauben und anschließend die Schwinge nach hinten zu drücken. Falls das noch nicht reicht, kannst Du auch den linken Lagerbolzen lösen - alles einfach so weit, bis die Region um das Kreuzgelenk herum zugänglich wird.

Wenn Du den Lagerbolzen auch links löst, so wäre beim späteren Zusammenbau allerdings darauf zu achten, daß die Schwinge wieder "mittig" im Rahmen sitzt. Hierzu hilft es, jetzt zunächst mal bei ausgebautem Hinterrad von hinten in die entstandene "Höhle" hineinzuschauen und auszumessen, welchen Abstand die Schwinge links- bzw. rechtsseitig zum Rahmen hat (jeweils auf der "Rahmen-Innenseite").

Ich hatte ja schon verschiedentlich die Goldwingdocs in USA erwähnt. Dort haben sie eine perfekte Anleitung zum Thema "Kreuzgelenk-Wechsel" (universal joint oder kurz U-joint):

https://goldwingdocs.com/forum/viewtopic.php?f=14&t=30309

In den Bildern 44 und 45 ist beschrieben, wie das mit dem Wegschieben der Schwinge gemeint ist. Sobald der rechte Lagerbolzen gelöst ist, läßt sich die Schwinge im Bereich ihres rechten Lagers ein wenig nach hinten schieben. Bild 45 zeigt gut, wie weit das rechte Schwingenlager "nach hinten wandert". Allein dieses Bewegungs-Stückchen sollte ausreichend sein. In Bild 60 siehst Du das freigelegte Ende der Getriebe-Ausgangswelle. An der Länge des Wellenzapfens kannst Du etwa abschätzen, um wie weit das Kreuzgelenk nach hinten geschoben werden muß.

Das Kreuzgelenk sitzt offenbar mit einem simplen Schiebesitz auf der Getriebe-Ausgangswelle. Es sollte sich also mit einer Schraubendreher-Klinge nach hinten abhebeln lassen (siehe Bild 53).

Ich würde dann in jedem Fall auch gleich die Gummi-Manschette erneuern - immer nach dem Motto "Wo man schon mal dabei ist...".

Weiterhin gutes Gelingen!

Wingerjack

#2  24.08.18, 15:00:27

KlausFfm

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

coole Sache mit den Bildern! Danke dafür
Was ist das auf Bild43?
Du meintest bestimmt Bild 53-57 Mit dem Gelenkeinblick, denn Bild 60 ist die Tube mit dem Fett.:)
Aber das ist echt super gemacht, damit kann man echt was anfangen. alles wird gut

#3  24.08.18, 17:09:06

Wingerjack



Die Bild-Numerierung bei den "Goldwingdocs" ist ein bißchen mißverständlich: Die Bildnummer steht immer über dem jeweiligen Bild. Insofern ist Bild 60 dasjenige mit dem bereits gefetteten Zapfen der Getriebeausgangswelle. (Und Bild 59 zeigt das Fett.) In Bild 60 ist gut zu sehen, wie "kurz" jener Zapfen ist. Du wirst das Kreuzgelenk also nur ein kleines Stück zurückschieben müssen, damit es freikommt.

Die Bilder 41 und 42 zeigen einen Magneten, mit dem der Reparateur zunächst vorab ins Innere des Gummimanschette vorgedrungen ist (noch bevor er das Kreuzgelenk demontiert hat). An dem Magneten sind Metall-/Rostbrösel zu erkennen, die auf einen Schaden am Kreuzgelenk hindeuten. Die Schadensursache wird in Bild 56 gezeigt: Die Gummimanschette hatte altersbedingt einen Riß bekommen. Als Folge waren Feuchtigkeit und Schmutz eingedrungen, und die hatten dem Kreuzgelenk allmählich den Garaus gemacht. Dergleichen kennt man ja auch von den Antriebswellen alter Autos... ;-)

#4  24.08.18, 19:14:45

KlausFfm

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Boah Ey!
Sind die fest. Hab den Drehmomentschlüssel nun auf 130 stehn und bekomm die rechte Schwingenschraube nicht auf vielleicht bin ich auch zu zaghaft, denn nach fest kommt ab! Hab jetzt WD40 drauf mal schaun ob ich das ding auf bekomme.
Hab mal den Mitteltopf vom Auspuff dran gelassen vielleicht geht's auch so. Aber erstmal muss die Schraube auf sein. Linksgewinde gibt es ja nicht bei der Wing? oder??? Nich dass ich in die falsche Richtung aufmache. LOL
Die linke Seite lass ich erstmal zu,auch die Gegenmutter. woe auf den Bildern zu sehen ist.

#5  27.08.18, 08:39:32

Wingerjack



Hm - dann wird der Lagerbolzen vermutlich ein wenig "festgegammelt" sein. Das Gewinde, mit dem er im Rahmen sitzt, stellt ja eine recht große Fläche dar. Wenn sich dort über die Jahre allerlei Oxid gebildet hat, dann wird das "Losbrechen" schwierig.

Der Lagerbolzen hat aber ein "normales" Rechtsgewinde. Er geht also linksherum auf. Ich würde es genauso machen wie Du: Erst mal Kriechöl drauf und einen Tag abwarten. Und später nach dem Lösen des Bolzens das Gewinde sorgfältig säubern und ggf. entrosten.

Beim späteren Festziehen darf der Lagerbolzen allerdings nicht wieder mit einem "Mörder-Drehmoment" festgezogen werden, sonst liegt zu viel Axialdruck auf den Kegelrollenlagern. Das hohe Moment zum Lösen wird im Augenblick gewiß nur verursacht durch Korrosion im Gewinde.

#6  27.08.18, 09:53:45

sonntagberg

(Mitglied mit Biete)



"Schlagschrauber" freuen
In der Erklärung der Doks hatte er auch das Gleiche Problem.
Auch in einem Kommentar zu dem Bericht wurde das selbe Erwähnt.

Darum haben sie einen Schlagschrauber Verwendet um es Aufzubringen. lachen


Gruß Erich
#7  27.08.18, 10:35:36

KlausFfm

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Es ist geschafft!
Ganz nach dem Leitsatz. "Unendlich ist des Schlossers Kraft, wenn er mit der Verlängerung schafft"
Das Kreuzgelenk ist raus, der Gummibalg ist unbeschädigt.
Wie prüfe ich nun die Gelenkwelle? Für mich sieht die gut aus.
Ich hab die Wing mal angelassen, und das Geräusch ist nicht mehr da. Was aber auch daran liegen kann weil ja die Auspuffendschalldämpfer ab sind. Und das Geräusch dadurch nicht mehr feststellbar ist mit Augen rollen
Was mir bei angucken des Kreuzgelenk auffällt, die abgerundeten Stellen sind etwas abgeflacht und blank.



#8  28.08.18, 11:01:27

Wingerjack



Hallo in die Runde,

die Frage war doch zuletzt: "Kommt das knackende/klackernde Geräusch vom Kreuzgelenk oder aus dem Motorinneren?" Und diese Frage gilt es nun weiterhin zu klären.

Deshalb, Klaus, bau' doch nun am besten erst mal die Endschalldämpfer vorübergehend wieder dran. Und dann schalte vorsichtig die Gänge durch. Dadurch wirst Du hoffentlich hören könnnen, ob das Geräusch aus dem Inneren des Motors kommt. (Es besteht dann zwar immer noch das Risiko, daß das Geräusch nur unter Last auftritt und bei diesem Test überhört wird. Aber falls es auch "lastfrei" auftritt, dann weißt Du schon mal, daß es tatsächlich aus dem Motorinneren kommt.) Den klassischen Getriebeschaden sollte man insbesondere dann gut hören können, wenn die Maschine mit einer leichten Neigung nach vorn aufgebockt ist. ("Bug bergab" sozusagen).

Parallel dazu würde ich nun das Kreuzgelenk prüfen und überholen lassen. Zwei Spezial-Firmen dafür hatte ich Dir ja schon via PN genannt (Orth in Ludwigshafen und Müller in Herford). Ich könnte mir denken, daß diese Firmen eine Möglichkeit haben, das Gelenk professionell zu prüfen (durch Simulation von Lastfällen und Knickwinkeln). Im Stillstand und mit der Hand hingegen wird man es leider kaum hinreichend prüfen können - denn man wird per Hand nicht die 150 Nm Motor-Drehmoment aufbringen können.

Wie auch immer: Das Gelenk hat mit 189 tkm allemal eine Laufleistung, bei der es eine Überholung vertragen kann. Damit würdest Du also nichts verkehrt machen. Zu bedenken ist: Ein während der Fahrt brechendes bzw. blockierendes Kreuzgelenk kann zu einem bösen Sturz führen.

Ferner ist bei alledem immer zu berücksichtigen, wieviel Aufwand es wäre, wenn Du später ein zweites Mal an diese Stelle ranmüßtest. Daher am besten nun "alles in einem Abwasch". (Den Gummibalg würde ich dann wie gesagt auch gleich erneuern.)

Wingerjack

#9  28.08.18, 16:29:19

erich6856



Bei 189tkm würde ich dieses Kreuzgelenk nicht mehr einbauen, das ist ausgelutscht.



Gruß Erich
wer später bremst, ist länger schnell

http://www.go2mfn.de/

http://www.stoc-saar-pfalz.net/
#10  29.08.18, 18:23:28

Flüsterer

(Mitglied mit Biete)



Wenn das Gelenkekein Spiel hat und sauber auf der Welle sitzt, dannn ist es auch in Ordnung und wieder einzubauen... Wenn das Geräusch jetzt weg ist, sagt das über den Zustand von Kardan / Gelenk / Endantrieb genau gar nichts aus...Warum?
Der Motor läuft ja nicht rund, daher versetzt es denn gesamten Antrieb in Schwingungen, weil ja der zyklische Drehmomentverlauf nicht gleichmäßig ist. wenn der Antrieb dann unbelastet ist, summieren sich die kleinen Anteile des Flankenspiels ALLER Beteiligten Zahnräder (und das sind von der Kurbelwelle bis zum Hinterrad viele) und es klackert, scheppert,klopft,schlägt...Ob das auch ohne Last am Getriebeausgang zu hören ist, wage ich zu bezweifeln... Erstmal den Motorlauf sauber kriegen...


LG aus Wien - Umgebung von Martin

'90er GL1500SE - verkauft
'91er Pan European ST1100 - verkauft
'02er GL1800
'06er BMW K1200LT
aktiv auf Wechselkennzeichen
Kymco AK550i

'86er Kawasaki GPZ1000RX - verkauft
#11  30.08.18, 11:49:50

KlausFfm

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Also, Endschalldämpfer drauf gemacht und laufen lassen. Ohne Gas und alle Gänge durchgeschaltet.
Das Geräusch ist weg!
Beim 5. Gang ist im Motor schon was zu hören, klappern und rasseln. aber das gesuchte Geräusch war immer vom 1-3 Gang da.
Jetzt will ich mal den Kardan auf das Kreuzgelenk setzen ( ausgebauter Zustand) und will mal prüfen ob da etwas an Spiel zu merken ist.
Soweit bis jetzt!

#12  30.08.18, 17:12:42

KlausFfm

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Getestet habe ich
Auf Hauptständer immer im 2. Gang
Mit Hinterrad Geräusch war da.
Ohne Hinterrad Geräusch war da.
Ohne Kardan Geräusch war da.
Jetzt ohne Kreuzgelenk Geräusch war weg!


#13  30.08.18, 17:17:08

erich6856



Du sollst nicht den Motor laufen lassen wenn die Gelenkwelle noch auf der Getriebeausgangswelle steckt, weil die andere Seite nur mit dem Kardan geführt ist.
Wenn ich mir das Bild von dem Kreuzgelenk anschaue sehe ich Fettspuren und mehr, mit 189 tkm ist das ding angegriffen, das Gelenk ist nicht mehr Spielfrei, sowas baut man nicht mehr ein. Neues Kreuzgelenk und alles ist gut.


Gruß Erich
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#14  30.08.18, 17:36:36

Flüsterer

(Mitglied mit Biete)



"Das gesuchte Geräusch war immer vom 1. bis 3. Gang da "....Der Klassiker...Hat Du das vorher so nicht geschrieben oder habe ich es überlesen? Schaltgabel 4/5 nebst Schaltklaue und Zahnrad vierter Gang... Ganz sicher dann, wenn das Geräusch da ist, wenn die Wing mit der Schnauze nach unten steht und weg ist, wenn sie bergauf steht..


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#15  30.08.18, 19:36:57

valmet39

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Martin, das klingt nach Arbeit für dich...….

#16  30.08.18, 20:44:34
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