Hallo zusammen,

meine GL1000 K3, unrestauriert, guter Zustand, mit knapp 90.000km, hat offenbar ein für das Modell übliches Schicksal ereilt: das Verbindungsrohr des Rahmens unter dem Getriebe wurde im Laufe der Zeit vom Hauptständer verdreht und ist nun gebrochen. Keine Auswirkung auf das Fahrwerk, da der Rahmen durch den Motor fixiert ist. Man kann auch nur mit dem Seitenständer leben und der TÜV wird den fehlenden Hauptständer eher nicht bemerken. Wirtschaftlich nähert sich das aber einem Totalschaden, nachdem mir dieses Original-Stück nach und nach so EUR 7.500,- gekostet hat.

Für das Schweißen des Rahmens hätte ich auch die Firma Köster bei mir in der Nähe. Die wollen jedoch den nackten Rahmen auf dem Tisch liegen haben. Das führt dann im nächsten Schritt zu einer Komplettrestauration, bei der man sich von Kupplung, div. Lager, Kabelbaum alles überlegen kann. Ich muss dies allerdings von einer Werkstatt machen lassen, da mir selbst bei Weitem die Zeit und die Werkstatt dazu fehlt.

Um nun die Kosten einigermaßen im Rahmen zu halten war die Idee meiner Werkstatt einen zweiten Rahmen zu besorgen und dann praktisch von links nach rechts umzubauen, ohne dass nach einer mehrwöchigen Pause für das Schweißen und ev. auch Kunststoffbeschichten ein Puzzlespiel beginnt. Scheinbar finden sich aber etliche GL1-Rahmen in der Größenordnung von EUR 250,- bis 300,-, jedoch kein einziger GL2-Rahmen, also K3 oder K4.

Da ich nun nicht der erste sein dürfte mit diesem verdrehtem Rahmenrohr: kann mir jemand einen Rat geben oder hat jemand einen Rahmen übrig?

Danke für Erfahrungswerte :-)

Christian

Hallo Christian,

sieht toll aus Deine K 3, Glückwunsch.

... übrigens, ich müsste die nächsten Tage mal nachsehen, aber ich glaube, ich habe in meinem Teilelager noch einen nigelnagelneuen GL 1000 K 3 Rahmen, originalverpackt

Bei so einem Umbau würde auch eine erneute TÜV-Abnahme entfallen, wenn man das vorher bespricht und dann im Beisein des TÜV den Rahmen neu stempelt, mit der alten Nummer, und diese dann im alten Rahmen überstempelt oder entfernt.

Haben wir früher ab und zu mal bei größeren Unfallschäden so gemacht.

Liebe Grüße an alle Hier und einen schönen Restsommer

Willy

Ahso, originalverpackt? Ist der mal in Japan vom LKW gefallen?

Das wäre natürlich ne Nummer. Der hat dann eben keinen Brief, aber eingeschlagene Nummer? Bei mir ist das Typenschild von je her mit einem Kabelbinder befestigt

Gruß

Chr

Genau so ist es.

Wir hatten für die gängigen Modelle solche Rahmen immer auf Lager, deshalb hab ich noch einige davon hier stehen...

Unterm Strich war das damals nicht wesentlich teurer einen neuen Rahmen zu verbauen als einen Rahmen richten zu lassen, zumal das Ergebnis meistens unterirdisch war, selbst wenn man die Geometrie mit der Allianz-Rahmenlehre (von Köster) nachgemessen hat.

Ich war zu der Zeit auch nebenbei als Zweirad-Sachverständiger tätig und hab dann viele Rahmen einfach in Hamburg auf der Werft auf ein Lehrenbohrwerk gespannt und dann auf Umschlag vermessen - bis ich mir endlich ein eigenes Bohrwerk ergattern konnte.

Unfassbar, was für Toleranzen dabei schon bei farbrikneuen Mopeds ans Licht kamen. Die alten Goldschweine waren da sogar noch einigermaßen maßhaltig und auch fluchtig (Schwingenachse zum Steuerkopf.

Bei der CBX, der alten Four, einigen Bol d`ors und VF 1000 haben teilweise 2° Abweichung gemessen - da fluchtet dann am Radaufstandspunkt nichts mehr. Und so fahren die Dinger sich dann auch.

Allerdings muss man zur "Ehrenrettung" sagen: Im Normalbetrieb, wenn man nicht ständig auf der letzten Rille um die Ecken pfeift, merkt man das wirklich kaum.

Also alle ganz entspannt bleiben und weiter das Schrauben an unseren alten Mopeds genießen - oder noch besser damit durch die Gegend düsen

Liebe Grüße vom Deich und unfallfreie Genußkilometer mit unseren Wings und anderen Mopeds.

Willy