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Hotzenplotz_1988

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Hallo Gespanntreiber,

es ist sowohl im Fahrerhandbuch als auch im Forum mehrfach beschrieben wie man bei einer GL 1500 den (z.B. Motor-)Ölstand prüft. Wenn man allerdings so wie wir ein Gespann fährt, ist das Aufbocken auf dem Hauptständer nicht wirklich zielführend (da dank dem BW das Motorrad nicht steht wie von Honda beschrieben). Wie handhabt ihr das grundsätzlich?
mit Augen rollen
Ich habe (um jetzt beim Beispiel Motoröl zu bleiben) das Motoröl im nicht aufgebocktem Zustand abgelassen und nach dem Filterwechsel in Etappen bis zur Max. Markierung aufgefüllt (zwischendurch Öldruck aufgebaut damit der Filter gefüllt ist).
Das Auslitern wieviel vorher drin war, habe ich versäumt (wäre als Vergleichswert gut gewesen).

Wie macht ihr das am Beispiel Kardan?
Dort habe ich nach dem Ablassen das neue Kardanöl mittels kleinem Messbecher und Trichter ohne Nutzung der Kontrollöffnung aufgefüllt (im nicht aufgebocktem Zustand, Menge gemäß Handbuch).

Danke für eure Hinweise,
Gruß aus Bernau bei Berlin,
Eric


GL 1500 EZ 1990 mit Walter Jewell Beiwagen

--- Moto Guzzi California 3 - EZ 1988
#1  04.09.20, 14:04:01

Beitragssammler



Ich denke mal, daß Solomaschinen aufgebockt werden beim Ölstandmessen, weil auf dem Seitenständer stehend durch die Schräglage der Wert nicht stimmt.

Gespann steht ja eh schon gerade. Warum sollte man das noch aufbocken.....?

#2  04.09.20, 22:35:17

Hotzenplotz_1988

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Guten Morgen,

Wenn man den Kippwinkel betrachtet gebe ich dir Recht. Aber die Neigung der GL ist beim Aufbocken ggü dem eingefederten Gespann unterschiedlich, da das Hinterrad beim Aufbocken entlastet wird (leicht vom Boden abgehoben) während das Gespann hinten weiterhin eingefedert ist... Je nach Neigung der Ölwanne bzw. Position der Ablassschraube kommt wahrscheinlich eine andere/geringere Menge Öl beim Ablassen heraus, als wenn eine größere Neigung vorherrscht.

Ich denke beim Motoröl ist der Füllstand auch in einem anderen Umfang tolerierbar als beim Kardan (und da ist die Einschränkung nur bei der Kontrollöffnung vorhanden, die Ablassschraube ist auch im eingefederten Zustand an der tiefsten Stelle).
Aber das ist nur meine Theorie, gibt es andere Erfahrungen?

Gruß aus dem verregneten Bernau,
Eric


GL 1500 EZ 1990 mit Walter Jewell Beiwagen

--- Moto Guzzi California 3 - EZ 1988
#3  05.09.20, 10:30:48

Wingerjack



Hallo Eric, hallo zusammen,

ich habe ja die GL 1500 als Solomaschine und als Gespann. Aber erst durch Deine Frage, Eric, habe ich mir mal bewußt Gedanken darüber gemacht, daß die Maschinen ja tatsächlich in leicht unterschiedlicher Grundposition stehen, wenn man die Ölstände messen will. Die Solomaschine steht "hinten leicht erhöht" auf dem Hauptständer, denn das Hinterrad hängt ja in der Luft. Das Gespann hingegen steht immer mit allen drei Reifen auf dem Boden.

Ich würde mir deshalb so behelfen, daß ich das Gespann auf eine dicke Bohle schiebe (ca. 30-40 mm), so daß die Aufstandsfäche des Hinterreifens genau auf dieser Bohle steht. (Perfektionisten schieben auch unter das Beiwagenrad eine solche Bohle, damit das Gespann sich nicht nach rechts neigt.) Einzig das Vorderrad bleibt direkt auf dem Boden stehen (ohne Unterfütterung). In dieser Position tut das Gespann so, als sei es eine Solomaschine, und alles sollte wieder passen.

Gutes Gelingen wünscht

Wingerjack

#4  05.09.20, 12:33:27

Andy GW 2018



Und mich würde dann mal die Differenz interessieren.
Mal mit und mal ohne unterlegte Bohlen gemessen.
Das kann man sich dann merken und kann zukünftig
ohne Bohlen messen.


Gruß Andy
#5  05.09.20, 13:12:17

WingMike



Wenn das Motorrad vom Ständer genommen wird, federt das Vorderrad ein, der sogenannte negative Federweg.
Es wäre nun zu berechnen, welcher Weg der größere ist, Vorderrad oder freies Hinterrad bis zum Stand ohne Ständer.
Bei der 15er sollte man sowieso immer etwas mehr Öl einfüllen, damit das Getriebe besser geschmiert wird.
Beim Ölwechsel inkl. Filter ist die Menge eines 4 Liter Kanisters in Ordnung.


Viele Grüsse Michael

(Honda Helix)
Interpunktion und Orthographie dieses Postings sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt
#6  05.09.20, 14:57:54

Andy GW 2018



Ich vermute, dass auch das Hinterrad einfedert wenn das Motorrad vom Ständer genommen wird.
Also Differennz Hinterrad bis zum Boden + Einfederweg.....
Ganz schön kompliziert so eine Ölstandskontrolle.......


Gruß Andy
#7  05.09.20, 18:44:49

Hotzenplotz_1988

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Hallo zusammen,
ich wollte jetzt nicht den einen oder anderen um seinen wohlverdienten Schlaf bringen erleucht

Um eine wissenschaftliche Arbeit daraus zu machen, müssten wir zuerst von einer GL 1500 ohne Beiwagen wissen welchen Winkel die Ölwanne auf dem Hauptständer hat. lachen Das Hinterrad federt typischerweise aus sobald es entlastet wird, von daher reicht der Abstand zwischen Hinterrad und Boden im aufgebockten Zustand leider nicht. Wir müssten schauen mit welchen Bohlen wir den gleichen Winkel hinbekommen.

@Wingerjack:
Da du ja auch eine Solo-GL hast: Kannst du mal bitte schauen, wie stark die Peilstände zwischen aufgebockt und abgebockt variieren? Dann hätten wir wahrscheinlich schon die notwendige Angabe ohne aufwendige Messaktionen... Ich würde mir dann auf meinem Peilstab eine Markierung mit der Feile machen wo der Max-Stand zu sein hat und dann langt mir das.

Kann sich vielleicht noch einer zu dem Füllstand im Kardan äußern? Wie handhabt ihr das bislang?
Schönen Sonntag in die Runde,
Eric


GL 1500 EZ 1990 mit Walter Jewell Beiwagen

--- Moto Guzzi California 3 - EZ 1988
#8  06.09.20, 17:36:55

WingMike



Der Unterschied beim Ölstand wird nicht messbar sein meine meinung


Viele Grüsse Michael

(Honda Helix)
Interpunktion und Orthographie dieses Postings sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt
#9  06.09.20, 21:41:43

Wingerjack



Hallo zusammen,

Eric, ich würde Dir gern Deine Frage nach gemessenen Vergleichswerten beantworten (Solomaschine auf-/aufgebockt). Aber momentan ist mir das leider nicht möglich, denn meine Solo-Mühle steht gerade aufgebockt im "Trockendock". (Zum Hinterreifenwechsel und zur Kontrolle des Kardan-Kreuzgelenks.) Sobald ich das alles wieder zusammengebaut habe, könnte ich messen.

ABER: Es wird kein nennenswerter Unterschied meßbar sein, da gebe ich Wingmike recht. Denn Honda wird die Pegelstände gewiß nicht so knapp ausgelegt haben, daß die Messung nur auf einer pottebenen Fläche funktioniert. Wir kontrollieren ja auch nicht unseren Garagenhof (oder unterwegs die Tankstellen-Auffahrt) mit der Wasserwaage und nehmen ggf. die Pflasterung hoch, um einen "exakt ebenen Stand" herzustellen... Honda wird also hinreichend Toleranz gegenüber solchen Alltagsneigungen vorgesehen haben.

Eric, Du kannst das auch selbst an Deinem Gespann ermitteln: Du fährst das Gespann mit dem Hinterrad auf eine ca. 40 mm dicke Bohle, so daß es den Hintern ähnlich einer Solomaschine in die Höhe reckt. (Auf den letzten Millimeter kommt es dabei gar nicht an.) Dann läßt Du das Öl im Endantrieb ab und füllst gemäß Honda-Vorgabe exakt 140 ml wieder ein. Anschließend rollst Du Dein Gespann von der Bohle herunter und schaust, ob aus der Einfüllöffnung etwas herausläuft. (Denn das Gespann hat ja jetzt einen 40 mm tieferen Hintern...) Ich vermute: Da tropft (fast) nichts raus.

Wingerjack


#10  09.09.20, 21:59:23

WingMike



Zitat von Wingerjack:
Du fährst das Gespann mit dem Hinterrad auf eine ca. 40 mm dicke Bohle

Der Eric hat vorne eine Schwingengabel verbaut, somit ist der Stand ein ganz anderer als mit Telegabel.
Außerdem spielt die Reifengröße dann auch noch eine Rolle.


Viele Grüsse Michael

(Honda Helix)
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#11  09.09.20, 22:26:32

Hotzenplotz_1988

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Hallo zusammen,

vielen Dank das ihr mir bei meiner Überlegung zu diesem Thema helft:
@Wingmike: Wenn kein Unterschied feststellbar ist, dann wäre damit ja allen Gespannfahrern geholfen (zumindest denjenigen die selbst Ölwechsel durchführen), ich würde die These gern untermauern/bestätigen.

@Wingerjack:

Zitat:
Eric, Du kannst das auch selbst an Deinem Gespann ermitteln: Du fährst das Gespann mit dem Hinterrad auf eine ca. 40 mm dicke Bohle, so daß es den Hintern ähnlich einer Solomaschine in die Höhe reckt. (Auf den letzten Millimeter kommt es dabei gar nicht an.) Dann läßt Du das Öl im Endantrieb ab und füllst gemäß Honda-Vorgabe exakt 140 ml wieder ein. Anschließend rollst Du Dein Gespann von der Bohle herunter und schaust, ob aus der Einfüllöffnung etwas herausläuft. (Denn das Gespann hat ja jetzt einen 40 mm tieferen Hintern...) Ich vermute: Da tropft (fast) nichts raus.


Ich glaube da passt was nicht ganz zusammen oder ich habe es falsch verstanden: Zum Kardanölwechsel muss das Motorrad aufgebockt werden, das heißt, das Hinterrad ist entlastet sowie voll ausgefedert. Dadurch (so sollte es zumindest sein) hat der Kardantunnel, in der Seitenansicht gesehen, einen von der Horizontalen abweichenden Winkel. Der Kardan weist den gleichen Winkel gegenüber der Horizontalen auf.
Wenn ich jetzt das Motorrad im eingefederten Zustand betrachte, ist der Kardantunnel in etwa horizontal. Beim Abstellen des Hinterrades auf einer Bohle stellt sich eventuell sogar ein "negativer" Winkel (Abweichung des Kardantunnels von der Horizontalen in die andere Richtung) ein.
Wenn ich das richtig verstehe, kann man auch im abgebockten Zustand nicht über die Kontrollöffnung (ich denke die meintest du und nicht die Einfüllöffnung) den Füllstand des Kardans kontrollieren (Federweg, Winkel usw.).

Bitte entschuldigt und korrigiert mich, sollte meine Theorie fehlerhaft sein (ich bin etwas vorgeschädigt durch den Kardan bei meiner Guzzi).

Die Vorgehensweise mit der Bohle könnte funktionieren beim Motorölwechsel (da kommt es wirklich nur auf den Winkel der Ölwanne ggü der Horizontalen an). Ich schau mal bei Gelegenheit inwieweit man einen Unterschied (mit und ohne Bohle) am Ölpeilstab sieht.

Es bleibt also spannend, ich muss da mal noch ein paar Nächte drüber schlafen.
Gruß
Eric


GL 1500 EZ 1990 mit Walter Jewell Beiwagen

--- Moto Guzzi California 3 - EZ 1988
#12  11.09.20, 07:53:40

erich6856



Ob jetzt unterm Hinterrad oder Seitenwagen eine Bohle liegt ist uninteresant, wenn man fährt ist im Kardan unten höchstens noch die Menge von einem Doppelten Schnapsglas. Der rest hat sich im Gehäuse und auf dem Zahnrad verteilt.
Beim Motor , wenn er läuft sinkt der Ölstand unter Minimum.

Habe letztens bei einen 11er Pan einen Kardan gewechselt, da konnte ich das schön sehen.


Gruß Erich
wer später bremst, ist länger schnell

http://www.go2mfn.de/

http://www.stoc-saar-pfalz.net/
#13  11.09.20, 08:09:41

Marcus



Ich wäre das Problem folgendermaßen angegangen wenn ich ein Gespann hätte.
Habe zwar nicht Studiert und auch keinen Abschluss in Physik aber ich stelle mir das so vor :

Ich lese das Fahrerhandbuch.
Stelle fest, das der Motor 3,7 Liter Öl benötigt mit Filterwechsel.
Kaufe Öl und Filter.
Lasse das alte Öl ab.
Wechsle den Filter.
Fülle 3,7 Liter Öl auf oder eben einen "wänzigen Schluck" mehr.
Fertig !

Dem Motor wird es voraussichtlich leidlich egal sein, ob er nun in einem Gespann Dienst tun muss oder nicht. Hauptsache die Ölmenge stimmt.
Das ist wie bei unseren Katzen. Denen ist es voraussichtlich auch leidlich egal wer die Dosen aufmacht. Hauptsache es mach sie einer auf und die Menge stimmt.

Was denkt Ihr wie eine Werkstatt den Ölwechsel an einem Gespann macht ?
Und die müssen für Ihre Arbeit gerade stehen.



Grùße aus dem schönen Sauerland
Marcus
GL 1500 SE (X) - 50th. Annyversary


Wer nicht will findet Gründe - wer will findet Wege
#14  11.09.20, 15:14:34

erich6856



Marcus, goodposting so mach ich es auch und bin schon immer gut gefahren.


Gruß Erich
wer später bremst, ist länger schnell

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#15  11.09.20, 17:54:37

Wingerjack



Hallo Eric, hallo zusammen,

ich pflichte Marcus und Erich bei: Der "Standwinkel" des Motorrades wird tatsächlich keine so erhebliche Rolle spielen. Sehr wahrscheinlich ist der Unterschied so klein, daß auch die unterschiedlichen Standpositionen von Solomaschine und Gespann sich nicht nennenswert auswirken.

Aber Eric, ich möchte dennoch auf Deine Fragen und Sorgen eingehen und dazu auch meine Idee mit einem "Niveau-Ausgleichssockel" (Bohle, Ziegelstein o. ä.) noch mal erläutern. Eric, Du hattest darauf hingewiesen, daß bei einer aufgebockten Solomaschine die Hinterradschwinge mitsamt Kardanantrieb leicht nach unten weist. Aber bei abgebockter Solomaschine wird der Anstellwinkel flacher (näherungsweise waagerecht). Und beim Einfedern weist der Winkel sogar leicht nach oben. Dir geht es nun darum, daß in Deinem Gespann ja der Kardanantrieb immer mindestens waagerecht steht, wenn nicht sogar "leicht eingefedert". Und daß das einen Unterschied beim Messen des Pegelstands ausmachen könnte, weil ja die Winkellage einer aufgebockten Solomaschine für Dein Gespann gar nicht erreichbar ist.

Daher nun mein Versuch, meine Bohlen-Idee zu erläutern. (Achtung: Alle nachfolgend erwähnten Teile-Demontagen nur in Gedanken, also "virtuell".)

Stellen wir uns vor, wir schauen von rechts auf eine aufgebockte Solomaschine. Hinten sei der rechte Seitenkoffer demontiert, ebenso wie vorn die rechte Bremsscheibenabdeckung. Wir können dadurch beide Achsen sehen, genauer gesagt die rechten Achsenden der Hinter- und Vorderachse. Wir blicken nun genau von rechts auf das Motorrad, schießen davon ein Foto, drucken das aus und markieren die Achsenden mit je einem Edding-Kreuz.

Und nun versuchen wir, das mit dem Gespann genauso zu machen: In Gedanken bauen wir das Beiwagenboot ab, ferner auch hier den rechten Seitenkoffer und die rechte Bremsscheibenabdeckung - so lange, bis wir wiederum die beiden Achsenden sehen können. Auch hiervon machen wir ein Foto und markieren die Achspositionen mit Edding-Kreuzen.

Wenn wir jetzt beide Fotos als "transparente Folien" übereinanderlegen, werden wir - o Wunder - sehen, daß der Hinterachspunkt der Solomaschine etwas "höher" über dem Boden liegt. Und daß der gesamte Kardanstrang etwas nach unten geneigt ist, wohingegen der Kardanstrang des Gespanns nahezu waagerecht steht.

Was müssen wir nun tun, um die beiden Achspositionen in Deckung zu bringen? Wir drehen das Foto des Gespanns so, bis dessen Kardanstrang genau über dem Kardanstrang der Solomaschine liegt.

Das geht natürlich nur virtuell. ("Kids, don't try this at home.") In der Wirklichkeit benutzen wir dazu eine Bohle, einen Ziegelstein oder was auch immer, um das Gespanns so anzuliften, bis dessen Kardanstrang eine "Solo-Position" einnimmt. (Also, bis es so ausgerichtet ist wie auf der transparenten Foto-Folie.)

Ich gebe Euch dabei recht: Je nach Fahrwerksgeometrie, Feder-Vorspannung und Beladung kann es sein, daß man nicht hinten, sondern unter das Vorderrad eine Bohle wird stellen müssen, um den "Solo-Anstellwinkel" des Kardanstranges zu erreichen. Das ist aber auch im Detail nicht so wichtig.

Wichtig ist ja nur, wie wir Erics Sorge zerstreuen können, der Ölstand könnte "unpassend" gemessen werden. Daher will ich meine Bitte bekräftigen: Eric, wenn Du Dein Gespann einfach mal wahlweise hinten, vorn oder gar nicht auf eine Bohle stellst und dann jeweils den Pegelstand am Kardanantrieb mißt, so wirst Du wahrscheinlich keinen großen Unterschied feststellen.

Im Übrigen ist nach meinem Infostand die Einfüllschraube ("filler cap") identisch mit der Pegel-Kontrollöffnung: Man füllt einfach das Öl über die Einfüllöffnung ein bis "Oberkante Unterlippe". Und ob der Ölpegel nun als erstes aus der "rechten Unterkieferhälfte" herausschwappt oder aus der linken, das ist wurscht. Ein Bild dazu fand ich bei den Goldwingdocs:
https://goldwingdocs.com/forum/download/file.php?id=1561&t=1

Hm - allmählich bekomme ich Lust, unsere "Neigungs-Pegel-Winkellagen-Probleme" mal gemeinsam mit Euch ganz unvirtuell bei einem Bierchen zu besprechen oder einem Gläschen Wein. Dann werden wir auch gute Konstruktionszeichnungen anfertigen können auf Bierdeckeln und Servietten. Vielleicht sollten wir uns daher dem Vorschlag von Marcus für das Sauerland-Treffen im Mai 2021 anschließen. Ich bin vollkommen sicher: Spätestens ab dem zweiten Gläschen Wein werden wir komplette Einigkeit über die Pegelwinkel erzielen können... ;-)

Wingerjack

#16  11.09.20, 18:23:11

Hotzenplotz_1988

(Mitglied mit Biete)


Themenstarter

Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank an der Vielzahl der sachlichen Antworten. Das ist in einem Forum m.E. ziemlich selten gutgema

Das Aussagen wie die von Erich zu dem Thema kommen, hatte ich insgeheim auch ein wenig gehofft. Im Grunde sind die meisten Gespanne seit einer Weile unterwegs und irgendwie haben die Treiber die ganze Zeit die Ölwechsel gemeistert. Das bei der angegebenen Menge von 3,7l Toleranz vorhanden sein muss, sollte Honda damals klar gewesen sein.

Da fand ich das Thema mit dem Kardan durchaus interessanter, denn
a) nur 140 ml Öl (10% Toleranz ergibt weniger als ein Schnapsglas) und
b) Kontrollschraube seitlich angeordnet, für Nutzung dieser muss zusätzlich der rechte Auspuff abgeschraubt werden, sowie das Moped auf dem Hauptständer stehen (zur Realisierung des Winkels wie von Wingerjack sehr gut beschrieben).
Wenn ihr als Gespanntreiber alle 3 Jahre einfach das alte Öl ablasst und oben durch die Einfüllschraube mehr oder weniger genau 140ml Öl einfüllt und damit seit Jahrzehnten gut fahrt ist das eine Erahrung die ich (und die anderen unerfahrenen/neuen Gespanntreiber) guten Gewissens in unseren Wartungsplan übernehmen werden.
Damit das ganze auch für die Nachwelt nicht nur eine theoretische Betrachtung bleibt, werde ich beim nächsten mal wenn ich den rechten Koffer abhabe ein paar Bilder ins Posting bringen.

Thema Motoröl:
Hat einer von den mitlesenden Goldwingfahrern die Güte, damit wir Gespannfahrer ruhig schlafen können, im abgebockten Zustand an der GL 1500 am Peilstab die Füllhöhe abzulesen (bei dem ca. 3,7l Öl nach dem Ölwechsel inkl. Filter eingefüllt wurden)? Gern auch für andere Goldwings...

Wenn dabei herauskommt, dass der Ölstand z.B. circa 5mm über Max. ist, dann können wir Gespanntreiber auch ohne das wir einen Messbecher benutzen soviel Öl nachfüllen bis wir in etwa auf dem gleichen Niveau sind (+/-). Die Nicht-Gespanntreiber werden zum Ölwechsel die Maschine aufgebockt lassen, für diejenigen ist die Erkenntnis nicht so relevant.

Zum Thema Werkstätten: Mehrere meiner Bekannten arbeiten in KfZ-Werkstätten (Pkw) und dort ist es üblich Öl abzusaugen anstatt abzulassen (spart Beschädigung an der Ölablassschraube und ersetzen der Dichtscheibe). Hat allerdings den Nachteil dass u.U. nicht alles abgesaugt wird, was sonst herauslaufen würde und somit immer ein bisschen "Restschmodder" im Ölkreislauf bleiben könnte. Wie eine Honda-Werkstatt den Ölwechsel bei einem Gespann durchführt weiß ich nicht (gibts bei uns hier in den neuen Bundesländern ohnehin nicht sehr viele). Grundsätzlich bin ich aber bei dir: Es sollte die Menge Öl eingefüllt werden, die vom Hersteller vorgegeben ist. Dann ist man auf der sicheren Seite.

Vielen Dank nochmal für die rege Beteiligung und euch allen ein super schönes Wochenende!
Gruß aus Bernau
Eric


GL 1500 EZ 1990 mit Walter Jewell Beiwagen

--- Moto Guzzi California 3 - EZ 1988
#17  12.09.20, 08:56:17

Wingerjack



Hallo zusammen,

was die Toleranz der GL 1500 gegenüber Pegelständen angeht (für Motoröl und Kardanantrieb), so haben wir es nach meinem Eindruck mit einem wirklich gutmütigen Motorrad zu tun. Hierzu meine Erfahrungen mit dem Gespann und der Solomaschine.

  • Gespann: Motoröl (3,7 l) und Kardanöl (140 ml) nach Honda-Vorgaben eingefüllt. Position des Gespanns dabei immer einfach mit allen drei Reifen auf dem Fußboden, also ohne Bohlen usw. (Fahrwerk: 14"-Räder, EML-Schwingengabel.) Moped läuft - keine besonderen Vorkommnisse. Auch der Vorbesitzer berichtete mir nichts von etwaigen Besonderheiten oder "gespannspezifischen Spitzfindigkeiten" der GL 1500.

  • Solomaschine: Kardanantrieb (140 ml) wie beim Gespann. Ebenfalls keine Probleme. Motoröl: Ebenfalls 3,7 l. Leichtes "Überfüllen" nach dem Ölwechsel (kleiner Extra-Schluck, also ca. 5 mm über Füllstand-Maximum) nimmt der Motor nach meinem Eindruck klaglos hin. Pegelmessung jeweils auf Hauptständer aufgebockt, aber ohne Wasserwaagen-Kontrolle des Garagenbodens... ;-). Alte Hasen empfehlen ja das "Überfüllen", weil dann das etwas empfindliche Getriebe der GL 1500 besser versorgt werde. Und zum Thema "Ölstands-Minimum" hier nun ein Outing: Ich hatte nach einem Ölwechsel leider mal den O-Ring an der Ölfilter-Patrone nicht korrekt montiert, so daß er verdreht und "eingeklemmt" wurde. Direkt danach bin ich zu einer Tour aufgebrochen. Motorlauf normal, Kühlwasser-Temperatur normal, kein Aufflackern irgendwelcher Warnleuchten (Öldruck usw.) Aber nach einem kleinen Kontrollstop (nach ca. 30 Minuten und ca. 35 km) sah ich, wie es unten mächtig aus der Goldwing heraustropfte. Großer Schreck: Es war bereits die gesamte Motor-Unterseite ölfeucht, der Hinterreifen verschmaddert usw. Blieb also nur der Anruf bei der Pannenhilfe, und rauf auf den Schandwagen. In der heimischen Garage dann: Abschrauben der Ölfilter-Patrone und Ablassen der Öl-Restmenge. Lediglich 2,6 Liter (!) befanden sich noch im Motor. Also: frisches Öl aufgefüllt (3,7 Liter) und diesmal die Ölfilter-Patrone inkl. O-Ring korrekt festgezogen. Und seitdem löppt die Mühle wieder problemlos...

Wingerjack



#18  12.09.20, 10:46:44

Marcus



Auch wenn 2 Liter fehlen erlischt die Öldruckleuchte.
Ein Ölstand ist am Messtab dann aber noch nicht feststellbar.

Diese Erfahrung musste ich machen nachdem ich meine 15er damals nach einer Reparatur bei einem Honda Händler abholte.
Die hatten schlicht vergessen genügend Öl aufzufüllen.
Zum Glück ist damals nichts kaputt gegangen.
Das war mit meiner ersten 15 er.
Seitdem schraube ich lieber selber an meinem Moped.


Grùße aus dem schönen Sauerland
Marcus
GL 1500 SE (X) - 50th. Annyversary


Wer nicht will findet Gründe - wer will findet Wege
#19  12.09.20, 22:38:31

erich6856



Seitdem schraube ich lieber selber an meinem Moped.

Geht mir genau so, bei mir wars die Bremse, sie wollte nicht mehr.


Gruß Erich
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#20  13.09.20, 13:56:06
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