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Beitragssammler


Themenstarter

Hallo zusammen,

für die Vergaserüberholung meiner GL 1100 EZ 1984, BJ vermutlich 1982, habe ich 4 Keyster Vergaser- Reparatursätze bestellt und montiert.
Diese sind aber aus meiner Sicht unvollständig, bzw. sind nach der Montage noch 3 Düsen und O-Ringe übrig.
Konkret:
- Die lange Düse in der Schwimmerkammer, die unten mit mehreren kleinen Löchern versehen ist, ist nicht dabei. Die alte Düse sieht aber noch gut aus und hat auch Durchgang.
-Die neuen Gemischeinstellschrauben, Schwimmernadeln und -Sitze(Düsen mit Schlüsselweite 10),sowie die langen Nadeln unter den Vergaserdeckeln passen und wurden montiert.
-Es wurden je Reparatursatz 3 weitere Düsen und einige O-Ringe mitgeliefert, deren Verwendung mir nicht klar ist. D.h., ich habe keine Stelle an den Vergasern gefunden, wo man diese einbauen, bzw. austauschen könnte.

Sind die übrig gebliebenen Teile ggf. für einen anderen Vergasertyp gedacht?

Wer hat hiermit Erfahrung und kann mir einen Tipp geben?

Vielen Dank vorab.

Gruß

Dirk

#1  18.05.21, 11:58:45

Thomas64



Hallo Dirk,
bin zwar nicht so der Vergaserspezialist, aber ich glaube nicht, das die Reparatursets unvollständig waren. Vielleicht waren es einfach die "falschen" - Bitte nicht erschrecken. Ich fahre nur Vergasermodelle und habe folgende Erfahrung gemacht. Für die meisten Vergasertypen gibt es verschiedene Rep-Kits. Dichtungen sollten grundsätzlich immer alle dabei sein - weil man die eben grundsätzlich immer tauscht. Bei den Düsen kann das anders aussehen. Warum soll man eine Düse tauschen, wenn sie technisch noch i.O. ist??? Düsen kann man mit einer Düsenlehre auf Maßhaltigkeit prüfen, mit einer Düsenreibahle auf Maß aufreiben, reinigen und wenn Gewinde i.O. wieder einbauen. Da spricht ja nix dagegen. Deshalb gibt es wohl für die meisten Vergaser verschiedene Kits mit mehr oder weniger Anzahl von Düsen. Ich persönlich bin mit der Werksvorgegebenen Standartbedüsung und Grundeinstellung des Vergasers bisher ganz gut zurecht gekommen. Nun könnte es sein, das Du der Meinung bist, dass Deine Maschine im unteren, mittleren, oberen Drehzahlbereich zu wenig Luft bekommt, zu mager, zu fett oder sonst was läuft. Für diesen Fall könnte der Hersteller es gut mit Dir gemeint haben, und hat Dir eben einfach ein paar Düsen mehr mit auf den Weg gegeben. Dann könntest Du durch eine Änderung der Bedüsung einen besseren Motorlauf erreichen. Möglicherweise sind 2/3 verschieden große Hauptdüsen, 2/3 verschiedene LLD vorhanden, die in den verschiedenen Kombinationen ein unterschiedliches Fahrverhalten erbringen. Nadeldüsen und Nadeln sollten immer Paarweise getauscht werden, da sie sich aufeinander einlaufen. Eine ausgelutschte Nadel passt mit einer neuen Nadeldüse nicht zusammen. Sie wird nicht dicht abschließen. Soll heißen, sie lässt immer Sprit durch und der Vergaser überschwemmt förmlich. Die Größenbezeichnungen auf den Düsen sind wohl auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich gemeint. Bei manchem Hersteller ist einfach der Durchmesser gemeint. Bei manchem Hersteller wird damit angegeben, wieviel Sprit in einer festgelegten Zeit durchläuft. Eine 95'er HD kann also bei dem einen 0,95 mm Durchmesser bedeuten. Bei dem anderen z. Bsp. 95 ml/min. Ich wollte Dir Deinen Mut nicht nehmen, aber das sind so meine Erfahrungen. Mein Tipp nun: Standartbedüsung und Grundeinstellung lt. Werksvorgaben. Dann wirst Du sie wahrscheinlich erst mal synchronisieren müssen. Sämtliche weiteren Veränderungen an allen Vergasern gleichermaßen vornehmen.
Ich hätte mich wahrscheinlich nicht so recht an so ein Mehrvergaserprojekt rangetraut. Die Profischrauber hier werden darüber vielleicht nur müde lächeln. Aber wenn man so etwas noch nie gemacht hat, kann es schon eine Herausforderung sein
Nur Mut. Wenn Du Dich bis hierhin getraut hast, schaffst Du den Rest auch noch. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg dabei


Schöne Grüße aus der Oberlausitz

Thomas
#2  18.05.21, 22:29:06

Beitragssammler


Themenstarter

Hallo Thomas,

vielen Dank für die Infos und die aufmunternden Worte. Im Internet habe ich einige Bilder zur Vergaserüberholung gesehen, bei denen Düsen an Stellen eingebaut sind, an denen bei mir keine Düse steckt und auch keine eingeschraubt werden kann. Das verunsichert mich sehr, da ich ja tatsächlich Düsen übrighabe.

Meine Ausgangssituation beim Kauf war:
-Grundsätzlich startet und läuft der Motor. Ich gehe also davon aus, dass die Vergaser richtig bestückt sind.
-Ein Vergaser ist undicht, sodass dort und nur dort eine größere Menge Benzin herausläuft. Wo genau, konnte ich nicht lokalisieren.
-Eine Probefahrt war beim Kauf deshalb nicht möglich. Das ist natürlich ein hohes Risiko, das ich aber bewusst eingegangen bin.
- Eine Vergaserüberholung aller 4 Vergaser ist also angebracht.

Meine Maßnahmen:
Ziel: Originalkonfiguration der eingebauten Vergaser, nach Vergaserausbau mit dem Keyster- Überholsatz wiederherstellen. Tausch alt gegen neu (Düsen, Dichtungen, Federn und O-Ringe).
- 4 Vergaser Reparatursätze von Keyster für die GL1100 gekauft, da diese hier im Board empfohlen werden.
- Diese soweit es möglich war, verbaut.
- Die Dichtungen und die O-Ringe passen exakt.
- Die austauschbaren Düsen passen exakt.
- Eine neue Düse je Vergaser fehlt mit, dafür habe ich je Vergaser 3 Düsen und ein paar O-Ringe
übrig.
- Ich vermute, dass weltweit unterschiedliche Vergasermodelle in der Goldwing verbaut wurden und die Reparatursätze von Keyster daher unterschiedliche Vergaserversionen abdecken.
- Die Vergaserbatterie habe ich nicht auseinandergenommen, sondern nur die oberen Deckel und die Schwimmerkammerdeckel abgenommen. In den Vergasern sah es sehr sauber aus, daher habe ich nur den minimalen Schmodder mit Vergaserreiniger und Minibürsten entfernt

Hierzu hätte ich aber gerne Sicherheit, da weder der Aus- noch der Einbau der Vergaserbatterie einfach und spaßig für mich ist.

Meine konkrete Frage lautet daher:
Ist es normal, dass bei den Vergaser Reparatursätzen von Keyster für die GL1100, Düsen und O-Ringe übrigbleiben?
-Wenn ja, was ist der Grund dafür?
-Wenn nein, wo kommen die Biester hin?

Gruß

Dirk


#3  20.05.21, 11:25:33

Thomas64



Hallo Dirk,
ja, wenn Du Bilder im Netz gesehen hast - waren es denn da genau die gleichen Vergaser? Waren die dort komplett zerlegt, oder auch nur der Deckel gelupft? Vielleicht findest Du den Platz für die übrigen Düsen an Stellen, die Du bis jetzt noch gar nicht gesehen hast? Deine Vermutung mit den verschiedenen Vergaserausführungen kann natürlich auch richtig sein. Je nach Auslieferungsland / Klimazone usw. kann das zutreffend sein. Da kann ich Dir aber leider nicht weiterhelfen.
Du schreibst, das einer undicht ist, die Vergaser aber sonst innen sehr sauber aussahen. Könnte sein, das der Vorbesitzer sie unter Zeitdruck gereinigt hat? So nach dem Motto: Hilfe, da kommt ein Käufer - Da soll der Motor wenigstens laufen. Vielleicht hat er dann beim Zusammenbau einen Deckel nicht richtig montiert. Sprich ungleichmäßig und / oder zu fest angezogen. Da brauchts nicht viel und der Deckel ist verzogen. Ob man das prüfen, messen und wieder richten kann, kann ich Dir nicht sagen. So einen Fall hatte ich selbst noch nicht. Oder es ist einfach nur ein Schwimmer hinüber. Wenn der undicht ist und Sprit aufnimmt, wird er schwerer und die Nadel kann nicht mehr schließen. Dadurch läuft ständig Sprit nach und er läuft über. Für diesen Fall haben die Vergaser einen Überlauf. Obern am Rand vom Schwimmergehäuse, wo der Deckel drauf kommt, ist so eine kleine Aussparung. Dadurch wird an dieser Stelle die Dichtung unwirksam und der Sprit kann rauslaufen. Oder es ist sogar ein kleiner Stutzen dran wo ein Schlauch drauf kommt. Der leitet den Sprit dann ab. Wenn es noch neue Schwimmer gibt, würde ich auch einen neuen nehmen. Vor Einbau aber wiegen. Sollten alle 4 das gleiche Gewicht haben. Wenn es keine neuen mehr gibt, könnte man ihn auch reparieren. Viele raten davon ab, einige sagen: kann man machen - ich auch. 1. Leckagestelle finden 2. Sprit raus 3. wiegen 4. zulöten 5. wiegen 6. zu viel aufgetragenes Zinn bis zum Sollgewicht runterschleifen 7. testen, ob dicht 8. einbauen. Bei einem Fahrzeug aus den 80-ern? werden sicher noch lötbare Schwimmer verbaut sein? Z. Bsp. aus Messing. Neuere Generationen sind wohl aus Kunststoff. Da sie keine Hohlkammer mehr haben, sondern aus "Vollmaterial" bestehen, können sie nicht mehr volllaufen. Sie sind somit immer "dicht" und halten auf Dauer exakt den selben Schwimmerstand. Da hat der Fortschritt mal was Gutes. So, jetzt bin ich mit meinem Vergaserlatein so ziemlich am Ende. Weiter kann ich Dir nicht helfen. Ich hoffe, Du findest den Fehler und kannst das Problem lösen.


Schöne Grüße aus der Oberlausitz

Thomas
#4  20.05.21, 22:04:21

Karl-Heinz

(Administrator 1)



Bitte bei der Beitragserstellung darauf achten, wo ihr Beiträge erstellt.

Diesen Beitrag habe ich eben aus der allgemeinen Bildergalerie hier in den Technikbereich reingeschubst.


Gruss
Karl-Heinz
#5  25.05.21, 17:56:41

Dr.Goldwing

(Mitglied mit Biete)



Leider ja schon mal falsche Abteilung hier sind die 1000er und nicht die 1100er ADMIN???

Aber trotzdem alles wird gut sagt der Dr Goldwing

#6  28.05.21, 13:12:03
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