Hallo Forumsmitglieder,

nachdem ich seit gut 4 Jahren hier nur mitlese, habe ich selber mal eine Frage.

Ich habe vor nicht allzulanger Zeit, nach einem kapitalen Motorschaden, für eine
nicht unerhebliche Summe einen "neu aufgebauten" Motor eingebaut bekommen.

Kurz nach Abholung (im Transporter, ohne gefahren zu sein) stellte ich erheblichen
Oelverlust fest. Dieser war auf eine eingebaute, defekte Wasserpumpe zurückzuführen.

Weiter hat der Motor nach dem Start ein hartes, mechanisches Geräusch, welches
mit Erhöhen der Drehzahl nachläßt, oder sich im Standgas durch Trennen der
Kupplung reduziert.

Da der Verkäufer sich jeglicher Kommunikation verweigert, suche ich im Raum
Krefeld +/- 100km nach einem versierten Schrauber, oder einer Werkstatt, welche sich
mit der GL1000 gut auskennt, um dieses Problem zu lösen.

Ich freue mich auf gute Tips, damit ich mit meinem schönen Moped auf den alten Tag
nochmal auf die Straße kommme.

Gruß gl1klaus

"Anwalt einschalten und Motor zurück bringen"
... ist sicherlich eine wenig zielführende Idee.

"Auf die Idee hättest Du aber auch selber kommen können"
... schön, dass du beurteilen kannst, welche Lösungsansätze ich verfolgt habe.

Dennoch vielen Dank für die Nachricht.

# keysch

Sorry, keysch, da hat jemand grosses Pech und fragt nach Hilfe. Du antwortest (aus meiner Sicht lapidar) und bekommst eine klare und zielgerichtete Antwort zurück. Daraufhin schreibst du .. dir würde ich den Motor nicht verkaufen ...

Diese Reaktion ist wohl typisch für dich? Falls ja, dann bist eher du der seltsame Vogel !

Falls nicht, dann biete deine Hilfe an, dafür sind Forumsmitglieder da und nicht um "aufeinandereinzupicken".

Klaus

Morgen Klaus,

das tut mir sehr leid mit Deinem Motorpech.

Es ist natürlich über größere Entfernung immer sehr problematisch Tipps zu geben, wenn man nicht sicher einschätzen kann, wie heimwerklich versiert der Gegenüber ist und so.

Aber, vielleicht kann man den Fahler zunächst mal etwas eingrenzen, denn von einer defekten Wasserpumpe kann der Riesenölverlust eigentlich nicht kommen.

Das harte Geräusch könnte, wenn denn die Steuerzeiten stimmen, möglicherweise von einem falschen Lagerspiel kommen oder so. Hat Dir der Verkäufer einen Nachweis mitgegeben, welche Lagerspiele er gemessen hat und welche Lagerschalen (Farbe) eingebaut sind? Müsste er ja wissen bei einer Überholung...

Würdest Du ev. in der Lage sein, mal ein kurzes Video hier zu posten (oder mir per Mail zu schicken), wo man das Geräusch hören kann?

Eine Optimallösung ist das natürlich nicht, weil dadurch möglicherweise der Schaden unnötig größer wird.

War die Zündung beim Lauf eigentlich voreingestellt und hast Du den Zündzeitpunkt kontrolliert?

Viele Fragen, aber Ferndiagnose schwierig. Falls Du diesen Motor revidieren willst kann ich Dir höchstens anbieten, den ins Auto zu packen und mal eben schnell her zu kommen, dann nehmen wir den kurz auseinander und gucken mal genau nach was da das Problem ist.

Übrigens für die Zukunft und für alle andern Interessierten: Man kann den GL Motor problemlos im Stand auf dem Fußboden oder Küchentisch laufen lassen, muss man halt vorher den Kuchen auffuttern damit der nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

Um das Lärmproblem zu umgehen, kann man provisorisch die Krümmer anschrauben und dort diese alten Endschalldämpfer reinstecken und provisorisch befestigen, die früher beim Käfer hinten drin waren, geht ohne Probleme.

Je nach dem, wie hart das Geräusch ist, könnte man auch mit einem Stethoskop (geht aber auch mit einem langen Schraubenzieher, direkt ans Ohr drücken) zunächst testen, ob sich der Fehler besser lokalisieren lässt, also z.B. KW-Lager oder Pleuel, das hört man deutlich.

Also, versuch mal eine bessere Fehlerbeschreibung oder überleg, ob Du eben her kommen möchtest. Ich hab zwar eigentlich kaum noch unverplante Restlebenszeit, aber das kriegen wir schon hin.

Selbstverständlich mach ich Dir den Motor kostenfrei auf, von Goldwinger zu Goldwinger, ist ja klar.

Dann hat man auf jeden Fall eine viel bessere Diagnose, und vielleicht ist der Fehler mit einer passenden Lagerschale (Pleuel oder Kurbelwelle) behoben, dann fallen an Materialkosten nur paar Dichtungen an.

Denn eigentlich ist der Motor wirklich unkaputtbar.

Der Zeitaufwand für das zerlegen ist nicht so groß, je nachdem wie vermurkst der ist, maximal ein bis zwei Stunden.

@Keysch: Wir kennen uns ja persönlich, und ich finde auch, Du könntest endlich mal Deine "forsche" Art anderen Mitmenschen gegenüber etwas verbessern.

Deine Aussagen sind wenig hilfreich für jemand, der gerne diese Saison noch fahren möchte.

Alle, wir haben uns nun wieder alle ganz lieb und genießen das Leben und unsere Mopeds in vollen Zügen.

Liebe Grüße an alle hier - und wie immer: Wer zufällig an meiner Ponderosa am Deich vorbei kommt, ist jederzeit herzlich auf einen Kaffee oder Eistee eingeladen.

Willy

Hallo GL1 KLaus,

sag mal, noch eine Frage: Hast Du die Vergaser beim Motorumbau auch mal gleich zerlegt und gereinigt, Schwimmerstände kontrolliert - und dann auch auf den "neuen" Motor zumindest grob eingestellt????

Wenn der nämlich richtig verstellt sein sollte, oder verdreckt, oder Düse zu oder zu, läuft das gute Goldschwein gerade im Stand wie ne alte Rübenmühle.

Das könnte dann eben auch das Geräusch durch den klappernden Primärtrieb auslösen. trotzdem müsste die Primärkette schon sehr gelängt sein, wir hoffen auch mal, das der Kupplungskorb richtig angezogen ist.

Hat denn der Verkäufer irgendwelche Aussagen darüber gemacht, WAS er an neuen oder ggf. GUTEN Gebrauchtteilen in dem "überholten" Motor verbaut hat - und was an dem Motor vorher überhaupt der Grund für eben diese Überholung gewesen ist.

Sind die Zahnriemen eigentlich auch erneuert, kosten ja nicht die Welt und man ist auf der sicheren Seite, wenn der Motor eh schon raus / auseinander ist. Deshalb war meine Frage, ob die Steuerzeiten auch stimmen und Zahnriemenspannung, hast Du das nochmal vorsichtshalber selbst geprüft?

Also bei der Fehlersuche und Eingrenzung möglichst mit System vorgehen.

Zudem würde ich mit dem ausgebauten Motor mal zu einer Werkstatt fahren (Auto/Motor bzw. Motorinstandsetzung) und da mal schnell mit angeklemmter Autobatterie einen Kompressionstest machen lassen, das ist immer sehr hilfreich.

Vorher paar Tropfen Motoröl in jeden Ansaugkanal und durch jedes Kerzenloch kippen!

Aber, ganz wichtig: Nicht so ein Heimwerkerdingens von Tante Louise oder so nehmen für die "Messung" nehmen, sondern natürlich ein Motometer mit richtigen Diagrammscheiben, hat jede bessere Firma eigentlich.

Die Messung kostet vielleicht nen 10er in die Kaffeekasse, kann man mit Motor im Kofferraum machen und dauert keine 2 Minuten wenn alles von Dir vorbereitet ist (Kerzen natürlich vorher raus).

Dann hat man schon mal eine gute und wichtige Diagnose von Kolben/Zylinder usw.

So kann man sich vielleicht am schnellsten an die Fehlerursache heran tasten.

Gutes Gelingen und hoffentlich gute Messergebnisse.

Willy