Da hat ein Vorbesitzer die Federn getauscht.
Deshalb steht Deine Maschine jetzt vorne höher als die Alte.

Zu Deinem Modell gehören Original kurze Einteilige Federn mit obiger Distanz Buchse.
Diese haben Praktisch kaum Vorspannung.
Vielleicht ist das bei der Alten so gewesen.

Was jetzt genau verbaut ist ?
Mußte mal aufschrauben und die Teile rausziehen.
Pass aber auf das sie Dir nicht entgegen geflogen kommt bzw. die Verschluss Schraube.

Hallo zusammen,

als ich meine Solomaschine (GL 1500 SE Bj. 1995) gebraucht kaufte, berichtete mir der Vorbesitzer das gleiche Phänomen, das Du, MadBlue, hier beschreibst: Die Wing stand höher in den Federn als seine vorige GL 1500 und auch als die Maschinen seiner Kumpels. Erklärung: Der Vorbesitzer wog 140 kg und hatte die Wing vorne und hinten mit verstärkten Federn ausrüsten lassen. Dadurch lag die Maschine nun recht stramm auf der Straße (weniger komfortabel als mit den Serienfedern), aber fuhr sich präzise und setzte in Kurven deutlich später auf.

Ich wiege nicht ganz so viel wie der Vorbesitzer. Deshalb wechselte ich die hinteren Federbeine gegen welche von "Progressive Suspension". Zusammen mit den verstärkten Gabelfedern paßt das jetzt für mich. (Motto: "Im Zweifelsfall lieber straff als Komfort.")

@ MadBlue: Ich kann aber auch verstehen, wenn Du sagst: "Für mich ist das so ungewohnt, daß ich wieder auf die Serienfedern zurückwechseln will."

Zur Überholung der Gabel ist eine gut bebilderte Anleitung hier zu finden:

https://goldwingdocs.com/forum/viewtopic.php?t=16118

Dort wird zum Lösen der oberen Standrohr-Verschlußschrauben ein Spezialwerkzeug benutzt. Man kann sich aber eine solche "Vorspann- und Niederhalte-Vorrichtung" auch selbst bauen aus einigen Kanthölzern und Gewindestangen. Hier findet man Bilder dazu:

https://goldwingdocs.com/forum/viewtopic.php?t=66367

Die verstärkten Gabelfedern haben in der Tat ordentlich Druck. Dadurch ist es recht schwer, die Standrohr-Verschlußschrauben beim Hineindrehen gefühlvoll am ersten Gewindegang anzusetzen. Und auch beim Herausschrauben sollen die Schrauben ja nicht zum Projektil werden... Deshalb ist ein solches Werkzeug schon sehr hilfreich.

Gutes Gelingen wünscht

Wingerjack

Meines Wissens gab es nur den Unterschied zwischen den Modellen bis 1994 und dem Facelift ab 1995. Letztere hatte von Haus aus eine etwas kürzere Gabel, dafür aber leicht progressive Gabelfedern. Vermutlich hat der Vorbesitzer mal, wie ich damals auch, auf Wirth-Federn umgebaut. Damit sollte die Gabel auch etwas straffer sein als original.

Deine Aussage "Luftunterstützung haben beide nicht" verstehe ich allerdings nicht. Die Gabel ist zwar nicht am Kompressor angeschlossen, die SE hatte aber schon immer eine luftunterstützte Gabel.

Bei der 15er habe ich die Wirth-Federn von Enrico Stepan einbauen lassen. Bei meiner 12er hatte ich allerdings mal die Gabel überholt. Da habe ich den Verschlusstopfen erst mit der Ratsche gelöst, eine zweite Person hat unten die seitliche Führung übernommen und ich habe den Stopfen mit einer Handkurbel vollends rausgedreht. Damit ließ sich auch beim späteren Einsetzen der Stopfen wieder relativ gut gerade ansetzen, ohne das Gewinde zu verkanten und zu zerstören. Das natürlich mit einem Wagenheber unter dem Motor, damit die Gabel vollständigt entlastet ist.

Erstmal besten Dank für eure Antworten und Anregungen.

Markus hat recht... die US SE gab es mit der Option, per Ventil Druck in die Federgabel zu geben. Meine aktuelle hat keine Ventile an der Gabel. Bei der alten habe ich es nie geprüft.

Das mit den härteren Federn ist einleuchtend. An der Festigkeit der Federgabel habe ich gar nichts auszusetzen. Durch die größere Vorspannung bzw. größere Höhe steigt mEn. der Lenkkopfwinkel... denke das ist es, was ich beim Fahren so unangenehm finde.

Jetzt muss ich mal abwägen, wie ich das Problem am besten angehe. Da ich mit den Federeigenschaften der Gabel per se eigentlich zufrieden bin, geht mir immer noch die Option durch den Kopf, die Gabelholme einfach 1-2cm weiter durchzustecken. Nur ist im Ernstfall genug Platz dafür da?

Grüße,
Sören

Ich hatte auch ein paar Wochen zwei 15er in der Garage.
Meine Alte 88iger mit Wirth Federn und die jetzige 99iger mit Original Federung.

Die Alte war tatsächlich vorne im Direkten Vergleich etwas höher.
Die Neue wirkte dagegen etwas geduckt und fuhr sich im Vergleich auch wesentlich leichter und Agiler durch zbsp. Kreisverkehre was ich auch auf den tieferen Schwerpunkt zurück führe Aufgrund der Corbin Sitzbank im Vergleich zu der hohen Original Bank der 88iger.

Das Fahrwerk dieser Neueren Modelle finde ich jedenfalls vollkommen ok.