
Themenstarter
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Hallo Rainer,
du widersprichst mir gar nicht, denn genau das hatte ich ja gemeint mit dem hohen Lenker, denn ich hänge da ab 140 mit meinen 1,90 dran wie ein Segel und es bleibt mir gar nichts anderes übrig, wegen der aufrechten Sitzposition, mich am Lenker fest zu halten, was die Pendelneigung massiv befördern müsste. Aber nicht mal da schaukelt meine GL. Und ich bin auch schon mit über 160 auf zweitklassiken Strassen in Kurven rein.
Was du schreibst bezüglich der Fahrwerksänderungen ab der K3 stimmt. Die Gabel ist etwas länger woraus sich ein geringfügig längerer Nachlauf ergibt und es sind Kegelrollenlager im Lenkkopf verbaut, was allerdings nur Vorteile in der Lebensdauer (Rastpunktbildung) und Einstellbarkeit bringt. Ein neues Kugellager im Lenkkopf hat an sich sogar Vorteile wegen des etwas geringeren Losbrechmoments weshalb es auch heute noch neue Motorräder gibt die herkömmliche Kugel-Lenkkopflager verbaut haben. Ob nun der Rahmen selbst ab der K3 zusätzlich verstärkt wurde, oder die Standrohre nen stärkeren Durchmesser im Vergleich zur K2 haben, entzieht sich grad meiner Kenntnis.
Dennoch, ich weiß aus erster Hand dass die Speichenräder die Hauptursache für Hochgeschwindigkeitspendeln an der GL1000 waren, denn das war der Grund warum Honda überhaupt das Comstar Rad entwickelt und eingeführt hat. Und das mit durchschlagendem Erfolg. Die GL war auch die erste Honda mit Comstar-Rad zusammen mit der 750 Four F2.
So ausladend und hässlich die Krauser-Verkleidung damals auch war, es ist durchaus vorstellbar, dass bei einer neuen K1 oder K2, an der alles gepasst hat, sich trotz Verkleidung kein Pendeln eingestellt hat. Was obendrein auch noch von Fahrergröße und Gewicht abhängt. Pendeln ist eine komplizierte Sache, dessen Ursachen viele Jahre lang erforscht wurden, bis man es geschafft hat ab Mitte der 80er Fahrwerke zu bauen, die weitgehend stabil geblieben sind. Auch wenn man sich damit erst mal Lenkerflattern (Shimmy-Effekt) eingehandelt hat. Es war eben ein weiter und steiniger Weg, bis man verstanden hat, wie man ein Motorradfahrwerk konstruieren muss, damit es so funktioniert wie wir es von unseren modernen Maschinen gewöhnt sind.
Gruß Andreas
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