Hi Franko,
dass bei 2 aufeinanderfolgenden Zündungstakten, gefolgt von 2 Leertakten der Motor nicht "rund" läuft ist klar.
Deine Argumentation mit der zu geringen Schwungmasse klingt einleuchtend.
Hier meine Gedanken dazu:
Es gilt in der Physik, dass ein Drehmoment M zu einer Winkelbeschleunigung alpha führt. Proportionalitätskonstante ist hierbei das Massenträgheitsmoment J.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4gheitsmoment
(M = J * alpha) ist das Analogon bei Drehbewegungen zu Newtons 2. Axiom (F = m * a) bei geradlinigen Bewegungen. (Kraft = Masse * Beschleunigung)
Die Winkelbeschleunigung alpha, multipliziert mit der Zeit t ergibt die Winkelgeschwindigkeit
omega(= Drehzahl (in 1/s) * 2 * Pi):
omega = alpha * t
Beim gleichzeitigen Zünden auf 2 Zylindern hat man im Moment des Zündens das doppelte Drehmoment an der Kurbelwelle, damit die doppelte Winkelbeschleunigung und folglich die doppelte Winkelgeschwindigkeit (Drehzahl) der Kurbelwelle (KW).
Nach Drehung der KW um 180 Grad zünden wieder 2 Zylinder. Die Kurbelwelle wird wieder doppelt so stark beschleunigt wie bei bei Einfachzündung.
Die Frage, ob in den nun folgenden 2 Leertakten die KW stehen bleibt lautet physikalisch formuliert:
Reicht die durch die 2 Doppelzündungen erreichte Rotationsenergie der KW aus, um sich bis zum nächsten (Doppel)Zündvorgang weiterzudrehen?
Die Rotationsenergie eines Körpers mit dem Trägheitsmoment J ist quadratisch zu dessen Winkelgeschwindigkeit omega:
W_rot = 1/2 * J * (omega)² (= Analogon zu W_kin = 1/2 * m * v² für lineare Bewegung)
Erreichen wir also durch die Doppelzündung die doppelte Winkelgeschwindigkeit der KW, so besitzt diese die 4-fache Rotationsenergie. Das gleiche gilt für die nach 180 Grad KW-Drehung folgende 2. Doppelzündung.
Ich bin der Meinung, dass diese Rotationsenergie ausreicht, um die KW über die 2 Leertakte weiterlaufen zu lassen.
Nicht berücksichtig bei diesem einfachen Gedanke ist natürlich, dass die KW insbesondere durch die Verdichtungstakte stark abgebremst wird.
Gruß,
Oliver